Yannick Kapfhammer im Gespräch: "Covid19 - die Katastrophe für den Amateurbereich" - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 09.02.2021 um 06:00 Uhr
Yannick Kapfhammer im Gespräch: "Covid19 - die Katastrophe für den Amateurbereich"
Auch bei der (SG) FC Kronach A-Jugend stehen aktuell die Füße still. Mit dem zweiten Lockdown pausiert die U19-Bezirksoberliga Oberfranken West, in welcher die (SG) FC Kronach mit vier Punkten auf Platz sechs der Tabelle steht. anpfiff.info sprach mit Kapitän und Mittelfeldmotor Yannick Kapfhammer.
Von Alexander Grober
Herr Kampfhammer, bisher stehen Sie mit vier Punkten auf Platz sechs der Tabelle der Bezirksoberliga Oberfranken West. Wie bilanzieren Sie die Serie Ihrer Mannschaft im Allgemeinen?
Yannick Kapfhammer: Vor der Saison war mir bereits klar, dass es alles andere als eine einfache Saison werden wird, da ich im Jahr zuvor bereits Bezirksoberliga zusammen mit dem 2002er Jahrgang gespielt hatte und somit das Niveau der Bezirksoberliga bereits kannte. Ich würde sagen, dass unser Saisonziel somit der Klassenerhalt war und bis zum Abbruch der Liga - aufgrund Corona - waren wir auch auf einem guten Weg, die Klasse zu halten.

Yannick Kapfhammer sieht die mäßige Chancenverwertung als entscheidend für das Torverhältnis.
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Welches Spiel war für Sie das Beste in dieser Saison von Ihrer Mannschaft und welches Spiel würden Sie am liebsten aus Ihrem Gedanken streichen?
Yannick Kapfhammer: Unser bestes Saisonspiel war, meiner Meinung nach, das erste gegen die JFG Leuchsental. Wir waren das ganze Spiel spielerisch überlegen und sind dann unglücklich 0:1 in Rückstand geraten und konnten dann nur mit viel Kampf ein Unentschieden erreichen, wobei wir meiner Meinung nach den Sieg verdient gehabt hätten. Das Spiel, welches ich ganz schnell wieder vergessen möchte, war auf jeden Fall das gegen den FC Coburg. Uns wurde vor Augen geführt, dass der FC sich ganz klar in der spielerischen Gestaltung, Kondition und vor allem im läuferischen Vermögen überlegen zeigte und dadurch auch ein deutlicher Klassenunterschied bemerkbar war.

Nun ist auffällig, dass Sie mit vier Treffern die zweitschlechteste Offensive (gemeinsam mit der JFG Leuchsental) stellen. An welchem Aspekt machen Sie den Punkt fest, dass man vorne schlichtweg einfach nicht trifft?
Yannick Kapfhammer: In der Bezirksoberliga ist es generell ziemlich schwierig, zu Torabschlüssen zu kommen, da das Leistungsniveau der anderen Mannschaften sehr hoch ist. Hinzu kam noch die mäßige Chancenverwertung, die auch zu unserem mäßigen Torverhältnis beigetragen hat.

Nun befinden Sie sich auch mit Ihrem Team im zweiten Lockdown. Was wurde Ihrer Mannschaft mit auf dem Weg gegeben, wie Sie sich fit halten sollen – oder regeln die Spieler das für sich individuell?
Yannick Kapfhammer: Selbstverständlich kam die Aufforderung von den Trainern, sich fit zu halten. Allerdings ist es nicht immer einfach, die Motivation zu behalten, da man nicht weiß, wann und ob die Saison überhaupt weitergeführt wird. Zudem hilft das Wetter auch nicht, wenn man beispielsweise bei Regen oder Schnee joggen gehen will.

Marius Lach (vo.) ist bereits mit seinen 18 Jahren ein fester Bestandteil der ersten Mannschaft an der Hammermühle. Auch in der A-Jugend hilft er ab und an noch aus.
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Welches Ziel setzen Sie sich mit Ihrer Mannschaft, wenn die Saison doch noch fortgesetzt werden sollte?
Yannick Kapfhammer: Das einzige realistische Ziel für unsere Mannschaft ist der Klassenerhalt. Klar wäre es schöner, um die Meisterschaft mitzuspielen. Aber, wie schon gesagt, der Klassenerhalt ist unser Saisonziel.

Gibt es ansonsten personelle Veränderungen seit dem letzten Spiel am 16. Oktober in Bad Staffelstein?
Yannick Kapfhammer: Nach aktuellen Informationen bleibt die Mannschaft unverändert. Verstärkungen wären aber notwendig, da es sich gezeigt, dass unser Kader bei dem einem oder anderem Spiel ziemlich dünn besetzt gewesen ist.

Ihre Ansichten zur Covid19-Krise?
Yannick Kapfhammer: Meiner Meinung nach ist es eine Katastrophe für den Amateurbereich, da keinerlei persönliche fußballerische Weiterentwicklung mehr stattfindet und es wahrscheinlich für die kleineren Vereine immer schwieriger wird, ihre Mannschaften zusammenzuhalten. Mir fehlen das Training und der Kontakt zu meinen Freunden in der Mannschaft. Ehrlich gesagt, man fühlt sich schon ganz schön eingesperrt.

Ihre Schlussworte!
Yannick Kapfhammer: Persönlich hoffe ich, dass die Corona-Krise ein baldiges Ende haben wird und wir unter anderem endlich wieder zur Normalität im Fußball zurückkehren können.

anpfiff.info bedankt sich bei Yannick Kapfhammer für die ausführlichen und nachdenklichen Worte!

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Steckbrief Y. Kapfhammer

Yannick Kapfhammer
Spitzname
Kapfi
Alter
21
Geburtsort
Kronach
Wohnort
Ziegelerden
Familie
ledig, 0 Kinder
Nation
Deutschland
Größe
173 cm
Gewicht
58 kg
Beruf
Schüler Kaspar-Zeuß-Gymnasium 11. Klasse
Hobbies
- Fußball, Playstation spielen oder generell mit Freunden etwas unternehmen
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
defensives Mittelfeld ("6er")
Erfolge
Aufstieg in die Bezirksoberliga in verschiedenen Jugendmannschaften und dazu der Gewinn der Hallenkreismeisterschaft


Entweder...oder

5:4 oder 1:0
1:0, ich bin eher ein Freund von taktischem Fußball und nicht von wildem Hin und Her.
Weizen oder Wein
Keines von beiden (grinst).
Training oder Spiel
Spiel, da ich nicht gerade Trainingsweltmeister bin.
VAR oder Referee
Referee - der Videobeweis ist einfach nur nervig. Bis endlich eine Entscheidung getroffen wird und eine Situation endgültig bewertet wurde, vergehen ja oft Minuten. Über Tatsachenentscheidungen konnte man in der Vergangenheit tagelang diskutieren, was den Spaß am Fußball auch mit ausgemacht hat.
Schlager oder Punk
Sollten wir mal ausprobieren... (grinst).

Tabelle Bezirksoberliga Oberfran


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