Andreas Speer im Interview: "Der Aufstieg bleibt unser Ziel!" - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 16.02.2022 um 07:00 Uhr
Andreas Speer im Interview: "Der Aufstieg bleibt unser Ziel!"
INTERVIEW In der Bezirksliga Süd gehört der FC Wendelstein zu einem Spitzentrio, das die Meisterschaft unter sich ausmachen wird. Daneben setzt man am südlichen Stadtrand Nürnbergs auch im Pokal seit Jahren Akzente. Im fussballn.de-Interview der Woche gibt Trainer Andreas Speer (57) Einblick über die aktuelle Lage und Zukunft in Wendelstein.
Von Marco Galuska
Andreas Speer wird wohl auch in der kommenden Saison den FC Wendelstein coachen - vielleicht sogar schon in der Landesliga.
fussballn.de / Schlirf
Hallo Andi, was vermisst der amtierende beste Hallen-Keeper Mittelfrankens in der Winterpause am meisten?

Andreas Speer:
 (lacht) Ja, den Titel halte ich jetzt schon zwei Jahre. Das ist fast so eine Geschichte wie der Schanzenrekord meines Vaters in Mindelheim. Der ist mal 38 Meter weit gesprungen und dann haben sich die Vereine in Kaufbeuren und Mindelheim gestritten und die Schanze abgebaut. Aber Spaß beiseite, die Halle vermisse ich schon! Wenn ich da an die legendären Dreikönigsturniere denke, früher die Hallenkreismeisterschaft in Baiersdorf oder das Mitternachtsturnier in Neustadt - das waren alles super Veranstaltungen. Dieser Turniermodus mit klasse Hallenkickern hat richtig Spaß gemacht, vor allem hat man halt auch jede Menge Leute getroffen, das war schon schön!

Andreas Speer mit der Trophäe des besten Torwarts bei der mittelfränkischen Bezirksmeisterschaft 2020 in Wendelstein - einen Nachfolger gibt es bislang nicht.
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Nachdem es mit dem Hallenkick wieder nichts wurde - wie läuft die Vorbereitung beim FC Wendelstein?

Speer:
Da kann ich mich bislang nicht beschweren. Wir hatten neun Einheiten auf dem Platz und drei zusätzliche Fitnesseinheiten, um Verletzungen vorzubeugen. Am Sonntag wollen wir gegen Vach unser erstes Testspiel bestreiten. Ich muss aber schon sagen, dass die Jungs mit einer guten Fitness in die Vorbereitung gekommen sind.

Also waren die berühmten Waldläufe nun nicht mehr nötig?

Speer:
Ich bin eh kein Freund von langen Läufen, wir haben alles mit dem Ball gemacht. Diese irrsinnigen Diagonalläufe brauche ich nicht. Man sieht ja, dass bei den Jungs Interesse da ist, wenn da um halb neun Samstagfrüh alle zu einer Fitnesseinheit kommen. Das finde ich schon bemerkenswert und sagt einiges aus.

Welche personellen Veränderungen hat es im Winter in der Mannschaft gegeben?

Speer:
Wir haben da schon ein bisschen einen Einschnitt durch den Abschied unseres Torwarts Florian Adamaschek, mit dem wir einen super Typen und klasse Keeper verlieren. Er hat sich zum Studium in Spanien entschieden - als Trainer bedaure ich natürlich den Weggang, aber persönlich finde ich das auch klasse, wenn jemand den Mut hat und so einen Schritt wagt. Ähnlich gelagert ist die Situation bei Samuel Andert, der in Passau studiert, dort schon trainiert hat und nur an den Wochenenden kam. Nun hat er aber auch einen Job in Passau, da kann ich nicht verantworten, dass er wegen einem Bezirksliga-Spiel die Fahrt auf sich nimmt. Er wechselt zum 1. FC Passau. Zudem wird Aleksandar Sekulic aus familiären Gründen kürzertreten.

Wie werden die Abgänge kompensiert?

Speer:
Mit Yannik Scholz und Mathias Vetter kommen zwei Spieler nach Kreuzbandriss allmählich wieder zurück, Carlos Schepl steht nach Knorpelschaden wieder zur Verfügung und Jonas Hammel ist nach längerer Verletzung auch wieder dabei. Das sind also einige gefühlte Neuzugänge. Für das Tor sieht es so aus, dass wir mit Konstantin Bentchev einen jungen Keeper haben, der aus der JFG stammt und schon Einsätze hatte. Neu hinzugekommen ist mit Hakan Doganer ein erfahrener Keeper, den ich noch aus Eltersdorf kenne - ein positiv verrückter Typ! Außerdem steht Martin Tschinkel parat. Wir haben also einen Youngster und zwei "Oldtimer" - und wenn das alles nicht reichen sollte, müsste ich halt selbst rein.

Torwart Florian Adamaschek hat sich nach Spanien verabschiedet.
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Schauen wir auf die bisherige Saison zurück: In 19 Partien gab es 13 Siege, vier Remis und nur zwei Niederlagen. Das ist die Bilanz eines Spitzenteams. Waren die Spiele auch entsprechend?

Speer:
Aufgrund der Situation mit den Verletzten, besonders auf den Außenbahnen, haben wir improvisieren müssen und unterm Strich würde ich sagen, dass wir das gut hinbekommen haben. Es gab schon einige richtig souveräne Auftritte, wie in Lauterhofen oder Dittenheim, auf die man gerne zurückschaut. Freilich war das aber nicht immer so, es waren auch ein paar mühsame Spiele dabei. Zufrieden darf man aber eh nie sein, wenn man etwas erreichen will. Unterm Strich ist die Punktausbeute in Ordnung, wenngleich man sagen muss, dass Unterreichenbach einfach noch fünf Punkte voraus ist.

Die direkten Konkurrenten sind neben dem SV Unterreichenbach noch der SC Aufkirchen. Was zeichnet diese Gegner aus?

Speer:
Es sind brutal starke Konkurrenten, das sieht man schon am Abstand zu Platz vier. Unterreichenbach steht zu Recht da oben, das ist eine Bärentruppe! Aufkirchen lebt von der Mentalität und Wucht und einem Trainer, der einen guten Plan hat. Ich denke, es wird weiter eine heiße Kiste bleiben. Wir spielen ja unser zweites Spiel nach der Winterpause in Unterreichenbach, aber wir sollten nicht den Fehler machen und schon das Heimspiel gegen Dinkelsbühl davor als Selbstläufer betrachten.

...zumal die beiden einzigen Niederlagen ja nicht gegen die direkten Konkurrenten kamen, sondern zweimal gegen den TuS Feuchtwangen. Ein Angstgegner?

Speer:
So würde ich das nicht sagen. Beim Hinspiel zum Saisonauftakt hat uns die Leichtigkeit gefehlt. Feuchtwangen war brutal effizient. Nach 45 Sekunden waren wir schon hinten gelegen. Und bei 40 Grad, auf einem Platz, wo man den gegnerischen Torwart nur mit dem Feldstecher sieht, ist das dann schwer. Beim Rückspiel bei uns waren die brutal giftig, richtig gut! Da hat man schon gemerkt, dass die davor eine Ansage bekommen hatten und das letztlich absolut verdient gewonnen haben.

Ein besonderes Kapitel war der kampflose Sieg gegen Zirndorf, zudem es auch einige Kritik gab.

Speer:
Ja, das war insgesamt eine blöde Sache! Zirndorfs Trainer Martin Hermann war bei mir, wir haben den jeweiligen Standpunkt ausgetauscht, da ist gegenseitiges Verständnis vorhanden. Mir war wichtig, dass unsere Freundschaft darunter nicht leidet. Dass es dazu Kritik geben wird, war klar, aber wir haben es im Verein gemeinsam so entschieden. Was mich allerdings genervt hat, waren dann Geschichten von Leuten, die damit gar nichts zu tun haben. Man kann ja immer über Dinge streiten, sollte dann aber schon wissen, worum es geht und nicht zu viel vom Hörensagen ausgehen.

Das Kennenlernen von Sandro Wagner und das Gastspiel der SpVgg Unterhaching war für Wendelsteins Coach Andreas Speer ein besonderes Ereignis.
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Schon wieder ein halbes Jahr ist das Pokalspiel gegen die SpVgg Unterhaching her. Wie ist das 2:8 in Erinnerung geblieben?

Speer:
Wir haben das zwar zu hoch verloren, aber viel Lob bekommen für unseren Auftritt. Präsident Manni Schwabl saß bei uns danach noch länger im Vereinsheim und hat uns nach Unterhaching eingeladen. Das wollen wir im Frühjahr auch wahrnehmen. Sandro Wagner kennenzulernen, das war für mich auch persönlich eine coole Sache. Er hat uns ein Trikot für die Kabine geschickt - das sind schöne Erinnerungen, die es mit solchen Spielen gibt. Das war insgesamt schon richtig klasse.

Möglicherweise darf sich der FC Wendelstein bald wieder einen namhaften Gegner aussuchen, schließlich steht ihr schon wieder im Kreispokal-Halbfinale...

Speer:
Ja, das war unser Ziel - und wir wollen das Halbfinale in Freystadt gewinnen. Vielleicht kommt es dann zu einem Endspiel gegen Unterreichenbach, da wären dann wieder ordentlich Zuschauer vorprogrammiert. Wir würden schon gerne erneut den Pokaltitel holen, das sind immer Highlights!

Wie lautet die konkrete Zielsetzung in der Liga?

Speer:
Es ist ein Dreikampf an der Spitze. Bisher war ja alles eng in den direkten Spielen. Wir wollen so lange wie möglich dabei sein. Wir wissen aber auch, dass es nicht nur auf die Spiele gegen die direkten Konkurrenten ankommt. Es ist doch jeder heiß, uns zu ärgern. Der Aufstieg ist unser Ziel - ob das in diesem Jahr oder nächsten Jahr so sein soll, sei dahingestellt.

Wie geht's für dich persönlich als Trainer weiter - gibt es ein achtes Jahr in Wendelstein?

Speer:
Ich habe schon Gespräche mit dem Verein gehabt und vor allem auch mit dem Mannschaftsrat. Das Feedback war eigentlich wie eine Unterschrift. Die Zeichen waren für mich wichtig, weil es nach all den Jahren ja doch sein kann, dass man mal genug von mir hat. Ich werde mich mit den Vorständen demnächst zusammensetzen. Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass ich weitermache.

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Steckbrief A. Speer

Andreas Speer
Spitzname
Andi, Sperla
Alter
60
Familie
verheiratet
Nation
Deutschland
Beruf
Versandleiter, Betriebsrat
Lieb.-Position
Torwart


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Tabelle Bezirksliga Süd

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
19
48:11
48
2
19
40:15
43
3
18
44:16
41
4
19
28:31
29
5
17
18:11
27
6
18
31:29
27
7
17
24:28
24
8
18
21:28
23
9
18
27:31
22
10
19
18:26
21
11
19
28:33
21
13
17
29:36
18
14
19
22:32
18
15
18
16:44
14
16
18
21:36
12
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit

Trainerstationen A. Speer

24/25
BL
 
23/24
BL
 
22/23
BL
 
21/22
BL
 
19/21
BL
 
18/19
KL
 
17/18
Wendelstein
 
15/16
KL
 
14/15
KL
 
14/15
BAYL
 
13/14
BAYL
 
12/13
BL
 
11/12
BL
 
11/12
LL
 
10/11
LL
 
10/11
LL
 
09/10
LL
 
08/09
LL
 
07/08
LL
06/07
LL
 
05/06
LL
 
04/05
LL
 
03/04
LL
 
02/03
LL
 

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