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Artikel veröffentlicht am 21.06.2021 um 06:00 Uhr
Vereinstreue geht vor: SG siegte nur zwei Sommer
Was im Sommer 2018 mit ersten zarten Banden begann und eine Spielzeit später in durchschlagendem Erfolg seine Krönung fand, endet im Sommer 2021 mit der Trennung. Die vielversprechende Kooperation zwischen der SpVgg Stegaurach und dem SV Walsdorf, die als SG die Frauen-Bezirksliga dominierte ist bereits wieder Geschichte.
Von Bernd Riemke
Im Februar 2018 übernahm Steffan Seidler die stark abstiegsgefährdeten Frauen des SV Walsdorf in ihrem neunten Bezirksligajahr in Folge und führte sie auf der Zielgeraden zum Klassenerhalt. Zunächst in Kooperation mit den Spielerinnen der zweiten Mannschaft und ein Jahr später nach dem Rückzug der SpVgg Stegaurach aus der Landesliga auch mit dem Rest-Kader der Aurachtalerinnen, wurde die SG SpVgg Stegaurach/SV Walsdorf aus der Taufe gehoben. Es entstand eine Gemeinschaft, die zu ungeahnten sportlichen Höhenflügen ansetzte. Das Miteinander einer zusammengewürfelten Truppe, die sich alsbald als homogene Einheit präsentieren sollte, gipfelte im Gewinn der Meisterschaft in der Bezirksliga Oberfranken West in der Corona-Saison 2019/21. Eine Meisterschaft, die mit dem Aufstieg in die Bezirksoberliga verbunden ist.

Als Spielgemeinschaft gingen die Damen in die Saison 2019/21 und feierten gemeinsam die Meisterschaft. 2021/22 gehen sie wieder getrennte Wege.
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SG in der Bezirksoberliga nicht möglich

Den Aufstieg einer Spielgemeinschaft in die höchste Spielklasse des Bezirkes geben die Stauten des Bayerischen Fußballverbandes jedoch nicht her. „Das Aufstiegsrecht geht an den federführenden Verein“, bestätigt auch Christian Rupp, Abteilungsleiter der SpVgg Stegaurach. Die Verantwortlichen beider Vereine waren in der Folge um eine Lösung bemüht, die allen Beteiligten gerecht wird, um den jungen Frauen letztlich zu ermöglichen, die sportlichen Früchte ihres ersehnten Aufstiegs zu ernten. Die Kompromissbereitschaft war hoch, sowohl Trainings- wie auch Spielbetrieb hätten auf der Aurachtalsportanlage und dem Andreas-Faust-Sportgelände stattfinden können. Die Bemühungen, den BFV zu einer Abkehr seiner strengen Statuten zu bewegen, scheiterten indes. „Das ist mein klarer Vorwurf an den Verband. Hier hätte man flexibler sein müssen. Wir sind jedoch auf taube Ohren gestoßen und das kann ich nicht nachvollziehen“, bedauert Stefan Huttner, 1. Vorsitzender des SV Walsdorf, das starre Festhalten an den Regularien in Verbindung mit dem aufgebauten Druck, sich binnen weniger Tage verbindlich zu entscheiden, ob die SG das Aufstiegsrecht annimmt und künftig unter dem Namen SpVgg Stegaurach als federführendem Verein in der Bezirksoberliga antritt.

Abteilungsleiter Christian Rupp zeigte sich kompromissbereit.
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Knackpunkt Federführung

Als die SG in ihre zweite Saison startete, wurde die Federführung vom SV Walsdorf auf die SpVgg Stegaurach übertragen. Dass diese ursprünglich in Walsdorf lag, war der Tatsache geschuldet, dass Stegaurach die eigene zweite Mannschaft wegbrach und die SpVgg auf den Sportverein zuging, um eine Kooperation anzustreben. Vor der zweiten Saison der SG stießen die nach dem Rückzug der ersten Mannschaft verbliebenen Spielerinnen aus dem Landesliga-Kader der Aurachtalerinnen zum Team dazu. „Mit der Änderung der Federführung waren zum damaligen Zeitpunkt alle einverstanden“, bekräftigt Rupp und auch für Stefan Huttner „ist der Drops gelutscht. Ich will und werde da niemandem einem Fehler vorwerfen, weil im Sommer 2019 wahrscheinlich keiner ernsthaft darüber nachgedacht hat“, so der Vorsitzende des SVW.

Vom eigenen Erfolg überholt

Zu einem echten Problem ist die Federführung schließlich erst durch den Aufstieg geworden. „Wir konnten anfangs nicht ahnen, in welche Dimensionen sich das entwickelt“, betont Christian Rupp, dass es bei der Vergabe jener Federführung keinerlei Hintergedanken gab. Vom eigenen Erfolg ein stückweit überrollt, stehen beide Vereine nun paradoxerweise unmittelbar nach dem überragenden Erfolg einer überlegenen Meisterschaft vor der Herkulesaufgabe, künftig wieder eigene Wege zu gehen. Dabei sah es zunächst nach einer Einigung aus. Nach zwei Jahren als harmonisches Team sollten sich die Damen selbst für ihren sportlichen Erfolg belohnen und das Aufstiegsrecht wahrnehmen. „Wir haben die Entscheidung den Mädels überlassen und die kamen nach reiflicher Überlegung zu dem Schluss, dass sie weiterhin das Walsdorf-Trikot tragen wollen“, so Stefan Huttner.

Auch Stefan Huttner hätte den Damen den Aufstieg gegönnt.
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Walsdorf first

Die hohe Identifikation mit dem eigenen Verein gab also letztlich den Ausschlag dafür, auf den Aufstieg mit der SG zu verzichten. „Dass wir als SV Walsdorf definitiv in der untersten Liga neu anfangen müssen, war den Mädels nicht so wichtig“, ergänzt Huttner, der es auf der einen Seite zwar bedauert, dass eine intakte, funktionierende Mannschaft nun wieder auseinanderbricht, zum anderen aber schon augenzwinkernd frohlockt, dass seine gut aufgestellte Truppe in der kommenden Serie wieder mehr Siege feiern wird, als es voraussichtlich in der BOL der Fall gewesen wäre.

Zurück in die Zukunft

Das Unternehmen Bezirksoberliga wird die SpVgg Stegaurach nun also allein angehen (müssen). „Der sportliche Erfolg ist immer ein Anreiz im Teamsport. Außer dem Namen hätte sich für die Damen nicht viel verändert, deswegen bedauern wir die jetzige Entwicklung schon“, macht Christian Rupp aus seinen Gedanken keine Mördergrube. Gleichwohl ist er zuversichtlich, für die kommende Spielzeit eine schlagkräftige Truppe auf die Beine gestellt zu bekommen. Dass er dies auch künftig gerne in Zusammenarbeit mit dem SVW getan hätte, steht für Rupp außer Frage. „Zwischen den Vereinen bleibt da sicher nichts hängen“, betont auch Stefan Huttner, denn beide Verantwortlichen wollen nicht kategorisch ausschließen, womöglich unter anderen Umständen in den kommenden Jahren wieder gemeinsame Sache zu machen. „Unsere Tür ist nie verschlossen“, sagt Rupp und so bleibt beiden Vereinen vorerst der stolze Blick zurück.

Steffan Seidler war der Vater des Erfolges und wird nun die SpVgg Stegaurach in der BOL trainieren.
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Die Saison 2021/22

„An dieser Stelle möchte ich mich ausdrücklich bei Steffan Seidler für die tolle Zusammenarbeit bedanken. Es war eine überragende sportliche Leistung, dass wir zusammen aufgestiegen sind“, schwärmt Huttner, der zugleich bekannt gibt, dass der bisherige Co-Trainer Ashton Buchanon künftig die Damen des SV Walsdorf bei ihrem Neuanfang in der untersten Spielklasse trainieren wird. Der von allen Seiten gelobte Seidler, der Zeit seines Wirkens in Walsdorf mit dem SV beziehungsweise der SG aus vierzig Spielen 22 Siegen holte und mit durchschnittlich 1,78 Punkten pro Partie auf eine eindrucksvolle Bilanz blicken kann, stellt sich hingegen der Herausforderung, die SpVgg Stegaurach in der BOL konkurrenzfähig zu halten. Die Aurachtalerinnen sind also wieder dort gelandet, wohin sie vor sechs Jahren erstmals aufgestiegen sind. Damals war die Bezirksoberliga lediglich Durchgangsstation zu höheren Weihen. Diesmal gilt es sich mit einem abermals neu zusammengestellten Team der starken Konkurrenz zu erwehren. „Das werden wir hinbekommen“, gibt sich Christian Rupp zuversichtlich.

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Tabelle Bezirksliga

Pl.
Team
Sp
Tore
P/Sp
1
12
60:7
2,58
2
13
43:24
2,15
3
12
41:22
2,08
4
12
40:13
2,00
5
13
38:28
1,54
6
12
26:37
1,00
8
13
20:47
0,69
9
12
9:68
0,33
10
0
0:0
0,00
Direkter Vergleich bei Quotientengleichheit


Bilanz Stegaurach/Walsdorf

Saison
Pl. 
Liga
2019/21
1. 
Bezirksliga Oberfranken/W.

Bilanz Walsdorf/Stegaurach

Saison
Pl. 
Liga
2018/19
5. 
Bezirksliga Oberfranken/W.
 

Bilanz SpVgg Stegaurach

Saison
Pl. 
Liga
2022/23
3. 
Bezirksoberliga Oberfranken
 
2021/22
2. 
Bezirksoberliga Oberfranken
 
2019/21
1. 
Bezirksliga Oberfranken/W.
2018/19
8. 
Landesliga Nord
2017/18
8. 
Landesliga Nord
 
2016/17
1. 
Bezirksoberliga Oberfranken
2015/16
2. 
Bezirksoberliga Oberfranken
 
2014/15
1. 
Bezirksliga Oberfranken/W.
2013/14
1. 
Kreisliga Süd/West
2012/13
1. 
Kreisklasse West
2011/12
8. 
Kreisklasse West
 

Bilanz SV Walsdorf

Saison
Pl. 
Liga
2024/25
10. 
Bezirksliga Oberfranken/W.
 
2023/24
3. 
Kreisliga West
2022/23
4. 
Kreisliga West
 
2021/22
1. 
Kreisklasse Süd
2019/21
1. 
Bezirksliga Oberfranken/W.
2018/19
5. 
Bezirksliga Oberfranken/W.
 
2017/18
8. 
Bezirksliga Oberfranken/W.
 
2016/17
3. 
Bezirksliga Oberfranken/W.
 
2015/16
3. 
Bezirksliga Oberfranken/W.
 
2014/15
2. 
Bezirksliga Oberfranken/W.
 
2013/14
3. 
Bezirksliga Oberfranken/W.
 
2012/13
4. 
Bezirksliga Oberfranken/W.
 
2011/12
4. 
Bezirksliga Oberfranken/W.
 
2010/11
5. 
Bezirksliga Oberfranken/W.
 
2009/10
8. 
Bezirksliga Oberfranken/W.
 
2008/09
1. 
Kreisliga Süd

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