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Artikel veröffentlicht am 20.01.2010 um 08:00 Uhr
Mit mehr Engegement zu neuen Zielen:
Die Einstellung muss passen
Am Gipfel der Tabelle ist es ruhig in der Winterpause. Es gibt auch keinen Grund um großartige Personalwechsel vorzunehmen. Im Tal der A-Klasse 4 hingegen hat es beim Vorletzten TSV Marloffstein II auf der Trainerposition eine Veränderung gegeben. Grund genug für anpfiff bei den neuen Verantwortlichen nachzufragen.
Von
Dirk Mideck
Fred Greif und Christian Rostek haben in der Winterpause nun das Kommando bei den Reservisten vom TSV Marloffstein übernommen.
anpfiff
hat bei Christian Rostek nachgefragt und ehrliche Antworten bekommen.
Herr Rostek, der Anblick der Tabelle muss doch frustrierend sein. Will man da nicht hinschmeißen?
Christian Rostek:
Ja, das ist er in der Tat. Aber aufgeben gibt es nicht. Nach der ernüchternden Heimniederlage gegen Bubenreuth II wurde viel gesprochen und diskutiert wie es überhaupt in der Rückrunde weitergehen soll. Muss die Mannschaft zurückgezogen werden oder soll ein Versuch gestartet werden, den Karren aus dem Dreck zu ziehen und die Rückrunde erfolgreicher zu gestalten. Nach intensiven Gesprächen war klar, dass alles dafür getan werden muss, dass die Partien in der Rückrunde ordnungsgemäß und erfolgreich bestritten werden.
Warum haben Fred Greif und Sie das Kommando übernommen?
Christian Rostek:
Aufgrund der doch sehr enttäuschenden bis traurigen Hinrunde mit nur einem Sieg und einem Unentschieden, sowie in den letzten Spielen 3mal ohne eigenes Tor und einer Negativserie von zuletzt 11 Niederlagen in Folge hat Trainer Heiko Chabowksi nicht mehr die notwendige Motivation aufgezeigt um die Mannschaft weiter zu betreuen. Natürlich möchten wir Heiko Chabowski für sein Engegement als Trainer der Zweiten Mannschaft in der Hinrunde danken. Die Wahl des Trainers für die Rückrunde fiel nun auf den erfahrenen und fußballbegeisterten Fred Greif, der in der Vergangenheit sowohl die Erste als auch die Zweite Mannschaft des TSV schon erfolgreich trainierte. Seine Erfahrung und sein guter Draht zu den älteren aber auch jüngeren Spielern als auch sein Gespür für Taktik und Einstellung der Spieler waren dabei maßgebend. Ich werde am Spieltag ihm helfend zu Hand gehen und weiterhin im Tor aktiv sein.
Nimmt man die Germania mal außen vor, ist ihre Mannschaft gefühlter Letzter. Warum ist das so?
Christian Rostek:
Sicherlich macht es den Anschein, dass der momentane Tabellenstand ein Sinnbild für die Qualität des Spielermaterials ist. Jedoch ist dies nicht der Fall. Vielmehr spielen hier die Faktoren allgemeiner Spielermangel, als auch die vielfach fehlende Einstellung der Spieler eine Rolle. Gerade in Urlaubszeiten oder in Phasen in denen viele Spieler wegen Krankheit oder Verletzung, aber auch wegen beruflicher Verpflichtungen ausfallen, ist es immer schwer zwei ausreichend gefüllte Kader aufzuweisen. Leider war es in der Hinrunde vielfach so, dass echte Leistungsträger bei der Ersten Mannschaft ausgefallen sind. Solche schwerwiegenden Ausfälle färben sich dann auch auf den Kader der Zweiten ab, da viele Spieler in der Ersten Mannschaft aushelfen mussten. Priorität hat eben die Erste Mannschaft und diese steht mit dem 4.Platz in der A-Klasse 5 nicht schlecht mit Chancen noch auf einen begehrten Aufstiegsrang. Somit musste oft AH-Spieler in der Zweiten aushelfen. Dazu kommt aber auch das vielfach fehlende Engagement der Spieler, dass auch zum Teil ausgewogen erscheinende Spiele hoch verloren wurden. Die Einstellung muss zusätzlich zu der grundlegenden Fitness passen, ansonsten kann man keinen Blumentopf gewinnen.
Apropos Fitness. Trainiert ihr mit der Ersten Mannschaft zusammen?
Christian Rostek:
Ein Grund für die aktuelle Misere der Zweiten Mannschaft ist sicherlich auch die fehlende Trainingsbeteiligung der Spieler. Nur eine Handvoll Spieler sind regelmäßig auf dem Trainingsplatz aufzufinden. Der Großteil erscheint leider dann nur zum Spielbetrieb. Das Training beider Mannschaften findet zusammen statt und wird vom Trainer der Ersten, Rainer Buchholz geleitet. Ziel ist es hier die Trainingsbeteiligung gerade der Spieler der Zweiten Mannschaft zu erhöhen, damit im Spielbetrieb auch die Fitness stimmt.
Christian Rostek will mit seiner Mannschaft auch wieder erhobenen Hauptes auf den Platz stehen.
anpfiff.info
Was wollen, können und müssen Fred Greif und Sie besser machen, damit noch paar Punkte eingefahren werden?
Christian Rostek:
Sicherlich wäre es utopisch auch aufgrund der gezeigten Leistungen in der Hinrunde davon auszugehen, dass wir gerade gegen die oben stehenden spielstarken Teams aus Kersbach, Reuth oder Pinzberg drei Punkte einsammeln werden. Aber auch wenn ein Punktgewinn nicht möglich ist, so sollte man auch im Fall einer Niederlage mit erhobenem Kopf vom Platz gehen können. Vielfach war es in der Hinrunde so, dass dies nicht der Fall war. Man wurde regelrecht abgeschossen, weil man sich aufgrund der fehlenden Einstellung dem Gegner ergeben hat. Dies war sicherlich für alle Beteiligten nicht schön anzuschauen oder mitzuerleben. Hier heißt es anzupacken! Aber auch die
Einstellung, das Engagement und die Motivation müssen passen. Hier gilt es die Spieler auch daran zu erinnern, dass sie es waren, die sich im Sommer nach der gewonnenen Meisterschaft in der Reserveliga für einen Platz im aufstiegsberechtigen Ligabetrieb ausgesprochen hatten.
Was sind ihre kurzfristigen und mittelfristigen Ziele mit der Mannschaft?
Christian Rostek:
Was kann man sich als Ziel setzen als gefühlter Letzter? Auf jeden Fall wollen wir uns in den Spielen der Rückrunde auf und um den Sportplatz gut verkaufen. Da sind wir in der Hinrunde in vielen Spielen einiges schuldig geblieben. Wir wollen den Teams, die uns in der Hinserie abgeschlachtet haben, zeigen, dass auch wir Fußball spielen können und ihnen das Leben so schwer wie möglich machen. Doch richtet sich der Blick zunächst nur bis zum Ende der Saison. Was dann in der neuen Saison geschieht, dass muss man sehen und hängt sicherlich auch viel von den gezeigten Leistungen in der Rückrunde ab. Eine Tendenz geht aber dahin in der neuen Saison kein zweites Team mehr aufstiegsberechtigt zu melden, sondern in eine Reserverunde zurück zu kehren.
Was halten Sie von der A-Klasse 4?
Christian Rostek:
Die A-Klasse 4 ist sicherlich mit den obenstehenden Mannschaften eine der stärkeren A-Klassen. Kersbach, Reuth und Pinzberg sind sehr spielstark und dürfen auch aufgrund ihrer Moral zu Recht vom Aufstieg träumen. Doch sieht man auch dass gerade die zweiten Mannschaften der Vereine wohl die Problemkinder der Liga sind, hängen sie doch alle im unteren Teil der Tabelle fest. Dies ist z.B. in der A-Klasse 5 nicht so der Fall. Hier sieht man auf den ersten Blick keine reine Zweiklassengesellschaft, da die Reserveteams von Eckenhaid, Neunkirchen oder Schwaig mit den Ersten Mannschaften gut mithalten können.
Was halten Sie von der Einführung der B-Klassen?
Christian Rostek:
Die Einführung der B-Klassen macht sicherlich Sinn, um eine entstehende Schere in den Tabellen der A-Klassen zu verhindern und den Ligabetrieb ausgeglichener zu gestalten.
Herr Rostek,
anpfiff
bedankt sich für die ehrlichen und ausführlichen Antworten und wünscht Ihnen und ihrem Trainerkollegen eine erfolgreicherer Rückserie.
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