Derby-Historie: Schnüdel-Dreier Nummer elf oder TSV-Premiere? - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 30.07.2021 um 06:00 Uhr
Derby-Historie: Schnüdel-Dreier Nummer elf oder TSV-Premiere?
MAGAZIN Auch wenn der TSV Aubstadt und der FC 05 Schweinfurt erst ihre zweite gemeinsame Saison in der Regionalliga erleben, haben die Duelle zwischen den beiden Teams schon eine lange Tradition. Seit 2009 traf man 13 Mal aufeinander, allein viermal in der Runde 2019/2021. Bisher spricht die Bilanz eindeutig für die „Schnüdel“, die im direkten Duell noch ungeschlagen sind. Ein Blick in die Historie…
Von Marco Heumann
Das letzte Duell

Es ist gerade einmal knapp acht Wochen her, da trafen die beiden Derbykontrahenten letztmals aufeinander. Immerhin 250 Zuschauer waren im Sachs-Stadion dabei, als sich der FC 05 Schweinfurt im Ligapokal verdient mit 5:2 durchsetzen konnten. Ob dies ein Maßstab für Samstag sein kann? Gute Frage! Fest steht, dass die „Schnüdel“ damals voll im Saft standen und mitten im Kampf um den Aufstieg steckten, während der TSV vor dem Duell mit dem Nachbarn eine deutlich kürzere Zeit am Ball war. Zudem war das Ergebnis weniger klar, als es den Anschein erweckt. Nach den Treffern zum 1:2 beziehungsweise 2:3 waren die Aubstadter dran, scheiterten aber an der individuellen Klasse der Gastgeber. Deren Kader ist auch diesmal definitiv besser besetzt…

So war es im Juni beim bislang letzten Duell: Schweinfurts Thomas Haas (li.) unter Verfolgung des Aubstadters Andre Rumpel.
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Die TSV-„Erfolgsserie“

Vom November 2019 bis Juni 2021 blieb der TSV eineinhalb Jahre gegen den großen Nachbarn unbesiegt. Zwei Unentschieden gab es in dieser Zeit. Eines im Ligapokal-Hinspiel, das im Oktober 2020 stattfand. Unter Flutlicht und vor 400 Zuschauern trennte man sich mit einem torlosen Unentschieden. Knapp ein Jahr zuvor, im November 2019, hatte es vier dagegen vier Treffer gegeben, zwei auf jeder Seite. Fast 2000 Besucher erlebten dabei in Aubstadt auch die Partie, in der der Underdog einem Sieg gegen den großen Nachbarn näher kam als je zuvor. Michael Kraus und Martin Thomann (damals noch im TSV-Trikot) hatten den Außenseiter mit 2:0 in Führung gebracht. Die Sensation lag in der Luft. Aber der eingewechselte Adam Jabiri rettete den Favoriten mit einem Doppelschlag in der 62. und 70. Minuten doch noch.

Die TSV-Premiere

Im ersten Spiel ihrer Regionalliga-Geschichte durften oder mussten die Aubstadter im Juli 2019 zur Eröffnungspartie der damals noch 2019/2020 titulierten Runde bei den „Schnüdeln“ antreten. Ein Kracher, der nachdem es zuvor sechs Jahre lang kein Duell um Punkte mehr gegeben hatte, fast 3500 Zuschauer anlockte. Die sahen einen knappen, aber letztendlich ungefährdeten Sieg des Favoriten. Das TSV-Tor fiel erst in der 89. Minute durch Julius Benkenstein.

Die „Abschuss“-Spiele

In den Jahren 2016 bis 2018 gab es drei Duelle im Toto-Pokal, in denen die „Schnüdel“ den TSV jeweils fünf Treffer bescherten. Zweimal hieß es 5:2 und einmal gar 5:0, der bis dato höchste Sieg der Jahre seit 2009.

Kampfansage im Mai 2014: TSV-Coach Joseph Francic.
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Die Alles-oder-Nichts-Spiele

Im Mai 2014 träumte man beim TSV Aubstadt noch nicht ernsthaft von der Regionalliga. Doch als Vizemeister der Bayernliga Nord hatte man ein wenig unerwartet erstmals die realistische Chance, sich wieder in eine Liga mit dem Nachbarn zu hieven und das ausgerechnet im direkten Relegationsduell. Das lockte zunächst mehr als 2800 Zuschauer nach Aubstadt. Die sahen eine 2:0-Führung der Schnüdel zur Pause und ein 3:1 nach 67 Minuten. Letztendlich aber doch ein Duell nahezu auf Augenhöhe, in dem der kleine Nachbar nach dem 2:3 durch Christian Köttler durchaus auf zumindest ein Unentschieden hoffen durfte. Auch wenn das 3:3 nicht fiel, schickte der damalige TSV-Coach Joseph Francic dennoch so etwas wie eine Kampfansage in Richtung FC 05. „Entweder verlieren wir hoch - oder wir versuchen, diese zwei Kisten zu machen!“ Eine Ansage, der wenige Tage später zwar keine Taten, aber am Ende dennoch Aubstadter Jubel vor fast 5000 Zuschauern folgte. Das TSV-Team lag zwar schnell 0:2 hinten und hatte am Ende 1:4 verloren, feierte sich aber zu Recht für eine tolle Saison. Die „Schnüdel“ dagegen mussten weiterzittern und hatten den Klassenerhalt erst nach zwei weiteren Siegen gegen 1860 Rosenheim in der Tasche.

Die Bayernliga-Duelle


Traf schon 2012 gegen die "Schnüdel": Julius Benkenstein.
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In der Saison 2012/2013 waren beide Teams gemeinsam in der Bayernliga am Start. Im ersten Duell sicherte Joker Julius Benkenstein mit seinem späten 1:1 vor 1200 Besuchern einen Auswärtspunkt für den TSV. Im Rückspiel waren dann im Mai 2013 gut 1000 Zuschauer dabei und erlebten das Schnüdel-Meisterstück. Der knappe 2:1-Sieg beim TSV machte den Bayernliga-Titel perfekt. Matchwinner wurde Benjamin Demel, der nach 63 Minuten mit einem Schuss aus der Ferne für die Entscheidung sorgte und ein „geiles Gefühl“, wie er es damals beschrieb, mit zum Kreisklassisten TSV Sonnefeld nahm, zu dem er nach vier Jahren beim FC 05 wechselte, und bei dem er noch heute Co-Trainer ist.

Die Landesliga-Duelle

37 beziehungsweise 35 Landesliga-Tore: Pascal Kamolz und Visar Rushiti (re.).
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Für die ersten Duelle der jüngeren Historie musste der FC 05 Schweinfurt im Sommer 2009 in die Landesliga absteigen, in die der TSV ein Jahr zuvor als Meister der Bezirksoberliga aufgestiegen war. 1380 Zuschauer waren im Juli 2009, am zweiten Spieltag der Saison 2009/2010 beim Premierenduell „Groß gegen Klein“ dabei. Sie erlebten einen souveränen Auftritt des Favoriten, der eine Woche zuvor mit dem 6:0 in Haibach ein erstes Ausrufezeichen gesetzt hatte. Visar Rushiti mit zwei Toren – es waren bereits seine Treffer fünf und sechs der Runde, am Ende sollten es 35 in 37 Partien sein – und Pascal Kamolz – der es gar auf 37 Treffer in 36 Begegnungen bringen sollte – stellten das 3:0 für die Mannschaft von Frank Lerch sicher. Im Rückspiel gab es dann gar einen 4:0-Sieg des Favoriten, bei dem sich erneut Visar Rushiti (drei) und Pascal Kamolz die Tore teilten. Am Ende der Runde hatten die Schweinfurter mehr als beachtliche 91 Punkte auf dem Konto, waren aber nicht Meister, da ihnen wegen Verstößen gegen die Platzordnung drei Zähler abgezogen wurden, was den Würzburger GV vorbeiziehen ließ. In der Relegation gelang mit Siegen gegen Eichstätt und Ansbach dennoch die Rückkehr in die Bayernliga. Den Umweg „Saisonverlängerung“ musste auch der TSV Aubstadt nehmen. Allerdings in die andere Richtung. Mit einem 4:1-Heimsieg über den TSV Mönchröden zog man am letzten Spieltag noch an den punktgleichen Teams des FC Trogen und des FC Leinach vorbei und sicherte sich den Schleuderplatz. Von dort aus brachten zwei 2:1-Siege – erst im Entscheidungsspiel gegen Leinach – dann in der Relegation gegen TuS Frammersbach den Klassenerhalt in der Landesliga. Ein Erfolg, der Weichen stellte. Schließlich folgte zwei Jahre später der erstmalige Aufstieg in die Bayernliga, aus der es im Sommer 2019 in die Regionalliga und damit erneut zu den Schnüdeln, nur eben zwei Ligen höher ging.

Hier können Sie lesen, was es aktuell vor dem direkten Duell von den „Schnüdeln“ und vom TSV Aubstadt zu wissen gibt.

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Direkte Duelle beider Teams

Saison
Sieger
Liga
Erg.
2012/13
-
BAYL
 1:1
2013/14
Relegation
 2:3
2013/14
Relegation
 4:1
2019/21
-
REGL
 2:2
2019/21
-
Ligapokal
 0:0
2019/21
Ligapokal
 5:2


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