Vorsicht Falle - bei Überweisungen: Üble Betrugsmasche geht auf Kosten der Vereine - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 02.04.2021 um 10:30 Uhr
Vorsicht Falle - bei Überweisungen: Üble Betrugsmasche geht auf Kosten der Vereine
Ein Anruf einer aufmerksamen Bankangestellten half dem STV Deutenbach auf die Spur einer üblen Betrugsmasche zu kommen. Wie sich bei der weiteren Ermittlung herausstellte, ist der Bezirksligist vom Weihersberg kein Einzelfall, weshalb Ex-STV-Vorstand Birger Kraska im Gespräch mit fussballn.de auch andere Vereine eindringlich vor dem Betrugsversuch warnen möchte.
Von Marco Galuska
anpfiff.info
Im Oktober 2020 hatte Birger Kraska nach achteinhalb Jahren seinen Posten als 1. Vorstand des STV Deutenbach abgegeben und den Staffelstab an Dieter Wellmann weitergereicht. Im Zuge der Übergabe der Amtsgeschäfte wurde auch die Vollmacht für die Bankverbindung geändert und die Ansprechpartner hinterlegt. Dementsprechend kontaktierte die Hauptkassiererin der Sparkasse Fürth zunächst den aktuellen Vorstand, aber später auch Kraska, nachdem sie einen dubiosen Überweisungsträger von über 4700 Euro im Auftrag des Vereins erhalten hatte, mit dem - wie sich herausstellen sollte - weder Wellmann noch Kraska etwas anfangen konnten.

Bestellung auf Kosten des Vereins ist eine bekannte Masche

"Zunächst einmal waren wir der Dame von der Sparkasse sehr dankbar, dass sie so aufmerksam war und uns gleich kontaktiert hat. Im ersten Moment waren da bei uns lauter Fragezeichen. Nachdem sich geklärt hatte, dass definitiv keiner aus dem Verein eine solche Überweisung in Auftrag gegeben hatte, aber angeblich meine Unterschrift auf dem Überweisungsträger stehen sollte, bin ich der Sache nachgegangen", erklärt Kraska, der selbst bei der Polizei in Nürnberg tätig ist.

Der Ex-STV-Vorstand rief also bei der Firma Böttcher Büromarkt AG an, bei der der Verein zwar tatsächlich Kunde ist, aber definitiv keine Bestellung in jener Höhe aufgegeben hatte. Der Anruf brachte schnell Licht in die dunklen Machenschaften der Betrüger. Denn die Firma Böttcher konnte Kraska bei der Aufklärung behilflich sein und mitteilen, dass der STV Deutenbach nicht der erste Verein sei, auf dessen Kosten drei iPads bestellt werden sollten. "Es ging sogar um genau denselben Betrag", war Kraska baff und erfuhr durch einen Anruf bei einem Kollegen in Reutlingen noch mehr zum Vorgehen der Betrüger, die in mehreren Fällen in ganz Deutschland auf Kosten von Vereinen bestellen.

Kontodaten und Unterschrift als Werkzeug für gefälschten Überweisungsträger

Vermutlich über die Homepage gelangten die Täter an die Kontodaten des Vereins. "Die Bankverbindung steht ja meistens auch auf den Aufnahmeanträgen", erklärt Kraska und lieferte mit seiner Unterschrift unter einem Weihnachtsgruß an die Mitglieder unbewusst eine zweite Information, die sich die Betrüger zu eigen machten. Mit der gefälschten Unterschrift wird dann die Überweisung vom Vereinskonto eingeleitet und so die Bestellung per Vorkasse bezahlt. Im Fall des STV Deutenbach hätte auch ein vorher vereinbartes Limit als Höchstbetrag selbst ohne die aufmerksame Mitarbeiterin der Sparkasse Fürth die Überweisung wohl gestoppt. "Bei etwas kleineren Beträgen könnte die Masche aber leichter klappen", vermutet Kraska.

Nach erfolgtem Zahlungseingang schickt der Händler die Ware raus. Der Verein ist somit der Geschädigte. Dabei zeigte sich in den Ermittlungen, dass bei Vereinen aus dem süddeutschen Raum die Ware in den Norden geliefert werden sollte - und umgekehrt. An die Ware kommen die Täter auf zwei Wege: entweder sie warten am Liefertag direkt vor der angegebenen Adresse und nehmen die Sendung vor dem Anwesen entgegen, oder sie leiten das Paket durch ein nicht registriertes Handy um auf eine Packstation und haben dann eine leichte Beute.

Präventionsmaßnahmen

Damit der eigene Verein nicht Opfer dieser Betrugsmasche wird, sollte man davon absehen, relevante Unterschriften der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Vor allem aber empfiehlt sich ein enger Kontakt mit dem Bankinstitut. Eine konkrete Absprache würde helfen, so dass die Gepflogenheiten der Finanztransaktionen des Vereins bekannt sind und Unregelmäßigkeiten auffallen. Werden beispielsweise Überweisungen stets online durchgeführt, so könnte ein entsprechender schriftlicher Überweisungsträger auffallen. Zu empfehlen sind grundsätzlich auch Überweisungslimits, die man nur in Ausnahmefällen aufhebt.

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Leser-Kommentare

So läuft die Betrugsmasche

1.  Betrüger beschaffen sich Kontodaten des Vereins und erlangen Kenntnis von der Unterschrift des Vorstandes

2. Bestellung der Ware

3. Bezahlung per Vorkasse mittels gefälschter Unterschrift auf Überweisungsträger

4.
Ware wird mittels Sendungsverfolgung von den Betrügern abgefangen:

a) vor der angegebenen Zustelladresse wird das Paket angenommen.
oder
b) über ein nicht registriertes Handy wird die Sendung an eine Paketstation umgeleitet.


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