A bis Z mit Harald Riegler - Teil 1: Ein Fußball-Lexikon namens "Festus" - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 11.12.2021 um 09:00 Uhr
A bis Z mit Harald Riegler - Teil 1: Ein Fußball-Lexikon namens "Festus"
Bekannt wie ein bunter Hund im Amateurfußball – und zwar bayernweit – ist Harald “Festus” Riegler. Der 67-Jährige ist im vierten Jahrzehnt Funktionär bei der SpVgg Ansbach 09. Dadurch wurde Riegler weit über Mittelfranken hinaus zu einem Begriff und kommt die Sprache auf die SpVgg Ansbach, dann wird diese zumeist mit „dem Festus“ personifiziert. Ein längst überfälliges Portrait eines Fußball-Lexikons von A bis Z.
Von Marco Galuska und Dirk Meier
Harald "Festus" Riegler ist seit Jahrzehnten von der SpVgg Ansbach nicht wegzudenken.
Dirk Meier
Über viele Jahre war Riegler bei den Tagungen von Bayernliga und Landesliga dabei, hat dort Kontakte geknüpft und gepflegt. Aus seinem Beruf als Sozialpädagoge ist der Rentner mittlerweile ausgeschieden, seiner weiteren Berufung als freier Sportjournalist bei der Fränkischen Landes-Zeitung (FLZ) geht er auch nach über vier Jahrzehnten noch nach. Auch auf dieser Schiene haben sich zahlreiche Kontakte und Freundschaften ergeben und entwickelt. In den vielen Jahren seiner Funktionärstätigkeit hat der Ansbacher viel erlebt, kann Geschichten aus dem Stehgreif, auf ein Stichwort, mit großem Unterhaltungswert erzählen.

Riegler hat sich nie in den Mittelpunkt gestellt, blieb immer im Hintergrund, ein Portrait über das wandelnde Fußball-Lexikon wurde nie geschrieben. Es ist daher längst an der Zeit, Harald Riegler, der sich um den Amateurfußball, speziell bei der SpVgg Ansbach, große Verdienste erworben hat, in entsprechender Form zu würdigen.

Durch das Alphabet mit Harald "Festus" Riegler:

A wie Anfänge bei der SpVgg Ansbach


Über die Stationen im Handball beim TSV Fichte und TSV 1860 Ansbach, Fußball in der Internatszeit beim SC Zeilitzheim und SV Stammheim in Unterfranken (1969-71), im Nachwuchs bei der SpVgg Ansbach (1972/73), bei den Herren des SV Obereichenbach und ESV Ansbach-Eyb, bin ich am 13. April 1984 – ein Freitag, der 13. – wieder zur SpVgg Ansbach zurückgekommen. Ich habe selbst als Stürmer gespielt und habe dann in jungen Jahren eine Funktionärskarriere begonnen. Von 1984 bis 1996 war ich Jugendleiter, anschließend, und das bis heute, Abteilungsleiter Fußball. Als ich 1984 als Jugendleiter anfing, haben mir viele nicht mal ein Jahr gegeben. Doch nun bin ich bereits seit über 37 Jahren in Funktion bei der SpVgg Ansbach. Und es waren viele sehr erfolgreiche Jahre dabei.

B wie Bunter Hund

Grundsätzlich möchte ich nicht im Vordergrund stehen. Ich werde aber von vielen Menschen mit Fußballbezug angerufen und angesprochen, die Assoziation mit der SpVgg Ansbach ist klar, das brauche ich nicht abstreiten.

C wie Corona-Lage im Amateurfußball

Corona ist Gift für den Amateur-Fußball, vor allem für die Jugend. Unsere U19 ist dadurch nach nur drei Spielen nach Saisonabbruch unter Anwendung der Quotientenregel aus der Bayernliga abgestiegen, was für mich nicht nachvollziehbar war und ist. Wir hoffen alle gemeinsam auf bessere Zeiten. Wir werden aber lernen müssen mit Corona umzugehen, das ist sicher die größte Herausforderung nicht nur für den Amateurfußball überhaupt.

D wie DFB-Pokal

Die Qualifikation dazu war früher viel schöner, als man noch über die Orte in der Nachbarschaft getingelt ist. Die beiden Teilnahmen in der 1. Hauptrunde, die ich bei der SpVgg mitgemacht habe, waren tolle Erlebnisse. Das 0:3 im Jahr 1985 gegen Waldhof Mannheim vor 6000 Zuschauern im alten Ansbacher Stadion mit einem überragenden Trainer Klaus Schlappner – der in jedem zweiten Satz einen Joke parat hatte – war großartig. Das Pokalspiel 2008 gegen den Karlsruher SC war dann medial schon eine ganz andere Sache. Es gab das erste Live-Spiel der SpVgg Ansbach im Pay-TV, wir waren in der Sportschau präsent, eine Live-Schalte schon bei der Auslosung. Da war einiges los in der Stadt.

Ausverkauftes Haus in Ansbach beim DFB-Pokal-Spiel gegen den Karlsruher SC 2008 - Harald "Festus" Riegler mittendrin - natürlich mit Jeansjacke.
Repro fussballn.de

E wie Einmaliges Erlebnis

1993 waren wir mit der A-Jugend bei der Bayerischen Hallenmeisterschaft in München. Da haben wir im Halbfinale in der Rudi-Sedlmayer-Halle gegen den 1. FC Schweinfurt 05 mit 2:3 verloren. Wir haben aber Protest eingelegt, weil der Schiedsrichter – der sogar ein FIFA-Linienrichter war – einen Regelverstoß begangen hat. Das Spiel wurde dann annulliert und noch einmal gespielt. Wir haben dann 2:7 verloren. Man sieht also, dass sich so etwas nicht immer lohnt.

F wie „Festus“

Der Spitzname ist in meiner Internatszeit im Frankenlandschulheim Schloss Gaibach/Ufr entstanden. Damals gab es die Westernserie „Rauchende Colts“, die im Fernsehsaal lief. Der deutsche Synchronsprecher von Hilfssheriff „Festus Haggen“ hatte eine ähnliche Stimme, wie ein Mitschüler damals festgestellt hat. Seitdem habe ich den Spitznamen Festus. Im beruflichen Bereich war ich der „Herr Riegler“ oder „Harald“, auf dem Sportplatz aber für alle „der Festus“ – da kam es dann schon vor, dass ein Fußballer tagsüber mich mit Herr Riegler begrüßte und sich abends am Sportplatz mit „Servus Festus“ verabschiedete.

G wie (große) Gegner

In der Regionalliga Süd 2001/02 haben wir damals auch gegen den FC Bayern München II gespielt, Trainer war bei den Bayern Hermann Gerland, im Team stand unter anderem Philipp Lahm. Wir haben beide Spiele im Grünwalder Stadion und bei uns übrigens 0:0 gespielt. Vor dem Spiel in München, es war er 11. September 2001 = 9/11, habe ich mich lange mit Trainer Gerland unterhalten, da hätten wir beinahe den Anpfiff verpasst. Grandios war auch unser Auswärtsspiel an einem Freitagabend im November auf dem legendären Bieberer Berg vor 5.000 Zuschauern bei Kickers Offenbach. Aus den Stadionlautsprechern dröhnten Titel von einer meiner Lieblingsgruppen, Pink Floyd, und zwei Spieler von uns haben sich vor dem Spiel im Mittelkreis eine Zigarette gedreht. Ich durfte zum damaligen Präsidenten Dieter Müller ins Büro, saß auf einem Plüschsessel. Da gab‘s dann vor dem Spiel einen Schnaps und auch da hätten wir beide fast den Anpfiff nicht mitbekommen.

H wie Hoffenheim und Hopp

Einer der besonderen Gegner war auch die TSG Hoffenheim. Es war unser Regionalliga-Heimspiel an meinem Geburtstag im August 2001. Hoffenheim war wie wir Oberliga-Aufsteiger, gecoacht vom heutigen Bundestrainer Hansi Flick. Es war ein besonders heißer Tag und die Zufahrt zum Stadion am Parkplatz abgesperrt. Plötzlich kam der Spielleiter der TSG auf mich ganz aufgeregt zu: „Herr Riegler, die wollen unseren Sponsor, den Herrn Hopp, nicht reinlassen, weil er seinen Ausweis vergessen hat!“ Also bin ich dann vorgelaufen und hab die Ordner überzeugt, dass es tatsächlich der SAP-Chef Dietmar Hopp ist – den man zugegeben vielleicht nicht mit Strohhut, Hawaiihemd und Jesuslatschten erwartet hätte. Ich bin dann mit in sein Cadillac-Cabrio eingestiegen und habe ihn zum VIP-Zelt begleitet. Beim Rückspiel im Februar 2002 wurde ich dann sehr freundlich im alten Hoffenheimer Stadion empfangen und von Hopp erwartet. Da habe ich zum ersten Mal Kaviar gegessen. Ich hatte später noch beruflich mit ihm zu tun und wurde auch Jahre später noch von seinem Büro eingeladen – aber da bin ich generell nicht der Typ für solche Empfänge.

I wie International

Über den Jahreswechsel 1977/78 waren wir mit der 1. Mannschaft der SpVgg Ansbach auf Sri Lanka und in Dubai, haben da jeweils Freundschaftsspiele bestritten. In Dubai waren wir die erste deutsche Mannschaft, die dort gastierte. Vor uns waren unter anderem der FC Liverpool, FC Santos und Manchester United dort. Zum Jahreswechsel 1979/80 waren wir auf den Philippinen und haben in Manila vor 25.000 Zuschauern gegen die Junioren-Nationalmannschaft gespielt.

J wie Jeansjacke

Ich habe schon auch andere Jacken, aber ich werde tatsächlich angesprochen, wenn ich sie nicht anhabe. Es ist einfach bequem und war in meiner beruflichen Tätigkeit auch praktisch. Von einem Markenzeichen will ich nicht sprechen, aber gefühlt trage ich Jeansjacken seit bestimmt 40 Jahren.

Um Geschichten von seiner SpVgg Ansbach und dem Amateurfußball ist Harald "Festus" Riegler nie verlegen.
Dirk Meier

K wie Kontakte

Kontakte haben sich in den vier Jahrzehnten meiner Funktionärs-Tätigkeiten sehr viele ergeben. Wenn es irgendwie zeitlich geht, versuche ich diese Kontakte auch zu pflegen und zwar nach Möglichkeit intensiv. Ich habe etwa 750 Kontakte in meinem Handy und es kommen immer wieder neue dazu.

L wie Lexikon

Man hat mir tatsächlich bestätigt, dass ich ein halbfotographisches Gedächtnis habe. Ich kann mir einige Sachen gut merken, da reichen dann auch Stichpunkte, um mich wieder zu erinnern. Das war beruflich so, aber auch im Fußball – manche sagen „leider“. Aber es gibt auch viele Sachen, die auch schnell wieder vergessen sind.

M wie Meisterschaften

Da gab es in meiner bisherigen Zeit viele Titel mit der Jugend, aber auch den ein oder anderen mit der 1. Mannschaft. So sind Aufstiege immer etwas Besonderes, z.B. 1984 in die damals viertklassige Landesliga. 2001 sind wir in die Regionalliga Süd aufgestiegen, das war damals die dritte Liga. Diese Regionalliga Süd kann man mit der heutigen Regionalliga Bayern aber nicht vergleichen, die hatte einen ganz anderen Stellenwert. In Erinnerung geblieben sind auch unsere Aufstiege in die Bayernliga 1999 (erstmalig), 2007, 2014 und 2016.

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Steckbrief Harald Riegler

Harald Riegler
Spitzname
Festus
Alter
70
Geburtsort
Nürnberg
Wohnort
Ansbach
Nation
Deutschland
Beruf
Diplom-Sozial-Pädagoge (FH), mittlerweile in Rente
Vereine - Handball:
TSV Fichte Ansbach und TSV 1860 Ansbach

Fußball - Jugend:
ab 1969 Jugend beim SC Zeilitzheim und SV Stammheim bis 1971, dann Jugend bei der SpVgg Ansbach

Fußball- Herren:
SV Obereichenbach
- ab 1973 als Spieler
- ab 1974 Spielleiter 1. Mannschaft
- ab 1975 Jugendtrainer

ESV Ansbach-Eyb
von 1981 bis 1984

SpVgg Ansbach
seit dem 13. April 1984
Von 1984 bis 1996 Jugendleiter SpVgg Ansbach
Seit 1996 Abteilungsleiter Fußball SpVgg Ansbach

Schiedsrichter:
- seit 1981, seit 2008 nur noch Pate (wegen Herzinfarkt)


Haral "Festus" Riegler


Vereins-Funktionär H. Riegler

24/25
SpVgg Ansbach
AL Fußball
23/24
SpVgg Ansbach
AL Fußball
22/23
SpVgg Ansbach
AL Fußball
21/22
SpVgg Ansbach
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19/21
SpVgg Ansbach
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18/19
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17/18
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16/17
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15/16
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14/15
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13/14
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12/13
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11/12
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10/11
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08/09
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06/07
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05/06
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04/05
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03/04
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02/03
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01/02
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00/01
SpVgg Ansbach
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99/00
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98/99
SpVgg Ansbach
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97/98
SpVgg Ansbach
AL Fußball
96/97
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95/96
SpVgg Ansbach
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94/95
SpVgg Ansbach
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93/94
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92/93
SpVgg Ansbach
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91/92
SpVgg Ansbach
Jugendleitung
90/91
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89/90
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88/89
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87/88
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84/85
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