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Artikel veröffentlicht am 03.03.2021 um 18:00 Uhr
Endlich geht es weiter!: Kickers-Frauen vor dem Re-Start
Am 21. März steht für die Fußballerinnen des FC Würzburger Kickers der Re-Start in der 2. Frauen-Bundesliga an. Für die Mission Klassenerhalt sind die Rothosen bestens gerüstet. Das Mannschaftstraining wurde seit November, unterbrochen durch eine kurze Winterpause, fortgesetzt. Zwei Abgängen im Winter stehen drei Neuzugänge gegenüber. Vor allem eine junge Kanadierin soll künftig für Furore sorgen.
Von Steffen Krapf
Im vergangenen Sommer wurde auf dem Rasen der Flyeralarm Arena ein besonderes Mannschaftsfoto geschossen. Zu sehen waren darauf gleich zwei Teams, deren Formation zusammen eine „2“ ergab. Ein symbolträchtiges wie historisches Bild. Die Würzburger Kickers konnten gleich den doppelten Zweitliga-Aufstieg feiern. „Das gemeinsame Teamfoto ist das i-Tüpfelchen auf zwei herausragende Spielzeiten mit dem jeweiligen Aufstieg. Ein Foto, das auch klar unterstreicht, dass wir nicht nur über die Kickers-Familie sprechen, sondern sie auch leben“, sagte der damalige Aufstiegstrainer der Kickers-Männer, Michael Schiele.

Mittelfristig in die Bundesliga

Schieles Jungs schafften dank einer furiosen Serie nach dem Re-Start 2019/20 überraschend den direkten Aufstieg in die Zweite Liga. Die Frauen des SC Würzburg Heuchelhof dagegen mussten nach dem Corona-Ausbruch gar nicht mehr ran, um in aufzusteigen. Als Tabellendritter in der Tabelle nach dem Saisonabbruch in der Regionalliga stieg die Elf von Trainer Gernot Haubenthal ebenfalls in die Zweite Liga auf. Im Januar 2020 erst fusionierte die Frauenfußballabteilung vom Heuchelhof mit den Würzburger Kickers. Seit der Saison 2020/21 laufen die Fußballerinnen unter dem Dach und im Trikot der Kickers auf. Das soll für den Frauenfußball in der Region eine verheißungsvolle Zukunft bedeuten. Mittelfristig wollen die Kickers hoch in die Bundesliga.

Aber derzeit ist erstmal Geduld bei den Fußballerinnen gefragt. Die Zweitliga-Saison war fast schneller wieder unterbrochen, als sie begonnen hat. Dem Aus im DFB-Pokal beim Zweitligarivalen FC Ingolstadt (2:3), folgten zwei Ligaspiele – der 3:1-Auftaktsieg gegen Mitaufsteiger 1.FFC Niederkirchen und anschließend die 1:2-Heimniederlage gegen Eintracht Frankfurt II. Anschließend, mit dem zweiten „Lockdown“ und dem Verbot des Amateursports, ruhte auch der Ball im Unterhaus des deutschen Frauenfußballs.

Jubelte in den ersten beiden Partien viermal: FWK-Angreiferin Medina Desic.
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Training ab Mitte November

Ein ganz so glückliche Figur gab der Deutsche Fußballbund dabei jedoch nicht ab, befanden die Verantwortlichen der Kickers. „Da wurde die Flinte zu schnell ins Korn geworfen“, sagte Heinz Reinders, Vorstand der FWK-Frauen, Ende des letzten Jahres. Als Profisportliga geht die 2. Frauen-Bundesliga nicht durch, als eine in der Leistungssport betrieben wird jedoch schon. Zudem bekannte sich der DFB in der Vergangenheit zur 2. Bundesliga als Ausbildungsliga des deutschen Fußballs. Demnach verwunderte es doch arg, wie wenig sich der Verband mit einer möglichen Fortsetzung des Spielbetriebs anfänglich auseinandersetzte. „In Corona-Zeiten merkt man schon, dass von Verbandsseiten eher dahin gekuckt wird, wo das Geld fließt“, bemängelte der Kickers-Vorstand: „Und das sind eben nicht wir in der 2. Frauen-Bundesliga.“

Auch ohne laufenden Spielbetrieb nahm die Mannschaft aber ab Mitte November das Training wieder auf. Die Zusammenarbeit mit dem Würzburger Gesundheitsamt und den Behörden lief dabei reibungslos. Die Regelung des bayerischen Innenministeriums erlaubt es allen Erst- und Zweitligateams sowie Kader- und Olympiateilnehmer nach wie vor zu trainieren. Natürlich unter strenger Einhaltung der Hygienevorschriften. Auf Trainingsformen mit engerem Kontakt untereinander verzichten die Kickers-Frauen freiwillig – bis der Re-Start im Verlauf des Februar in Reichweite war. Die Fortführung des Trainingsbetriebs sei schließlich essentiell für das Team, findet Heinz Reinders: „Leistungssport kann man nicht einfach komplett herunter und dann wieder von Null auf Hundert hoch fahren.“

Jetzt hat die lange Zeit des Wartens aber ein Ende haben. Der DFB verkündete mittlerweile offiziell den Re-Start. Zuletzt gab es noch Unstimmigkeiten zwischen dem DFB und den Klubs, wer die Kosten für die im Hygienekonzept vorgesehenen zweimal wöchentlichen Antigen-Schnelltests aller Spielerinnen bezahlen wird.
Eigentlich konnte es darauf nur eine Antwort geben. Die Vereine können die Zusatzkosten in Höhe von etwa 7.500 Euro kaum stemmen. „Dem DFB muss klar sein, wenn er den Spielbetrieb in der 2. Frauen-Bundesliga will, dass die Vereine an ihre finanzielle und strukturelle Belastungsgrenze geraten“, warnt auch Gudrun Reinders, Vorsitzende der Kickers-Frauen.

Schon wieder weg: Arianna Veland hat die Rothosen wieder verlassen.
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Das „gallische Dorf“

Die Kickers gaben bei der Debatte ein wenig das „gallische Dorf“ gegen den großen DFB, berichtet Heinz Reinders. „Der DFB muss nun zeigen, dass ihm der Leistungssport der Frauen das gleiche Engagement wie bei den Männern wert ist“, fordert Gudrun Reinders. Die Talentschmiede des Frauenfußballs verlangt nach mehr Anerkennung – vor allem in Krisenzeiten. „Die Teams haben mehr als nur warme Worte verdient“, findet Heinz Reinders. Der DFB lenkte ein. „Die Kosten für die zur Durchführung des Spielbetriebs der 2. Frauen-Bundesliga notwendigen Antigen-Schnelltests werden vom DFB übernommen“, heißt es in der Pressemitteilung zum Zweitliga-Re-Start.

Planmäßig wird die Saison mit Hin- und Rückspielen vollständig durchgeführt. Die in dieser Saison in zwei Staffeln geteilte Liga wird zur nächsten Saison wieder eingleisig. Für die Kickers zählt als Liganeuling, nach dem Durchmarsch von der Bayernliga bis in die Zweite Liga, erst einmal nur der Klassenerhalt. Dieser sollte mit dem hungrigen Team, das bereits einen verheißungsvollen Auftakt hinlegte, absolut machbar sein. Auch wenn im Winter die beiden US-Amerikanerinnen Kaiya McCullough und Arianna Veland, die erst zum Saisonstart zu den Kickers wechselten, Würzburg bereits wieder den Rücken gekehrt haben.

Die Kanadierin Jenaya Robertson soll die Kickers-Damen verstärken.
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Am 21. März gegen Köln

Allerdings konnten die Rothosen nach der Winterpause auch ein neues Trio in ihren Reihen begrüßen. Als Verstärkung für die Abwehr kommt die 20 Jahre junge Anne Förster vom VfL Sindelfingen. Den Konkurrenzkampf im Tor befeuern wird Johanna Popp, die nach der Beendigung ihres Studiums in den USA nun bei den Kickers eine neue sportliche Herausforderung annimmt.

Mit der Headline „Die Beste aus Kanada“ stellten die Kickers ihren dritten Neuzugang vor: Jenaya Robertson. Die 23-Jährige hat eine beachtliche Karriere im College-Fußball ihres Landes hinter sich. Neben mehreren Meisterschaften, konnte sie sich 2019 über die Auszeichnung als Kanadas beste College-Fußballerin des Jahres freuen. Künftig soll sie als „Box-to-Box“-Spielerin im Mittelfeld dem Kickers-Spiel ihren Stempel aufdrücken. „Ich kann gar nicht erwarten, bis es endlich losgeht“, so Robertson. Am 21. März – mit dem Heimspiel gegen Bundesliga-Absteiger 1.FC Köln - hat das Warten für die besten Fußballerinnen der Region endlich eine Ende.

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Pl.
Team
Sp
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Pkt
1
3
7:3
9
Bei Punktgleichheit: Entscheidungsspiel


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