Nürnberg-Fürth | Nicht angemeldet | Registrieren | Login

Das Amateurfußballportal aus
der Region Nürnberg/Fürth

Börsen-Ticker

Spielersuche | Trainersuche | Testspielsuche

Artikel veröffentlicht am 13.02.2022 um 07:00 Uhr

Auswärts drückt der Schuh: ATV 1873 Frankonia hat Platz zwei im Visier

Der ATV 1873 Frankonia belegt zum Jahreswechsel als Aufsteiger einen starken sechsten Tabellenplatz und will die hervorragende Heimbilanz aus dem Jahr 2021 in 2022 auch auswärts auf den Rasen bringen, um noch einmal ganz oben mitmischen zu können. Im Gespräch mit fussballn.de verrät ATV-Spielertrainer Alexander Pfarherr die Herangehensweise für den Angriff in Richtung Aufstiegsplätze.

Von Fabian Strauch

Spielertrainer Alexander Pfarherr will mit seinem ATV 1873 Frankonia Platz zwei angreifen.

fussballn.de / Strauch

Nach der "Corona-Meisterschaft" in der A-Klasse startete der ATV 1873 Frankonia im Sommer vergangenen Jahres als Aufsteiger in die Kreisklasse 5 und wollte sich dort zunächst etablieren, wie Spielertrainer Alexander Pfarherr kurz nach Saisonbeginn zu Protokoll gab. Rund ein halbes Jahr später kann man konstatieren, dass dem Liga-Neuling jenes Unterfangen mehr als gelungen ist: "Wir können mit unserer Platzierung im Großen und Ganzen zufrieden sein, haben mit unseren Leistungen Glück und Pech gehabt", bilanziert der spielende Coach, um im nächsten Atemzug detaillierter zu werden: "Der Punkteabstand nach oben ist bei einem Spiel weniger gering und es kommen ja noch die Rückspiele gegen die direkten Konkurrenten."

In der Fremde drückt der Schuh

Lediglich zwei "unnötige Niederlagen" erlebte Pfarherr hautnah auf dem Rasen mit, nach denen bei Eintracht Falkenheim (0:1) und in Worzeldorf (1:2) jeweils ohne Zählbares die Heimreise aus der Fremde angetreten werden musste. "Gegen Falkenheim hätten wir am Spielende noch den Ausgleich erzielen können, allerdings gab es auswärts bei Bosna auch eine Szene, in der ein gegnerischer Spieler freistehend beim Stand von 2:2 den Siegtreffer auf dem Fuß hatte. In Worzeldorf hatten wir mehr Ballbesitz und auch gut gespielt, mit einem Sieg wären wir jetzt richtig dick im Aufstiegsrennen dabei!" Auswärts drückt seit Anfang September ordentlich der Schuh beim ATV, der seit eben jenem Zeitpunkt aus sechs Partien keinen Dreier mehr auf fremden Platz einfahren konnte. Besonders ärgerlich ist dem Trainer dabei das 3:3 in Altenberg nach zwischenzeitlicher 3:0-Führung ("Das darf uns nicht passieren und müssen wir nach Hause bringen.") in Erinnerung geblieben.

Toptorjäger Steffen Goetz und sein ATV 1873 Frankonia (in rot, hier in Worzeldorf) brachten seit Anfang September keinen Dreier in der Fremde zustande.

fussballn.de / Strauch

Drei gefühlte Neuzugänge in absehbarer Zeit

Im seit Anfang Februar geschlossenen Transferfenster hat sich derweil an der Willstätterstraße weder auf der Seite der Zu- noch der Abgänge etwas getan, allerdings kann Pfarherr in Carsten Huber (Abwehr), Nikolas Burkhardt (Mittelfeld) und Dominic Trebes (Angriff) kurzfristig wieder in (fast) jedem Mannschaftsteil auf zuletzt Langzeitverletzte setzen. Mittlerweile befinden sich die Frankonen nach Laufeinheiten in der Vorbereitung auf dem Platz für die restliche Saison, wofür Pfarherr "in Losaurach, Weinzierlein, Burggrafenhof und Gutenstettens U23 bewusst Gegner aus der Kreisklasse 3 ausgesucht" hat, um "das Niveau unserer Liga zu simulieren." Fragzeichen bereiten dem Übungsleiter derweil wie so oft in dieser Jahreszeit noch die Platzverhältnisse: "Ich hoffe, unsere Testspiele können nach dem nassen Winter stattfinden. Wir haben zwar drei tolle Rasenplätze, dafür aber keinen Acker zum Ausweichen."

Angriff auf Platz zwei - 2G-Regel als Problem?

Mit zwei Heimspielen startet der ATV 1873 Frankonia Mitte März in die Restsaison 2022, wenn mit der DJK Fürth zur Nachholpartie und der Kreisliga-Reserve der DJK Eibach zwei stark abstiegsbedrohte Teams im Sportzentrum West gastieren. Der Frankonia-Trainer hingegen hat ganz andere Tabellenregionen im Blick: "Wir haben zuhause nur zum Auftakt gegen Serbia Punkte gelassen und müssen nun unsere Auswärtsspiele gewinnen. Da müssen wir unbedingt ran und am besten eine Serie starten, sonst wird es für ganz oben nicht reichen. Unser Ziel am Saisonende ist Platz zwei!" Ein gewaltiges Problem für den Amateurfußball sieht der Routinier in der 2G-Regel für die Spieler. "Bei uns gibt es zwar nur vereinzelt Ungeimpfte, aber andere Vereine könnten da durchaus Probleme bekommen. Da frage ich mich schon, wie ein fairer Spielbetrieb noch bewerkstelligt werden kann", legt Pfarherr den Finger in die Wunde, die durch die politischen Entscheider zumindest noch vor der Saisonfortsetzung überdacht werden sollte.

Oleg Geiger und der ATV 1873 Frankonia (links) besiegten vor heimischer Kulisse den aktuellen Tabellenführer ESV Rangierbahnhof um Marco Birkner und wollen die starke Heimbilanz nun auch auswärts abliefern, um Platz zwei zu erreichen.

fussballn.de / Strauch

Pfarherr-Zukunft noch nicht geklärt - Generationenwechsel auf dem Feld

Was die persönliche Situation des Spielertrainers betrifft, wird sich wohl bis Anfang März zeigen, ob es eine Zusammenarbeit über die aktuelle Saison hinaus geben wird. Pfarherr sieht den Gesprächen mit den Verantwortlichen jedenfalls gelassen entgegen: "Wir werden uns wohl in zwei Wochen zusammensetzen und alles Weitere besprechen. Ich weiß auch nicht, wie die Planungen der neuen Abteilungsleitung aussehen, zudem möchte ich noch Gespräche mit den Spielern führen." Pfarherr selbst blickt auf jeden Fall schon in die Zukunft und würde gerne "junge Spieler aus der A-Jugend, die es aktuell leider nicht gibt, einbauen und damit der Mannschaft und dem Verein weiterhelfen".

Anfang Januar feierte der ehemalige Bezirksliga-Spieler seinen 40. Geburtstag, was auch Auswirkungen auf seine Einsatzzeit haben wird: "Ich wollte mich mit 40 Jahren zurücknehmen und kann dies auch mit gutem Gewissen tun. In der Hinrunde konnte man sehen, dass Spieler wie Leon Probst oder Valentin Schabert diese Position auf dem Feld gut ausfüllen können. Dennoch werde ich die Vorbereitung mitmachen, mich fit halten und bei Bedarf auch weiterhin aktiv eingreifen." Womöglich trägt auch der erfahrene Spielertrainer bis Saisonende zur Beendigung des Auswärtsfluches und zum Erreichen der ambitionierten Saisonziele bei.