Online-Kreisausschusssitzung: "Die Restsaison vom Ende her denken" - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 15.02.2021 um 21:00 Uhr
Online-Kreisausschusssitzung: "Die Restsaison vom Ende her denken"
Nicht nur Fußballer und Vereine, auch die BFV-Funktionäre hängen momentan im Hinblick auf die Fortsetzung der Saison noch in der Luft. Die Fragen, die die Vereine umtreiben, können noch nicht beantwortet werden. Planen ist schwer, aber nicht unmöglich. Auf der Online-Kreisausschusssitzung wurde zudem Thomas Sauerstein zum Ehren-Kreisjugendleiter ernannt. Mit Nachfolger Horst Deller folgt am Dienstag ein Interview.
Von Markus Schütz
Alle Kreisvertreter waren sich selbstverständlich einig darüber, dass man zum einen eben abhängig von der Politik bzw. der weiteren Entwicklung ist und zum anderen der Zeitpunkt einer Entscheidung oder endgültigen Planung noch nicht gekommen ist. Denn, so KV Manfred Neumeister bei der von Gerd Rieß moderierten Online-Sitzung, "laut unserem Rahmenterminplan wäre der Start in die Verbandsspiele hier im Kreis am 11. April." Davor sind bzw. waren LigaPokal bzw. Toto-Pokalspiele angesetzt, deren Durchführung aber selbstverständlich mehr als fraglich ist. 

"Vom Ende her denken"

Weil aber eben niemand sagen kann, wann Training als Vorlauf zur Restsaison wieder erlaubt sein wird, jeder aber eben nach Planungssicherheit frage, schlägt der Kreisspielleiter vor, das Pferd quasi von hinten her aufzuzäumen. Das heißt: "Spätestens am 30.06. muss die Saison beendet sein. Sobald man wieder an einen erneuten Re-Start überhaupt denken kann, sollten wir eine Deadline setzen, bis wann das erste Spiel gespielt werden muss, um die Saison endlich zu einem Ende bringen zu können." Für Manfred Neumeister ist auf den Kreis 1 bezogen "klar, wenn wir bis Mai nicht wieder starten können, dann werden wir es hier kaum mehr schaffen. Wobei wir hier bei uns ja nur noch eine überschaubare Anzahl an Spielen haben. In anderen Kreisen oder Bezirken sieht es nochmal ganz anders aus, da müsste die Deadline nach vorne geschoben werden." Oder in höheren Ligen, die noch deutlich mehr Spiele haben und ebenfalls ihre, wenn nicht sogar eine längere Vorlaufzeit brauchen. Hier wird es so oder so extrem sportlich. Das wird es aber auch in mancher Mädchenliga, wie Christine Endres als Kreisbeauftragte des Frauen- und Mädchenfußballs erwähnte. Es gäbe in dem Bereich bereits die eine oder andere Mannschaftsrückziehung, aber auch einige neue, die ohne Wertung neu mit dabei sein werden. "Wichtig ist aber auch bei den Mädchen und Frauen: Wir brauchen vor dem Wiedereinstieg eine anständige Vorlaufzeit!" 

Kreisvorsitzender Manfred Neumeister spricht sich für eine Deadline aus, an der das erste Spiel der restlichen Runde gespielt sein muss, um die Saison noch rechtzeitig zu Ende zu bringen. 
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Eine erneute Verlängerung der Saison über den Juni hinaus hält er nicht für angebracht. "Es ist durch die zahlreichen Wechselperioden, durch die dann zwei Jahrgänge an nachrückenden Jugendspielern doch jetzt schon so, dass viele Mannschaften mittlerweile ein ganz anderes Gesicht haben als zu Beginn dieser Spielzeit." Sollten alle Stricke reißen, dann müsse eben eine Entscheidung über einen möglichen Abbruch in Erwägung gezogen werden. Vor allem ginge es dann um die Modalitäten einer möglichen Wertung im Falle eines Abbruchs. Insofern hoffe man einfach, dass sich die Lage soweit bessere, um auch den zugegebenermaßen nachrangigen Amateurfußball wieder zum Leben erwecken zu können. 

Auch der zugeschaltete BV Thomas Unger verwies darauf, dass "wir momentan die Entwicklung abwarten müssen und bei allen Gedankenspielen eben zum jetzigen Zeitpunkt auch ein wenig im Nebel stochern." Zudem müsse man, weil es darum ginge, alle Ligen von der A-Klasse bis zur Regionalliga mit einzubeziehen, "eine differenzierte Betrachtung vornehmen." Schließlich seien die jeweiligen Unterschiede zwischen den Ligenhöhen und nicht zuletzt auch die Anzahl der noch auszutragenden Partien höchst unterschiedlich. 

Thomas Sauerstein wurde zum Ehren-Kreisjugendleiter ernannt.
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Thomas Sauerstein zum Ehren-Kreisjugendleiter ernannt

Große Einigkeit herrschte im Ausschuss bei der Abstimmung, den langjährigen Jugendfunktionär Thomas Sauerstein zum Ehren-Kreisjugendleiter zu ernennen. Der so Geehrte bedankte sich bei seinen ehemaligen Mitstreitern und kündigte einen Umtrunk an, soald dies wieder gefahrlos möglich und behördlicherseits erlaubt ist. Sowohl Kreisspielleiter Manfred Neumeister als auch Sauerstein-Nachfolger Horst Deller betonten die Wichtigkeit des Jugendspielbetriebs. "Wir werden wohl oder übel Spieler in allen Altersgruppen als Aktive verlieren. Noch viel fataler als im Herren-, wäre dies im Jugendspielbetrieb.", waren sich am Ende alle einig. Horst Deller und Manfred Neumeister würden sich insbesondere gerade dann, wenn die Schulen wieder im Präsenzunterricht wären, auch eine Öffnung für Kinder und Jugendliche wünschen, "denn wir können es uns ganz sicher nicht leisten, einen ganzen Jahrgang zu verlieren.", so KJL Deller. 

Kreissportgerichtsvorsitzender Jann Brauner konnte wenig aus seiner Tätigkeit als Sportrichter berichten. Wie auch, wenn kein oder kaum Spielbetrieb stattfinden konnte. Dafür regte er als aktiver Schülertrainer an, dass der BFV künftig Live-Online-Mitmachvideos an. Seiner Erfahrung nach nähmen sowohl die Kinder als auch die Eltern sehr gut an. Geschäftsstellenleiter Lukas Kachelmann wird dies an die zuständigen Stellen beim Verband weiterleiten und GSL Harald Griebel verwies in dem Zusammenhang auf die bereits bestehenden Angebote wie bspw. "fit for kids", die eine "große Hilfe sind, die jungen Kicker bei Laune zu halten." 

"Wir werden etliche Schiedsrichter verlieren"

Die zugeschalteten Schiedsrichter-Vertreter KSO und GSO Günther Reitzner (Bamberg), Alexander Maisel (GSO Bayreuth) und Marco Wolf (Kulmbach) in Vertretung seines GSO Udo Konstantopoulos brachten zum Ausdruck, dass es auch für die einzelnen Gruppen eine alles andere als leichte Zeit sei. Treffen, Besprechungen und Lehrabende, Schulungsangebote müssen in den digitalen Raum verlegt werden. Die Schiedsrichter-Gewinnung stockt, auf der anderen Seite haben bereits einige, gerade ältere Kameraden angekündigt, dass sie aus dieser langen Corona-Unterbrechung nicht mehr aufs Feld zurückkehren werden. "Die 1000 bei der Online-Schulung teilnehmenden Neu-SR müssen zum einen durch etwa 80 Gruppen in ganz Bayern geteilt werden, zum anderen sind viele dabei, die den Schein nur im Hinblick auf die Trainerausbildung machten und schlussendlich fehle noch der praktische Test.", sprachen Günther Reitzner und seine Kollegen noch weitere Hürden an. 

Hürden sind das richtige Stichwort: Davon wird es noch einige geben, bis diese Saison ihrem Ende zugeführt werden kann! Auch, wenn es zum jetzigen Zeitpunkt vielleicht noch zu früh ist: Es wird der Moment kommen, in dem man einen zeitlichen Kassensturz machen und eine Deadline setzen muss, wann es spätestens wieder loszugehen hat. Ende April/Anfang Mai würde vielleicht für den Kreis BABTKU reichen, für andere nicht. Nicht für andere Kreise und auch nicht für höhere Ligen. Gerade in Einbeziehung einer ausreichenden Vorlauf- und unter Beachtung der Relegationsphase. Aber fest steht: Es muss bis zum Sommer ein Strich unter die Saison gesetzt werden. Egal, wie.

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