„Mit so vielen Chancen musst du das Ding machen“, sagt
Kickers-Cheftrainer hinterher. Nach Schlusspfiff sprang die Braunschweiger Bank
auf, jubelte enthusiastisch, die Kickers dagegen ließen wieder einmal die Köpfe
hängen. Dabei bestätigten die Rothosen ihren positiven Trend der letzten
Partien. Seit nun mehr drei Zweitligaspieltagen ist der Aufsteiger aus
Unterfranken ungeschlagen. Dennoch war das Ergebnis diesmal, trotz des
erzielten Punktes, deutlich zu wenig.
Meisel ersetzt Toko
Die im Vergleich zum 3:2-Sieg in
Osnabrück auf einer Position veränderte Mannschaft – Dominik Meisel rückte für
Nzuzi Toko in die Anfangself – übernahm von Beginn an die Spielkontrolle, gegen
die an diesem Abend fast gänzlich enttäuschenden Niedersachsen. Trotz
deutlicher Überlegenheit konnte die Trares-Elf im ersten Spielabschnitt keinen
echten Torabschluss verzeichnen. Die viel zu passiven Gäste konnten ihrerseits
auch kaum Gefahr auf das Tor von Kickers-Schlussmann Hendrik Bonmann
ausstrahlen. Ex-Rothose Fabio Kaufmann erlebte einen rabenschwarzen Freitag.
Nach völlig wirkungslosen 71 Minuten wurde der letztjährige Top-Scorer des FWK
vorzeitig ausgewechselt.
Nach dem Seitenwechsel knüpften die Würzburger an der sehr
ordentlichen Leistung in den ersten 45 Minuten an. Defensiv stand die
Mannschaft kompakt, zeigte sich griffig und entschlossen in der
Zweikampfführung. Neuzugang Christian Strohdiek überzeugte bei seiner
Heimpremiere im Rothosen-Dress. Offensiv fehlte es dagegen an den zündenden
Ideen. Mit vielen technischen Fehler und unsauberen Abspielen machten die
Kickers sich das Leben oft selber schwer. Das änderte sich nach der 51. Minute
vorübergehend etwas. Eintracht-Abwehrchef Dominik Wydra flog nach einem Foul im
Mittelfeld an Sontheimer mit Gelb-Rot vom Feld. Gegen zehn Gäste erhöhte
Würzburg gekonnt den Druck, verpasste durch klare Chancen von David Kopacz
(56.), Patrick Sontheimer (59.), Dominic Baumann (62.) und Marvin Pieringer
(65.) allerdings den längst überfälligen Führungstreffer.
Schwenks Scherenschlag wird mit Rot bestraft
Braunschweig machte
längst einen völlig überforderten Eindruck. In Minute 66. leistete sich Manuel
Schwenk das nächste völlig unnötige und zu harte Foulspiel, mit einem
Scherenschlag von hinten in die Beine Baumanns kurz vor dem eigenen Strafraum.
Schiedsrichter Florian Heft blieb gar keine andere Wahl als den nächsten
Braunschweiger vom Feld zu schicken – diesmal mit glatt Rot.
Fejzic und das Aluminium retten Braunschweig
Die Null sollte aber weiter stehen – und zwar auf beiden
Seiten. Braunschweig verlagerte sich fortan, logisch, nur noch aufs
Verteidigen. Die Kickers fanden lange keine rechte Lösung, um die tiefstehende
Abwehrreihe der Gäste zu knacken – trotz der Überzahl. Hansens Kopfball nach
einer Ecke, elf Minuten vor Ende, landete denkbar knapp neben dem Gehäuse von
Braunschweigs Stärkstem, Jasmin Fejzic. Der erlösende Treffer sollte nicht mehr
fallen. Rolf Feltscher traf mit einem fulminanten Volleyschuss in der letzten
Spielminute noch einmal den Torpfosten. „Wir sind enttäuscht, aber die
Mannschaft lebt“, bilanziert Trares nach dem neunten Punktgewinn nach 16
Spieltagen. Nächstes Wochenende geht es weiter mit dem Auswärtsspiel beim SC
Paderborn.
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