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Artikel veröffentlicht am 21.07.2021 um 06:30 Uhr
Kein Trübsal blasen: SV Hagenbüchach freut sich auf die Kreisliga
Nach dem Abstieg per Quotient steht für den SV Hagenbüchach die Rückkehr im Kreisoberhaus bevor. Trainer Taner Koc hat dabei den unglücklichen Saisonverlauf der Vorsaison längst abgehakt und sieht keinen Grund zum Trübsal blasen. Vielmehr verspürt der 41-jährige Coach große Vorfreude bezüglich der neuen Herausforderung - auch weil seine Mannschaft sich nach kurzer Zeit bereits als geschlossene Einheit präsentiert.
Von Michael Watzinger
Hagenbüchach-Coach Taner Koc sieht keinen Grund zum Trübsal blasen.
fussballn.de/Pesteritz
Der Abstieg ist abgehakt - Demut angesagt

Der SV Hagenbüchach musste sich nach nur einer Spielzeit wieder aus der Bezirksliga verabschieden: Mit einem Quotienten von 0,68 reichte es für den Aufsteiger nicht zum Klassenerhalt. Auch wenn man sich die Saison sicherlich anders vorgestellt hatte, länger nachtrauern will Trainer Taner Koc dem bitteren Ausgangs dennoch nicht: "Nach der Bekanntgabe vom Abstieg per Quotient kam der eine oder andere auf mich zu und meinte wie unglücklich oder unfair das alles für uns lief - ich habe dazu aber eine andere Meinung: Wir hatten letztlich 22 Spiele Zeit, um uns in eine bessere Position zu bringen und alleine die Tatsache, dass wir noch zwei Partien in der Hinterhand gehabt hätten, ändert nichts daran, dass der Abstieg letztlich schon in Ordnung geht!"

Darüber hinaus spielen sportliche Belange für den 41-Jährigen nach der langen Pause eine untergeordnete Rolle: "Überhaupt sollte man das Ganze in einem größeren Kontext betrachten und sich vielmehr darüber freuen, dass wir überhaupt wieder spielen können, egal ob nun in der Bezirks- oder Kreisliga. Ein bisschen mehr Demut würde uns allen daher aus meiner Sicht ganz guttun und für unseren Verein gilt es jetzt, einfach das Ganze abzuhaken und sich auf die neuen Herausforderungen zu freuen."

In der Bezirksliga hatte der SV Hagenbüchach (in blau) nicht nur in dieser Szene gegen Kalchreuth das Nachsehen und musste deshalb per Quotient den bitteren Gang zurück in die Kreisliga antreten. 
Heidi Huber

Behutsamer Start nach der langen Pause

Um jene Vorfreude nicht gleich durch Verletzungen zu trüben, ging man es in Hagenbüchach während der Corona-Pause bewusst etwas ruhiger an. Zwar stellten die Trainer in regelmäßigen Abständen Übungen und Trainingsinhalte zur Verfügung, auf regelmäßige Treffen via Zoom-Meeting oder Team-Challenges wurde allerdings verzichtet, wie Koc erklärt. "Ich finde, man muss da schon realistisch sein. Natürlich verdienen es die Jungs, dass man ihnen weiterhin ein Angebot bietet. Das haben wir auch in breitgefächerter Form von Kraftausdauer- bis Stabi-Übungen getan. Auf der anderen Seite bleibt bei einer derart langen Pause aber einfach auch ein Stück weit die Eigenmotivation auf der Strecke - mancher hat ja erst jetzt gemerkt, dass man seine Freizeit auf vielfältige Art und Weise auch ganz anders nutzen kann. Deshalb wollten wir keine Pflichtveranstaltungen aufzwingen, sondern jeden Spieler individuell unterstützen. Durch die Pause war dann auch die Vorfreude, endlich auf den Platz zurückkehren zu können, bei jedem deutlich anzumerken, auch wenn dann natürlich ein wenig mehr beim Start aufzuarbeiten war", schmunzelt der Coach rückblickend. 

Ein Umbruch, der zukunftsträchtig sein soll

Dass dabei auch einige Veränderungen innerhalb des Kaders auf den SVH zukamen, ist angesichts des Abstiegs kaum verwunderlich. Nachdem der Abgang von Torjäger Bilel Marrouki zum ASV Vach bereits zur Winterpause feststand, kamen nun weitere sieben Akteure hinzu, darunter Routinier Miodrag Ivkovic (Ziel unbekannt), Aleksandar Mayakov (1. FC Kalchreuth) oder Brahim Idrizi (Turnerschaft Fürth). 

Auf der anderen Seite setzten die Verantwortlichen bei den Zugängen bewusst nicht auf "große Namen", sondern wollten laut Koc einen anderen Weg gehen: "Durch die Abgänge verlieren wir freilich einiges an Qualität. Auf der anderen Seite wollten wir ganz bewusst wieder weg von bekannten Namen gehen, die in der Vergangenheit immer mal wieder den Weg hierher gefunden hatten."

Angreifer Bilel Marrouki (in blau) war für einige Highlights im Hagenbüchach-Trikot verantwortlich, ehe es ihn in der vergangenen Winterpause zum ASV Vach zog. Überhaupt steht für den SVH ein ordentlicher Umbruch an.
fussballn.de / Strauch

Unter den dreizehn neuen Gesichtern finden sich dabei vor allem Jungs mit regionalem Bezug: Paul Kuipers und Tobias Hetzel kamen vom TSV Emskirchen, Kim Scheller von der SpVgg Heßdorf. Mit Andreas Dünisch, Julian Ell und Bastian Bergler stieß darüber hinaus gleich ein Trio von der SG Wilhelmsdorf/Brunn zum Kader. Ebenfalls neu sind derweil Andreas Denzler (SG Puschendorf/Tuchenbach), Simon Sanders (SV Großweismannsdorf), Daniel Neubauer (TSV Langenzenn) und Christoph Franek (SV Losaurach), während Fabian Loos und Tobias Geppert aus der eigenen Jugend nach oben gezogen wurden. Mit Maximilian Laus konnte zudem ein ehemaliger Juniorenspieler reaktiviert werden, was den Kader abrundet. 

Kultur schlägt Qualität

Enger zusammenrücken: Taner Koc lobt beim SVH den Teamgeist und sieht diesen grundsätzlich als wesentliches Element im Amateurfußball.
fussballn.de

Dass die neue Marschrichtung erste Früchte tragen kann und die ersten Herausforderungen ganz gut bewältigt wurden, wird beim Blick auf die Testspielergebnisse deutlich, schließlich konnte die Mannschaft beide ausgetragenen Partien (5:1 gegen FSV Erlangen-Bruck U23 und 3:0 gegen TSV Ochenbruck) für sich entscheiden. Besonders zufrieden blickt Koc dabei auf den immer besser zusammenwachsenden Mannschaftskern: "Wir haben eine klasse Stimmung und wachsen schnell zusammen. Es sind viele Kleinigkeiten, wie eine organisierte Brotzeit oder ein Kabinenfest - oder auch das Anbieten einer Mitfahrgelegenheit für den Mitspieler. Das mag für viele unwichtig erscheinen, doch all diese Kleinigkeiten tragen am Ende zu einer geschlossenen Einheit bei! Für mich persönlich gilt: Die Kultur und der Geist einer Mannschaft schlägt in den Amateurligen oftmals reine sportliche Qualität!" 

Druck in Form tabellarischer Zielvorgaben will der Trainer seinem Team unterdessen nicht aufbürden, vielmehr sei es eine erfolgreiche Saison "wenn es keine großen Verletzungen oder gesundheitlichen Probleme auch im Bezug auf Corona gibt! Jedes Spiel, das wir machen können und in dem wir als verschworene Einheit präsentieren, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Deshalb freuen wir uns schon sehr, wenn es jetzt wieder losgeht!" Trainer Taner Koc lebt die von seiner Mannschaft eingeforderte Demut mit seinen Aussagen auf jeden Fall schon einmal vor.  

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Daten SV Hagenbüchach

SV Hagenbüchach
Gründung: 1979
Mitglieder: 570
Farben: blau-weiß
Abteilungen: Fußball, Tischtennis, Gymnastik, Volleyball

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