Kunstrasenplatz in Roßtal: Der Zulauf ist so groß wie nie - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 18.02.2022 um 15:15 Uhr
Kunstrasenplatz in Roßtal: Der Zulauf ist so groß wie nie
Im Oktober 2018 wurde der Kunstrasenplatz auf der Sportmeile in Roßtal eingeweiht, doch nicht nur bei den heimischen TSV-Teams steht die perfekte Spiel- und Trainingsmöglichkeit hoch im Kurs. An jedem Wochenende der Wintervorbereitung ist das künstliche Grün ein zuverlässiger Anlaufpunkt für viele Vereine der Region. Bis zu vier Partien finden trotz Beachtung der Hygienemaßnahmen an einem Tag statt.
Von Marco Galuska
Der Kunstrasenplatz auf der Sportmeile in Roßtal ist gut gebucht in der Wintervorbereitung 2022.
fussballn.de / Strauch
Thomas Funke erinnert sich noch an seine Zeiten als Schiedsrichter, als er beim VfL Nürnberg das ein oder andere Spiel einiger Gastmannschaften, die sich in Langwasser zur Vorbereitung eingemietet hatten, leitete. "Dass so etwas geht, war mir schon bewusst, aber dass es so viel wird, hätte ich nicht gedacht", sagt der 37-Jährige, der mittlerweile als Roßtaler Fußball-Abteilungsleiter gemeinsam mit Karsten Seifert selbst verantwortlich für die Vermietung eines besonders gefragten Kunstrasenplatzes ist.

Platzgröße und gute Lage locken Vereine

Das künstliche Grün, das im Oktober 2018 auf der Roßtaler Sportmeile eingeweiht wurde, bietet in der Wintervorbereitung nicht nur Planungssicherheit, es verfügt mit einer Länge von 100 Metern und einer Breite von 65 Metern vor allem auch über ein Maß, mit dem nur die wenigsten Kunstrasenplätze mithalten können - ein Vorteil, den vor allem auch einige Bayern- und Landesligisten bei ihren Testpartien nicht missen wollen. Zudem ist die geographische Lage der Sportanlage recht günstig, um aus den verschiedenen Richtungen keinen allzu weiten Weg für ein Spiel unter besten Bedingungen zu haben.

Kunstrasenplatz Sportmeile Roßtal.
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Eine Frage der Organisation

Am vergangenen Samstag war Funke nicht weniger als zwölf Stunden ehrenamtlich am Sportgelände, um insgesamt vier Spielbuchungen nacheinander vor Ort abzuwickeln. "Unser Sportheim macht erst um 11 Uhr auf, da freuen sich die Leute, wenn man schon um 8 Uhr einen Kaffee anbieten kann", erklärt der Funktionär eine der Vorarbeiten, die anstehen, wenn um 9.30 Uhr schon der Anpfiff beim ersten Testspiel des Tages erfolgen soll.

Wie gut organisiert die Roßtaler die Vermietung ihres Kunstrasens aufgezogen haben, zeigt sich mit einem Blick auf die Homepage der Fußball-Abteilung. Die Terminanfrage und der Erstkontakt läuft über Karsten Seifert, der in Abstimmung mit Funke dann die Buchungen vornimmt. Die aktuelle Platzbelegung kann online eingesehen werden. "Das System haben wir von unseren Handballern abgeschaut - die Termine müssen stimmen, diese Programmierung hat sich bewährt", sagt der Abteilungsleiter und erklärt weiter: "In der Regel ist der Platz unter der Woche durch unseren eigenen Trainingsbetrieb belegt. Wir hatten aber auch schon Jugendteams anderer Vereine, die regelmäßig ihre Einheiten bei uns gebucht haben. Die externen Vereine mieten sich vor allem an den Wochenenden und speziell am Samstag bei uns ein. Manche Vereine buchen das schon im November, es gibt aber auch immer wieder kurzfristige Buchungen und Veränderungen."

Die Roßtaler Sportmeile aus der Luftansicht. Der Kunstrasen (oben) hat beinahe die Maße des A-Platzes.
TSV Roßtal

Platz sieht noch wie am ersten Tag aus

In den Nutzungsrichtlinien ist der Ablauf im Vorfeld klar beschrieben. Die Betreuung vor Ort bei den Spielen verteilt sich bei den Roßtalern auf einen Kreis von sechs bis acht Personen, die mithelfen, dass die Gäste auf der Sportmeile ihre Vorbereitungspartien reibungslos durchführen können. Für ein Spiel sind 200 Euro Platzgebühr und 50 Euro für die Sanitäranlagen veranschlagt. "Es ist viel Arbeit, aber auch gutes Geld, das für den Verein und die Abteilung reinkommt. Wir müssen aber ja auch Rücklagen bilden, wenn am Platz mal etwas zu machen ist. Nach über drei Jahren schaut der Platz aber noch immer wie am ersten Tag aus", berichtet Funke, der schon jetzt von einem neuen Rekordjahr sprechen kann, wenn er auf die Statistiken der Terminbuchungen blickt: "So viel Zulauf wie in diesem Jahr hatten wir noch nie. 2019 hatten wir 17 Buchungen, dann hat man Corona natürlich gemerkt: 2020 waren es zehn, vergangenes Jahr nur noch eine Handvoll, aber jetzt sind es schon 27 Termine, die wir extern vergeben haben.

Mehrere Spiele sind jedes Wochenende auf dem Kunstrasen in Roßtal zu sehen, dennoch wirkt das Geläuf noch wie neu. 
fussballn.de / Strauch

Die Vermietung in jenem Maße war beim Bau des Kunstrasens im Übrigen "nicht von vornherein eingeplant", betont Funke, der trotz der Verdienstmöglichkeit, die Kapazitäten nicht ausreizen will: "Vier Spiele an einem Samstag sind derzeit das Maximum. Wir buchen das nicht auf Biegen und Brechen voll. Außerdem müssen wir ja auch auf die Hygienevorschriften bei den Kabinen achten." Die Vereine können bei den Spielen derzeit selbst entscheiden, ob sie Zuschauer zulassen wollen, dann müssten sie aber selbst Sorge dafür tragen, dass die entsprechenden Regelungen eingehalten werden. Andernfalls wird das Eingangstor eben abgesperrt.

Heute Abend wird es (mit entsprechendem Nachweis) für Zuschauer offen sein, wenn der TSV Roßtal mit seiner 1. Mannschaft in einem Blitzturnier (je 1x45 Minuten) ab 18 Uhr den SC Feucht und die SG Quelle Fürth erwartet. Morgen, übermorgen und an den folgenden Wochenenden sind dann noch weitere Gäste auf der Sportmeile zu sehen. Der Roßtaler Kunstrasen ist aus der Wintervorbereitung nicht mehr wegzudenken.

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