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Artikel veröffentlicht am 17.04.2021 um 15:30 Uhr
Starkes Signal mit 85% im Kreis: Nürnberg/Frankenhöhe gegen Quotienten-Absteiger!
Der sich anbahnende Saisonabbruch 2019/21 wirft aktuell zwei Kernfragen auf: Wie soll gewertet werden? Wie gestaltet man folglich das kommende Spieljahr? Hierzu hat Thomas Raßbach, der Vorsitzende im Kreis Nürnberg/Frankenhöhe, in zwei Online-Tagungen das Meinungsbild der potentiellen Kreisligisten eingeholt und ein sehr deutliches Ergebnis erhalten: Die Vereine wollen keinen Abstieg per Quotient und kleinere Ligen!
Von Marco Galuska
Der Kreisvorsitzende Nürnberg/Frankenhöhe Thomas Raßbach hatte in der Kreisliga um ein Meinungsbild gebeten.
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Unter der Voraussetzung, dass die Saison 2019/21 abgebrochen werden muss, hatte der Kreisvorsitzende und Kreisspielleiter Nürnberg/Frankenhöhe, Thomas Raßbach, die potentiellen Kreisliga-Vereine der Saison 2021/22 zu einer Pflichtveranstaltung online einbestellt. Somit waren neben den aktuellen Kreisligisten auch die Vereine auf einem Abstiegsrang der Bezirksligen sowie die Tabellenersten der fünf Kreisklassen allesamt vertreten. Am Freitagabend waren die Vereine aus dem Raum Frankenhöhe dran, am Samstagvormittag folgte der Raum Nürnberg/Fürth.

Raßbach erklärte eingehend die spezielle Rolle, welche die Kreisliga-Teams bei einer Abbruchentscheidung hinsichtlich eines Abstiegs per Quotient zu tragen hätten. "Weder die Kreisklassen noch die A-Klassen oder B-Klassen würden bei einem Verzicht auf einen Quotientenabstieg schlechter gestellt, da die Anzahl der Teams nahezu gleich bleibt", erklärte der Funktionär aus Lehrberg und sagte nach der Berechnung der maximalen Anzahl an Mannschaften: "Wenn die Kreisliga-Vereine die Saison mit 40 Vereinen spielen, kann im gesamten Kreis Nürnberg/Frankenhöhe in allen Ligen auf den Quotienten-Abstieg verzichtet werden."

85 Prozent gegen Quotienten-Abstieg

Unter den Vereinen bestand große Einigkeit darüber, dass die Abstufung von Mannschaften in der verlängerten und dann doch nicht zu Ende gespielten Saison nicht der sportlichen Auffassung entspräche. Vereinzelt wurde auch die Meinung vertreten, dass die fairste Lösung eine komplette Annullierung wäre. Doch dies war letztlich nicht mehr die Frage, die es zu erörtern galt.

Fallbeispiel Kreisliga Nürnberg: Der FC Stein und die DJK Falke Nürnberg wären quotientengleich. Falke müsste aber aufgrund des direkten Vergleichs absteigen, obwohl man in der Tabelle vor den per Quotientenregel geretteten Steinern steht und das vermeintlich leichtere Restprogramm hätte. Beide Vereine sprachen sich eindeutig gegen einen Abstieg per Quotient aus.
Christos Pernagidis

Vielmehr sprachen sich die Vereine aus der Frankenhöhe (16:3) und aus Nürnberg/Fürth (18:3) gleichermaßen deutlich für den Verzicht auf Absteiger in der Saison 2019/21 aus. Auch die beiden anwesenden Kreisliga-Tabellenführer und wohl zukünftigen Bezirksligisten aus Dinkelsbühl und Mögeldorf schlossen sich der Mehrheit an, obwohl ihre Stimmen nicht in die Wertung einbezogen wurden. Unterm Strich waren glatt 85 Prozent der Vereine der Meinung, dass man aus einer abgebrochenen Saison keine Absteiger ermitteln sollte. "Das ist schon eine sehr deutliche Aussage und zeigt, dass die Fußballfamilie im Kreis Nürnberg/Frankenhöhe eine klare Meinung vertritt. Es ist ein starkes und bemerkenswertes Zeichen der sportlichen Solidarität im Zeichen einer COVID19-Pandemie, die uns alle vor ganz besondere Herausforderungen gestellt hat und auch weiterhin stellen wird", sagte Raßbach im Nachgang. "Eine Signalwirkung" sieht der Vorsitzende des immerhin zweitgrößten Kreises im BFV durchaus gegeben, zumal sich alle Kreisligisten bei ihrem Votum auch im Klaren waren, dass in der Konsequenz ein verschärfter Abstieg im kommenden Spieljahr nötig sein wird.

Drei Kreisligen bevorzugt - Spielmodell aber noch offen

Neben der Ablehnung des Quotienten-Abstiegs wurde auch deutlich, dass die Vereine für deutliche kleinere Ligen plädieren, um eine größtmögliche Flexibilität in einem kaum vorhersehbaren Pandemiegeschehen zu erreichen. Grundsätzlich abgelehnt wurde daher das Modell, im kommenden Spieljahr weiter an zwei Kreisligen festzuhalten. In der Frankenhöhe fand sich unter den Befürwortern des Verzichts auf Quotienten-Absteiger sogar ein einheitliches Bild über die Gestaltung der kommenden Saison: alle Vereine stimmten für ein Modell mit drei Kreisligen. In Nürnberg/Fürth war man noch etwas vorsichtiger: Mit 13:4 (die Turnerschaft Fürth stimmte nicht ab) wurde hier das Konzept mit vier Kreisligen bevorzugt.

Im gesamten Kreis steht somit ein Abstimmungsverhältnis von 20:13 für das Modell mit drei gegenüber der vier Kreisligen. "Dieses Gesamtergebnis ist zu knapp, um eine endgültige Entscheidung zu treffen, beide Spielmodelle werden aufgrund der Vereinsvorschläge hierzu weiterentwickelt und den Vereinen nochmals zur Abstimmung gegeben. Es werden jedenfalls hier auch die weiteren Entwicklungen in München abgewartet", ordnete Raßbach das Ergebnis ein. Schon allein der Abstieg oder Ligaverbleib der drei Bezirksligisten, die auf einem Abstiegsrang stehen, würde freilich die Planung beeinflussen. Obendrein ist derzeit noch nicht absehbar, wann ein Saisonstart tatsächlich erfolgen wird.

Wie und wann geht es weiter?


Raßbach erklärte, dass der Verbandsspielausschuss im Vorfeld über die Planungen im Kreis informiert wurde. Eine finale Bewertung sei aktuell noch nicht möglich, so die Antwort. Vielmehr sollte der Antrag zunächst mit dem Bezirksausschuss in Mittelfranken abgestimmt werden. Hierzu hat der Kreisspielleiter bereits eine Sitzung des Bezirksspielausschuss beantragt, um die Themen detaillierter zu besprechen.

Die Hoffnung auf einen regulären Saisonstart im August besteht weiterhin. Raßbach sieht eine Vorbereitungszeit von vier, besser jedoch sechs Wochen nach der langen Zwangspause als angemessen. Positiv bleibt auf der ersten Etappe auf dem Weg zur Saison 2021/22 festzuhalten, dass alle Vereine im Kreisoberhaus sehr um ein sportlich faires Miteinander bemüht sind und Gesprächsbereitschaft signalisiert haben, um aus den Begebenheiten eine bestmögliche Lösung mit der Kreisspielleitung zu finden. Auf dieser Basis lässt sich zumindest schon im Kreis Nürnberg/Frankenhöhe durchaus wieder zuversichtlicher in die Zukunft blicken.

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Leser-Kommentare

Verzicht auf Quotienten-Abstieg?

Frankenhöhe:

Ja: 16
Nein: 3

Nürnberg/Fürth:

Ja: 18
Nein: 3

Gesamt:

Ja: 34 (85%)
Nein: 6 (15%)


Anzahl der Kreisligen 2021/22

(abgestimmt von den Gegnern des Quotienten-Abstiegs)

zwei Kreisligen:


Frankenhöhe: 0
Nürnberg/Fürth: 0
Gesamt: 0

drei Kreisligen:
Frankenhöhe: 16
Nürnberg/Fürth: 4
Gesamt: 20

vier Kreisligen:
Frankenhöhe: 0
Nürnberg/Fürth: 13
Gesamt: 13

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