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Artikel veröffentlicht am 22.01.2010 um 12:00 Uhr
Hoppla, Hollfeld!:
Mit "Stecken" durchs Kainachtal
Und dann in die Bezirksoberliga?! Was für die Damen des ASV Hollfeld zur Winterpause noch wie ein Sommermärchen 2010 klingen mag, kann in sieben Spielen Wirklichkeit werden. Der rasante Aufstieg der ASV-Damen findet in der laufenden Serie der Bezirksliga nahtlos seinen Fortschritt. In Lauerstellung liegt die Elf von Trainer Jürgen Fürst auf dem Relegationsplatz.
anpfiff
sprach mit Nathalie Schirmer über Vorbereitungsleiden, Träume und ein richtig schwere Rückrunde.
Von
Bernd Riemke
Jürgen Fürst, Trainer der ASV-Frauen hat keinen Grund zu Sorgenfalten. Sein Team liegt aussichtsreich in Lauerstellung.
anpfiff.info
Im Sommer feiert der ASV Hollfeld sein 110-jähriges Bestehen. Dann jährt sich auch die Gründung der Frauen-Fußball-Abteilung zum zwanzigsten Mal. Neben dem großen Jubiläum könnte es dann auch den größten Erfolg der Frauen zu feiern geben – den Aufstieg in die Bezirksoberliga. Erst 2008 gelang mit der Kreisliga-Meisterschaft der Sprung in die Bezirksliga, wo man anfangs gehörig Lehrgeld bezahlen musste. „Es wird viel körperbetonter agiert und es reicht eben nicht mehr aus, nur ein oder zwei gute Spielerinnen in den eigenen Reihen zu haben“, blickt Spielführerin Nathalie Schirmer auf die vergangene Saison zurück, die letztlich mit einem mehr als achtbaren fünften Rang abgeschlossen wurde. „Das war zum Anpassen und Eingewöhnen und fürs erste Jahr völlig in Ordnung“, schielten die Hollfelderinnen zu Beginn des verflixten zweiten Jahres aber schon gen oberes Tabellendrittel mit der klaren Vorgabe, vorne angreifen zu wollen.
Ein prognostizierter Vierkampf
Die Zwischenbilanz nach dem ersten Rückrundenspieltag sieht mehr als erfreulich aus. Mit nur einer Niederlage und drei Punkteteilungen rangiert der ASV auf dem zweiten Rang und konnte vor allem gegen die direkten Konkurrenten wertvolle Siege einfahren. „Dietersdorf hat mit Melanie Koch und Nadine Schlund ganz klar die beiden besten Spielerinnen der Liga in ihren Reihen. Kirchahorn schätze ich ziemlich stark ein und auch Lahm-Hesselbach wird weiter vorne mitmischen“, prophezeit Schirmer mindestens einen Vierkampf um die begehrten beiden vorderen Plätze, die zum Direktaufstieg beziehungsweise die Teilnahme an der Relegation berechtigen. „Jeder kann jeden schlagen. Es ist noch keiner durch, aber jeder hat noch Chancen“, macht die 22-Jährige die Ausgeglichenheit der Spitzenteams deutlich, bei denen im direkten Duell wohl die Tagesform über Sieg oder Niederlage entscheiden wird. Doch nicht nur deswegen wird es im Ligaschlussspurt ein schwieriges Unterfangen, den großen Traum Aufstieg wahr werden zu lassen.
Nathalie Schirmer (re. in der Partie gegen SSV Lahm-Hesselbach) ist nicht nur Ankurblerin in der Offensive, sondern zugleich auch Spielleiterin der Frauen.
anpfiff.info
"Stecken" und begeisterungsfähige Fans
Mit Stefanie Eschenbacher, erst zu Saisonbeginn von Landesliga-Absteiger ASV Oberpreuschwitz nach Hollfeld gekommen, zieht es die Toptorjägerin des ASV wieder in ihre „angestammte“ Spielklasse zum derzeitigen Landesliga-Fünften FC Pegnitz. „Sie reißt ein großes Loch und wir können keiner einzelnen Spielerin aufbürden diese Lücke zu schließen. Die Mannschaft muss das als Einheit schultern und das gelingt, wenn jeder noch eine Schippe drauf legt“, würdigen die ASV-Damen den Verdienst der 16-Tore-Frau, sehen ihre Aufstiegschancen durch deren Abgang aber keinesfalls geringer. Denn das „tolle Mannschaftsklima“, ein Super-Trainer und nicht zuletzt die immer größer werdende Anzahl an begeisterungsfähigen Fans sind wichtige Mosaiksteinchen, mit denen der Ausfall kompensiert werden kann. „Frauenfußball ist in Hollfeld angekommen. Wir können uns glücklich schätzen, einige eingefleischte Anhänger zu haben“, blickt Schirmer mit Stolz auf die jüngsten Entwicklungen, die zweifelsohne ebenso unterennbar mit dem Namen Jürgen Fürst verbunden sind. Im nunmehr fünften Jahr trainiert „Stecken“ – dessen Spitzname das wohl bestgehütete Geheimnis im Verein ist – die Damen des ASV und kann getrost als „Vater des Erfolges“ bezeichnet werden. „Er ist wahnsinnig engagiert, hat auch neben dem Platz immer ein offenes Ohr für uns Mädels und möchte immer das Beste aus dem Team herausholen. Seine Devise lautet stets: Die Mannschaft und niemals eine Einzelkönnerin zählt“, spart Schirmer nicht mit Lob für den Übungsleiter, der die Hintermannschaft zu einem schier unüberwindbaren Bollwerk machte und nicht zuletzt eines der laufstärksten Teams der Liga formte.
Durchs Kainachtal auf den (Bezirksliga-)Gipfel?
In der Hälfte aller Partien blieben die ASV-Damen ohne Gegentreffer, so dass die starke Defensive durchaus zum Trumpf-As im Aufstiegskampf werden könnte. „Wenn wir verletzungsfrei bleiben, können wir es schaffen. Wir verfügen über einen großen Kader, können Ausfälle mitunter verkraften und sind insgesamt sehr ausgeglichen besetzt“, kehrt Nathalie Schirmer die Vorzüge ihrer Mannschaft heraus. Die Grundlagen für eine erfolgreiche Rückrunde werden in gewohnter Manier während der kräftezehrenden Vorbereitung gelegt. „Da werden wir wieder einige Kainachtal-Läufe vor uns haben“, schmunzelt Schirmer in Anbetracht der Ausdauereinheiten, die den jungen Damen bevorstehen. Doch diese Strecke absolvieren die Herren auch – und die sind schließlich sogar bis in die Landesliga durchmarschiert. „Denen machen wir es nach“, spielt Schirmer zwar nur auf die zurückzulegende Laufstrecke an, doch vielleicht lässt sich mit so viel Willenskraft und Leidenschaft der erhoffte Aufstieg gar nicht mehr verhindern…
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