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Artikel veröffentlicht am 19.03.2021 um 06:00 Uhr
Spiel des Lebens: Sebastian Lerner und der Relegationskracher
Der Kirchleuser Spielertrainer hat so manche harte Schlacht geschlagen. Doch beim Relegationsspiel gegen Leuchau am Ende der letzten Saison erlebte er ein Wechselbad der Gefühle. Erst geriet seine Mannschaft in den Schlussminuten in Rückstand, dann schaffte er in der Nachspielzeit den Ausgleich und als Kirchleus das Elfmeterschießen gewann, brachen alle Dämme.
Von Hans-Jürgen Wunder
Sebastian Lerner (Spielertrainer des 1. F Kirchleus)

Bei welchem Verein spieltst du und in welcher Liga? Wer war der Gegner?
Sebastian Lerner: Bei meinem Heimatverein FC Kirchleus in der Kreisklasse und es war bei der Relegation zur Kreisklasse gegen BC Leuchau.  

Beschreiben Sie kurz die Ausgangslage vor dem Spiel!
Sebastian Lerner:  Wir hatten uns damals nach einer irren Aufholjagd erst am letzten Spieltag in Ködnitz den Relegationsplatz gesichert und Leuchau war sportlich eigentlich schon abgestiegen, bekam aber dennoch die Chance, die Klasse zu halten.  Kaum jemand setzte auf Leuchau, wir waren schon klarer Favorit. Aber Fußball ist eben Gott sei Dank verrückt, an diesem Tag sogar sehr verrückt.

Warum war es Ihr Spiel des Lebens?
Sebastian Lerner:  Ich hatte schon einige Spiele, von denen man sagen kann, die waren die besten bzw. das Spiel meines Lebens . Hier war es aber etwas Besonderes, weil ich als Spielertrainer auf dem Platz stand und die Geschichte und Dramatik der Partie nicht zu überbieten war. Wenn du mit all deinen Kumpels und Freunden so eine Partie spielst, verdient es einfach die Bezeichnung "Spiel des Lebens".

Der entscheidende Treffer: Der Spielertrainer spekuliert und trifft. 


Wie war der Spielverlauf und das Endergebnis?
Sebastian Lerner:  So schnell wir 1 zu 0, führten genauso schnell bekamen wir den Ausgleich. Wir waren zwar leicht überlegen, aber nicht so gut wie die Wochen zuvor, der Ball lief einfach nicht. Leuchau kassierte vor der Halbzeit eine gelb-rote Karte, auch das machte uns nicht besser. Die zweite Halbzeit war sehr schlecht von uns, wir ließen viele Chance zu und konnten unsere eigenen nicht nutzen. Fünf Minuten vor Schluss bekommt Leuchau an der Mittellinie einen Freistoß. An sich keine Gefahr, aber leider wollte ein Verteidiger von uns zum Torwart köpfen und erwischt den Ball so unglücklich, dass er im eigenen Tor landet. Da fällst du erst einmal in ein Loch, kannst es nicht glauben, aber ich wusste um unsere Stärke in den letzten Minuten. Wir warfen alles nach vorne. In der dritten Minute der Nachspielzeit bekommen wir dann unsere Chance, einen Freistoß aus gut 20 Metern. Ich wusste, das ist unsere letzte Aktion. Alex Limmer und ich berieten uns, was wir tun, Alex wollte über die Mauer geben. Ich hab gesagt, der Torwart ist klein und wird nicht damit rechnen, dass ich in seine Ecke gehe. Als der Ball auf dem Weg war, denkt man schon irgendwie, die Zeit bleibt kurz stehen. Bis er dann einschlug. Wunderbar, eines der besten Gefühle überhaupt. Deswegen spielt man Fußball.  In der anschließenden Verlängerung war es ein Auf und Ab, beide Seiten verpassten die Entscheidung.  Also Elfmeterschießen - so etwas mag ich, denn der Druck von allen Seiten ist wunderbar. Unser Torwart Meusi der einspringen musste und zugleich sein letztes Spiel machte, hielt einen Elfer. Wir haben dann alle getroffen, auch ich. Geiles Gefühl so ein Spiel zu gewinnen. Nicht schön, aber extrem emotional.

Wie ging es danach weiter?
Sebastian Lerner:  Anschließend kann sich jeder vorstellen, wie die Kirchleuser einen Aufstieg feiern. Melkendorfer Sportheim leer getrunken, Autokorso nach Kirchleus, 
weiter gefeiert unhd auch Vatertag anschließend weiter gefeiert usw. Mit
unseren Freunden aus Freienfels/Krögelstein dann auch noch einen weiteren Aufstieg gefeiert. Zwei harte Wochen waren das schon, aber Fußball kann wunderschön sein.

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29.05.2019 | Video-Ticker

Spielstenogramm

BC Leuchau: Weiche F. 1,5, Paus 3,0, Hoffmann 3,0, Laufmann 4,0, Fehn 3,0, Schiepert Ar. 3,0, Sahr 3,0, Wehner 2,0, Buday 2,0, Rabe 1,0, Band Andre 3,0 / Eichner, Hein, Peter, Dubsky 3,0 (39.), Rimpu Lucian. 3,0 (72.), Barth S. 3,0 (90.)
1. FC Kirchleus: Meussgeier 2,0, Warlich 2,5, Schwarz 3,5, Ruppert M. 3,5, Michel 3,0, Passing M. 2,0, Lerner 2,0, Müller 3,0, Leppert 2,5, Pöhlmann 3,0, Limmer 2,5 / Hühnlein, Partenfelder M., Stark, Witzgall, Passing J. 3,0 (81.), Schefel 3,0 (90.)
Tore: 0:1 Passing M. (3., Pöhlmann), 1:1 Buday (7., Wehner), 2:1 Eigentor (88.), 2:2 Lerner (90.), 2:3 Schefel, 3:3 Schiepert Ar., 3:4 Passing M., 4:4 Rabe, 4:5 Lerner, 4:6 Limmer, 5:6 Paus, 5:7 Müller
Gelbe Karten: Laufmann - Foulspiel (11.), Wehner - Foulspiel (74.), Hoffmann - Foulspiel (102.) / Lerner (37.), Warlich - Foulspiel (48.), Michel - Foulspiel (58.), Ruppert M. - Halten/Trikotziehen (97.) | Gelb-rote Karten: Laufmann - Foulspiel (35.) / Ruppert M. - Foulspiel (109.)
Zuschauer: 450 | Schiedsrichter: Marian Engelhaupt (DJK Don Bosco Bamberg 1950 e.V.) 2,0

Steckbrief S. Lerner

Sebastian Lerner
Alter
40
Geburtsort
Kulmbach
Wohnort
Kirchleus
Familie
verheiratet, 3 Kinder
Nation
Deutschland
Größe
175 cm
Gewicht
75 kg


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