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Artikel veröffentlicht am 27.11.2020 um 14:45 Uhr
Wacker-Coach Linhardt: "So etwas darf uns nicht mehr passieren!"
Mit Höhen und Tiefen verlief der Re-Start in Liga und Ligapokal für den SV Wacker Nürnberg. Das Aufstiegziel ist auf der Alm im Hinblick auf die Restsaison im Jahr 2021 nach wie vor gültig. Hierfür soll aber noch an entscheidenden Stellschrauben gedreht werden.
Von Marco Galuska
Wacker-Coach Michael Linhardt sah viel Gutes, aber auch Dinge, die es deutlich zu kritisieren gibt.
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Zarkov als Autorität auf dem Platz

Zur Sommervorbereitung konnte Michael Linhardt seinen Einstand als Trainer des SV Wacker Nürnberg geben und das Erbe von Ilja Zarkov auf der Alm antreten. Dabei fruchtete auch das Bestreben des neuen SV-Coaches seinen Vorgänger weiter im Team zu behalten: "Er hatte anfangs ein wenig Bedenken, wie das laufen sollte, wenn er nun als Spieler, aber nicht mehr als Trainer fungiert. Ich habe ihm aber ganz klar den Rücken gestärkt und ich bin wirklich sehr froh, dass er die Rolle annimmt, denn er ist eine absolute Autorität auf dem Platz und für mich ein verlängerter Arm", lobt Linhardt seinen Zarkov, der den Job als Spielertrainer aufgegeben hatte und nun aber weiterhin Leistungsträger bei den "Almer Jungs" ist.

Der frühere Spielertrainer Ilja Zarkov (rechts) ist dem SV Wacker als Spieler erhalten geblieben und nimmt als Autorität auf dem Platz weiter eine ganz wichtige Rolle ein.  
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Perfekte Vorbereitung und der Fehlstart in Zirndorf

Die Vorbereitung an sich verlief für die neuen Trainer Michael Linhardt und seinem "spielenden Co" Cihan Kiymaz fast schon zu gut. "Wir hatten wahnsinnig gute Ergebnisse. Das birgt dann ja gerade die Gefahr, dass viele denken, es wird ein Selbstläufer. Da haben wir versucht entgegenzusteuern, aber ganz ist uns das nicht gelungen", verweist Linhardt auf den Auftakt beim TSV Zirndorf. Zweimal verschlief sein Team den Start in die Halbzeit. Als Quittung gab es eine 2:3-Niederlage. Der Warnschuss saß, denn gegen die DJK Fürth und SG Eintracht Falkenheim folgten in der Liga dann zwei souveräne Siege für den Tabellendritten. 

Wacker-Kapitän Kevin Ott und seine Truppe konnten in drei Ligapartien sechs Punkte einfahren und sind weiter auf Kurs in Richtung Kreisliga-Relegation.
Christian Günther

Ligapokal: Worzeldorf-Spiel ein einziges Desaster

Im Ligapokal lief es spiegelverkehrt zur Liga. Der Auftakt brachte einen überzeugenden 4:0-Sieg bei der SpVgg Nürnberg, ehe es gegen den SC Worzeldorf zum Abschluss ein 0:5-Debakel gab. Nicht nur das Ergebnis, auch die Disziplin ließ an diesem Tag arg zu wünschen übrig, wie der Coach unumwunden zugibt: "Das war mit Abstand unser schlechtester Auftritt in allen Belangen. Spielerisch war es schon nichts, aber dann muss man eben auch einmal anständig verlieren und zu Ende spielen. So wie wir uns am Schluss präsentiert haben - das geht einfach gar nicht, so haben wir auch sicher nichts mit dem Aufstieg zu tun. Wir haben das in der Woche danach deutlich angesprochen, denn so etwas darf uns nicht mehr passieren!"

Spielertrainer nicht die Idealvorstellung

Linhardt ist indes überzeugt, dass die Botschaft angekommen ist, denn prinzipiell überwiegen die positiven Aspekte. "Die neuen Spieler wurden gut integriert, der Zusammenhalt in der Truppe, die Gemeinschaft, der Spaß am Kicken - das alles passt", so der 34-Jährige, der selbst in zwei Pflichtspielen zum spielenden Coach wurde, diese Rolle aber generell kritisch sieht: "Ich muss einerseits schon zugeben, dass mir das Kicken selbst gefehlt hat, andererseits bin ich kein Freund von der Position Spielertrainer, weil ich der Meinung bin, dass sich so etwas nur zu 80 Prozent gut umsetzen lässt - entweder zu Lasten des Coachens oder Spielens."

Im Ligapokal bei der SpVgg Nürnberg wurde Michael Linhardt zum spielenden Trainer - auch wenn er generell nicht von dieser Konstellation überzeugt ist.
Christian Günther

Auch wenn Linhardt für den Fall der Fälle fit sein möchte, sieht er seine Position eher auf der Trainerbank. "Ich werde definitiv keinem einen Platz wegnehmen und im Zweifel lieber Jüngeren den Vorzug geben. Aber wenn ich helfen kann, werde ich mich auch nicht strikt weigern zu spielen."

Zwei pausieren - Suche nach Neuzugängen im Winter

Seine Einsätze waren dann auch eher der Personalnot und einem knappen Kader geschuldet. Hier soll in der Winterpause nachgebessert werden. Zumal mit Quentin Thobor und Niclas Piendl zwei Spieler pausieren werden. "Wir brauchen sicher noch ein, zwei Spieler, die sportlich und charakterlich zu uns passen", hält Linhardt Augen und Ohren offen und sieht die Position seines Teams im Aufstiegsrennen zur Kreisliga durchaus reizvoll: "Gerade für junge Spieler könnte es ja der nächste Schritt sein, um sich weiterzuentwickeln. Meiner Meinung nach versuchen es da viele zu schnell zu weit oben und scheitern dann. Ich denke, es könnte für den einen oder anderen sicher nicht verkehrt sein Stufe für Stufe zu gehen."

Niclas Piendl (in grau) legt eine Pause ein und wird dem SV Wacker vorerst nicht mehr zur Verfügung stehen.
fussballn.de / Strauch

Zukunft noch offen

Wie es mit Linhardt persönlich und seinem Co-Trainer Kiymaz über die Saison beim SV Wacker weitergeht, das soll zum Start der Vorbereitung im kommenden Jahr geklärt werden. "Der Verein hat uns signalisiert, dass man gerne weitermachen würde", so der angehende B-Lizenz-Coach, der jedoch Mitte Oktober mit seiner Familie von Eibach nach Büchenbach bei Roth gezogen ist. "Es ist zwar ein weiterer Weg für mich, aber jetzt auch nicht so weit weg. Der Job bei Wacker macht Spaß. Wir tauschen uns aus und werden dann sehen, was die Zukunft bringt."

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Tore
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2
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57:25
37
3
16
45:25
33
5
16
45:42
29
6
16
32:27
27
8
17
26:55
18
10
17
29:35
17
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