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Artikel veröffentlicht am 24.11.2020 um 06:00 Uhr
Lehrwart Jonas Steinmüller: Onlineangebote für die Schiedsrichter
Auch die Schiedsrichter mussten sich irgendwie durch das Corona-Jahr 2020 hangeln. Leicht war das nicht, doch Online-Angebote vereinfachten die Aufgabe. Allerdings erreicht man im Internet nicht alle Referees, weswegen Erlangens Lehrwart Jonas Steinmüller auf Besserung im Jahr 2021 hofft.
Von Uwe Kellner
Jonas Steinmüller machte seinen Schiedsrichterschein im Jahr 2015 und es dauerte  nicht lange, da war er bereits Lehrwart der Erlanger Schiedsrichtergruppe. Zuerst wurde er von seinem Obmann Manfred Kettler angesprochen, ob er nicht als stellvertretender Lehrwart einsteigen möchte, da sein Vorgänger Markus Thielow kürzer treten wolle. Kurzum sagte Jonas Steinmüller zu und als es kurz darauf hieß, dass sein Vorgänger seine Aufgabe komplett abgeben will, war der junge Spardorfer auf einmal nicht mehr nur der Stellvertreter. Für Jonas Steinmüller ist das eine anspruchsvolle Aufgabe, bei der ihm Manfred Kettler jedoch seine volle Unterstützung zusicherte. Seit Mitte 2019 ist Jonas Steinmüller Lehrwart der Schiedsrichtergruppe Erlangen und beantwortet für anpfiff.info Fragen zur aktuellen Situation:

Guten Tag Herr Steinmüller, mittlerweile befinden wir uns in der zweiten langen Fußballpause in Folge. Konnten beziehungsweise können Sie ihre Aufgabe als Lehrwart in dieser Zeit überhaupt ausführen?
Jonas Steinmüller: Trotz Fußballpause wollen wir weiterhin mit unseren Schiedsrichtern in Kontakt bleiben und uns für den Zeitpunkt, wenn es weiter geht, fit halten. So halten wir unsere Monatssitzungen mit aktuellen Informationen und Regelreferaten seit März online über eine Plattform, welche uns vom BFV gestellt wird. Das funktioniert schon recht gut und unkompliziert, aber wir erreichen leider nicht alle Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter über dieses Angebot. Außerdem haben wir seit März Online-Regeltests für die Schiedsrichter eingeführt, durch die sie Ihren Wissensstand überprüfen können und zumindest noch theoretisch die Regeln anwenden können.

Kann Ihre Schiedsrichtergruppe in einem Jahr wie dem 2020, in dem kaum Spiele gepfiffen wurden, Nachwuchs-Schiedsrichter bei der Stange halten?

Jonas Steinmüller: Das ist natürlich sehr schwierig. Es fanden dieses Jahr auch nur wenige Schulungen für qualifizierte Schiedsrichter statt und auch gruppenintern war es schwierig, sich mit Schiedsrichterkameraden zu treffen. Ich bin aber ziemlich optimistisch, dass wir sie über die wenigen Spiele und unsere Onlineangebote gut erreichen konnten.

Konnten Neulings-Lehrgänge stattfinden und sind vielleicht neue Referees dazu gekommen, oder haben sogar welche aufgehört?
Jonas Steinmüller: Unseren Neulingslehrgang im März mussten wir leider am Tag des offiziellen Starts absagen. Wir hatten bis zum Ende versucht diesen durchzuführen, weil wir 20 Anmeldungen hatten. Da wir nicht die einzige Gruppe waren, deren Kurs ausfallen musste, hat der BFV die Möglichkeit eines Online-Kurses mit anschließendem praktischem Teil in der Gruppe geschaffen. Darüber habe ich mich sehr gefreut und unseren Teilnehmern den Kurs empfohlen. Leider haben wir letztendlich nur sechs Teilnehmer aus Erlangen gehabt , wovon nun zwei übriggeblieben sind. Das ist dann natürlich schade. Einen für Dezember geplanten Neulingslehrgang haben wir ebenfalls bereits abgesagt und hoffen, dass wir im März endlich durchstarten können. Aufgehört haben meines Wissens aber auch nicht viele, es gibt aber einige, die während der Pandemie keine Spiele leiten werden.

Jonas Steinmüller pfeift für den VdS Spardorf und ist Lehrwart der Schiedsrichtergruppe Erlangen.
anpfiff.info

Müssen sich Schiedsrichter genauso wie die Fußballer in den vielen Monaten ohne Spielbetrieb trotzdem fit halten, oder ist das bei den Unparteiischen nicht so wichtig in Bezug auf die Kondition und die Verletzungsanfälligkeit?
Jonas Steinmüller: Auch Schiedsrichter müssen sich fit halten. Und das nicht nur körperlich, sondern wie oben erwähnt auch regeltechnisch. Denn beispielsweise auch die diesjährigen Regeländerungen müssen von uns beherrscht werden, wenn es wieder los geht. Aber auch die Kondition ist für uns Schiedsrichter wichtig und wird auch von einigen trainiert. Ich denke, da haben die Fußballer einen Vorsprung was das anbelangt. Das kann ich unseren Schiedsrichtern aber auch nicht übelnehmen.

Wie optimistisch schauen Sie persönlich auf das anstehende Fußballjahr 2021?

Jonas Steinmüller: Ich hoffe natürlich, dass es so schnell wie möglich wieder los geht, ohne dabei ein Risiko einzugehen. Ich bin fest überzeugt, dass wir die Saison 2019/21 sehr gut zu Ende bringen können und dann wieder eine normale Runde 2021/22 spielen können. Für uns hoffe ich, dass wir die Teilnehmer von unserem geplanten Neulingslehrgängen auch im Jahr 2021 wieder motivieren können und alle unsere Schiedsrichter an der Pfeife bleiben.

Vielen Dank für das Interview!

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