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Artikel veröffentlicht am 30.07.2021 um 15:00 Uhr
"Wissen um unsere Lage": Krimm sieht TSV Cadolzburg vor schwerer Saison
In der letzten Spielzeit hielt der TSV Cadolzburg als Aufsteiger auf recht souveräne Art und Weise die Kreisliga - und das, obwohl sich der Kader auch zu dieser Zeit bereits alles andere als üppig darstellte. Die Personalprobleme haben sich bei den Sporchern seitdem noch einmal verschärft, weshalb Trainer Manfred Krimm von einer schwierigen Saison ausgeht. Gegen Burgfarrnbach soll trotzdem der erste Sieg gelingen.
Von Michael Watzinger
Für Manfred Krimm und seinen TSV Cadolzburg setzte es zum Kreisliga-Start eine 0:3-Niederlage gegen die Turnerschaft Fürth. Gegen den TSV Burgfarrnbach sollen nun die ersten Zähler eingesammelt werden.
fussballn.de / Strauch
Cadolzburgs Projekt der Nachhaltigkeit

Nach dem Aufstieg spielte der TSV Cadolzburg eine letztlich souveräne erste Saison im Nürnberger Kreisoberhaus, hielt sich stets von der Abstiegszone fern und lief schließlich auf einem ordentlichen neunten Tabellenplatz ein. Angesichts der starken Konkurrenz und dem eingeschlagenen, nachhaltigen Weg der Sporcher ordnet Trainer Manfred Krimm die abgelaufene Spielzeit nicht ohne Grund als erfolgreich ein: "Beim TSV verfolgen wir voller Überzeugung unser Projekt der Nachhaltigkeit: Bei uns wird kein Geld bezahlt, wir wollen uns als Verein und Mannschaft vielmehr über die Gemeinschaft definieren und immer wieder auch Jungs aus dem eigenen Nachwuchs die Möglichkeit geben, im Seniorenbereich Fuß zu fassen. Wir wissen, dass wir uns da nicht unbedingt mit jedem Konkurrenten innerhalb der Liga vergleichen können, für uns ist das aber der einzig richtige und vernünftige Weg. Deshalb ist ein Abschneiden wie letzte Saison absolut bemerkenswert und umso höher einzuordnen." 

Als Aufsteiger spielte der TSV Cadolzburg (hier in grün gegen den KSD Hajduk) eine starke Saison und hatte letztlich nichts mit dem Abstieg zu tun.
Klaus Bonath

Der Kader wird dünner

Trotz des sportlich guten Abschneidens war bereits in der abgelaufenen Spielzeit die fehlende Kadertiefe die große Achillesferse der Sporcher. Nun sind mit Norman Hummel, Jan Dorner, Jeremias Zankl (alle Laufbahn beendet) sowie Lucas Schmutzer (ASV Weinzierlein) vier Alternativen und in Hummels Fall gar eine langjährige Stütze weggebrochen. Auf Zugangsseite hat sich beim TSV hingegen nichts getan, weshalb Krimm kritisch anmerkt: "Unser Kader ist auf jeden Fall nicht breiter geworden. Nach wie vor gilt, dass wir, wenn alle da sind, eine konkurrenzfähige Mannschaft auf den Platz bringen - allerdings tun uns dann so anstehende Abgänge wie Alex Stiller und Domi Sandler, die beide bald ein Auslandssemester absolvieren werden, natürlich doppelt weh."

Kurzfristige Entspannung ist indes nicht in Sicht: "Wir würden uns natürlich über Neuzugänge freuen, bieten ja mit der Kreisliga und einer super Anlage auch ein insgesamt tolles Gesamtpaket. Allerdings haben wir mit Vereinen wie Raitersaich und Co auch ordentliche Konkurrenz in der Nachbarschaft, was das Ganze nicht einfacher macht. Aus dem eigenen Nachwuchs haben wir noch ein, zwei Kandidaten, die etwas für den Kader sein können - allerdings dauert es noch etwas, bis sie körperlich und auch taktisch im Seniorenbereich angekommen sein werden."

Mit alten Tugenden zum Erfolg?

So gilt es für Manfred Krimm und seinen Jungs, aus den aktuellen Gegebenheiten einmal mehr das Beste herauszuholen. Wichtig ist dem Trainerfuchs dabei eine offene Kommunikation innerhalb des gesamten Vereins: "Jeder weiß, dass wir uns in einer schwierigen Lage befinden. Die Entscheidungsträger tragen unseren Weg aus voller Überzeugung mit und auch die Jungs wissen um die aktuelle Lage. Dennoch ist die Stimmung sehr gut, gerade weil jeder unseren Weg als den richtigen ansieht. Nach dieser Saison stehen dann weitere sieben, acht Mann aus der BOL-Jugend für den Herrenbereich zur Verfügung, da ist dann also auch wieder Licht am Ende des Tunnels. Bis dahin müssen wir auf die Zähne beißen und alles versuchen, um drinzubleiben."

Zum Auftakt setzte es für den TSV Cadolzburg (in grün) bei der Turnerschaft Fürth eine 0:3-Niederlage. Die Sporcher wollen sich davon aber nicht entmutigen lassen, sondern gehen den Weg der Nachhaltigkeit konsequent und voller Überzeugung weiter.
fussballn.de / Oßwald

Aktuell gilt es für die Cadolzburger, laut Krimm, vor allem darum, die alten Tugenden neu zu beleben: "Auf dem Platz wollen wir möglichst schnell wieder eine absolute Einheit werden, die durch viel Einsatz und hohe Laufbereitschaft besticht und den Gegnern so das Leben schwermacht. Allerdings haben wir hier gerade im Ausdauerbereich noch einiges aufzuholen, um wieder auf unser Niveau zu kommen. Trotzdem ist das für uns freilich der einzige Weg, um gegen qualitativ stärker besetzte Gegner bestehen zu können!"

Duell mit Burgfarrnbach im Findungsprozess

Ein erster Schritt in die richtige Richtung soll nun am Sonntag gemacht werden. Dann empfangen die Sporcher mit Absteiger TSV Burgfarrnbach eine Mannschaft, die ebenfalls noch in einem gewissen Findungsprozess steckt. "Wir spielen zu Hause und wollen daher das Spiel unbedingt gewinnen. Unser Start gegen die Turnerschaft verlief mit der 0:3-Niederlage nicht gerade glücklich, gerade auch, weil wir angeschlagene Spieler frühzeitig auswechseln mussten und insgesamt verdient verloren haben. Am Sonntag haben wir die Chance es besser zu machen. Ich habe von Burgfarrnbach ein wenig gesehen und wir werden uns dementsprechend etwas überlegen. Wir freuen uns auf das Spiel und wollen möglichst schnell ein Erfolgserlebnis einfahren."

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