Saison 2006/07
Die Fußballwelt war im Sommer zu Gast in Deutschland. Aus der Landesliga Mitte waren mit dem SC 04 Schwabach, FV Wendelstein und dem TSV Neustadt/Aisch gleich drei Mannschaften ins mittelfränkische Oberhaus abgestiegen. Vor allem die Schwabacher und Neustädter gehörten zum Favoritenkreis der Liga.
Wissen wollte es in diesem Jahr eigentlich der SV Gutenstetten, der für seine zweite Saison im Oberhaus kräftig Geld in die Hand genommen hatte. Doch statt eines Aufstiegs folgte noch in der Winterpause der Rückzug aus dem Spielbetrieb - samt Neuanfang in der folgenden Saison in der A-Klasse. In der Erklärung des Vereins im Dezember 2006 hieß es: „Mit dem Aufstieg in die Bezirksliga im Jahr 2004 stiegen die wachsenden Aufgaben für die Ehrenämter enorm. Fast 80 Prozent aller Arbeiten drehten sich nur um die BOL-Mannschaft. Die Arbeiten mussten auf immer weniger ehrenamtliche Schultern verteilt werden. Da eine Veränderung dieses Zustandes auch in Zukunft eher unwahrscheinlich ist, und der SV Gutenstetten vor der Mitgliederversammlung am 14. Januar 2007 ohne Vereinsführung dazustehen drohte, entschloss sich der Vereinsausschuss schweren Herzens zum Rückzug der 1. Mannschaft vom Spielbetrieb.“
Neben Gutenstetten mussten sich am Ende des Spieljahres auch der TSV Berching, der Post SV Nürnberg und nach der Relegation auch der TSV 2000 Rothenburg sportlich aus der BOL verabschieden. Die Meisterschaft sicherte sich am vorletzten Spieltag der TSV Neustadt/Aisch mit einem 1:1 beim Post SV. Das Team von Ludwig Preis hatte wenige Wochen zuvor den Angriff beim Verfolger TSV Südwest Schwaben mit einem 0:0 abwehren können. Die Südwester scheiterten in der Relegation zur Landesliga und erlebten stattdessen bald einen heftigen Absturz.
Saison 2007/08
Nach einem verheißungsvollen 4:0-Auftaktsieg gegen Roth geriet der TSV Südwest gehörig in Schieflage. Finanzielle Probleme sorgten dafür, dass eine Reihe von Spieler den Verein verließen und auch Trainer Ioan Pal seine Zelte an der Jägerstraße im Oktober 2007 abbrach. Stephan Grießemer wurde Spielertrainer, konnte aber den freien Fall nicht stoppen. Neben den Nürnbergern mussten auch der Aufsteiger TV Büchenbach, FSV Bad Windsheim und die SpVgg Uehlfeld runter.
Meister der BOL 2007/08 wurde der SV 1873 Nürnberg-Süd.
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Ganz anders war die Gemütslage beim SV 1873 Süd. Dass die Süder am Ende ganz vorne stehen würden, damit hatte vor der Saison kaum jemand gerechnet. Den Favoritenstatus durften andere für sich beanspruchen, die dann hinter dem Team von Klaus Mösle landeten: Quelle Fürth, Hersbruck, Jahn Forchheim, Schnaittach oder Schwabach. Die Süder setzten sich nach Anfangsschwierigkeiten im oberen Tabellendrittel fest und konnten sich als einzige Mannschaft längerfristig auf dem ersten Platz halten. Vom 8. Spieltag an standen die Nürnberger ganz oben. Der Last-Minute-Sieg in Schnaittach (3:2) sicherte die Meisterschaft bereits vor dem letzten Spieltag. Dahinter packte auch die von Petr Skarabela trainierte SG Quelle nach einem starken Endspurt und einem Sieg in der Relegation gegen Bad Abbach die Rückkehr in die Landesliga.
Saison 2008/09
Ähnlich wie zuvor den Südwestern erging es in der Folgesaison den 1. FC Schnaittach. Das Team von Ex-Club-Profi Thomas Brunner, der kurz vor dem Saisonende zurücktrat, fand letztlich nicht mehr aus der Abwärtsspirale und stieg als Tabellenletzter ab. Auch der TSV 1860 Weißenburg und der FV Wendelstein konnten sich nicht mehr retten. In einem Entscheidungsspiel konnte sich die SpVgg Heßdorf gegen den punktgleichen SC Großschwarzenlohe durchsetzen und die Liga halten. Der SCG hingegen stieg nach einem 2:3 gegen Feuchtwangen in der Relegation wieder in die Bezirksliga ab.
Hakim Graine und der FSV Erlangen-Bruck II schafften tatsächlich den Durchmarsch in die Landesliga.
Benjamin Kraus
Weitaus erfolgreicher präsentierten sich da die anderen Neulinge in der Liga. Der TSV Kornburg (5.) und der FSV Stadeln (4.) gehörten auf Anhieb zur Spitzengruppe. Besser waren nur Jahn Forchheim, der mit Ex-Profis gespickte 1. FC Hersbruck und vor allem der Meister FSV Erlangen-Bruck II, der selbst erst aus der Bezirksliga aufgestiegen war und vorzeitig seinen Aufstieg in die Landesliga perfekt machen konnte.
So sah die Top 11 der BOL-Saison 2008/2009 bei den Kollegen von anpfiff.info aus.
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Dorthin wollte auch Vizemeister Hersbruck, der mit einem Spielabbruch in Stadeln für den Eklat der Saison gesorgt hatte. Nach einer Serie von Hinausstellungen entschied sich FCH-Trainer Reinhold Daschner gegen eine Fortsetzung der Partie und ging geschlossen mit seiner Mannschaft vom Feld. Das erklärte Aufstiegsziel verpassten Ziemer & Co durch eine 1:4-Niederlage in der Relegation gegen den SV 1873 Nürnberg-Süd.
In der Relegation verpasste Hersbruck, gespickt mit einigen Hochkarätern, den Landesliga-Aufstieg durch ein 1:4 gegen die Süder.
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Saison 2009/10
Mit dem SC Feucht und dem ASV Vach kamen zwei Landesligisten zurück auf Bezirksebene. Bei den Vachern kehrte auch der langjährige Trainer Uwe Neunsinger zurück, aber das Spieljahr stand für den ASV von Beginn an unter keinem guten Stern. Beginnend von der "Stadionsprecher-Affäre" am ersten Spieltag in Kornburg und Trainerwechsel während der Saison fanden die offensiv zu harmlosen Vacher nie so richtig in Tritt und stiegen am letzten Spieltag durch ein 1:2 im Endspiel beim SK Lauf ab.
Die 0:2-Niederlage gegen Hersbruck um Paul Manciu bedeutete den Abstieg für die SG Nürnberg-Fürth 1883 am letzten Spieltag.
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Die Laufer wiederum scheiterten in der Relegation gegen den ASV Zirndorf und mussten ebenso wie zuvor schon Vach, die SG 1883 und die "Unabsteigbaren" von der SpVgg Heßdorf in die Bezirksliga runter.
SpVgg Jahn Forchheim, Meister 2010
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So spannend es auch im Tabellenkeller - acht Teams mussten beim Saisonfinale noch zittern - bis zum letzten Spieltag blieb, so klar war das Titelrennen in der Saison 2009/10. Die SpVgg Jahn Forchheim kam auf insgesamt 70 Punkte und wurde souveräner Meister. Dahinter folgte ein breites Feld an Teams, unter denen sich der SC 04 Schwabach auf den zweiten Tabellenplatz behaupten konnte, allerdings dann in der Relegation am Aufstieg scheiterte (1:3 gegen Tegernheim). Dahinter folgte knapp der Baiersdorfer SV, sowie der 1. SC Feucht und der FSV Stadeln, die somit der Liga erhalten blieben.
Auch das Nachbarschaftsderby zwischen Vach und Stadeln durfte nicht fehlen. Allerdings musste der ASV am Ende der Saison absteigen.
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Noch zwei Spieljahre folgten in der BOL, ehe die Ligareform die Eliteliga im Bezirk abschaffen sollte.
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