In
den Schlusssekunden wurde es noch einmal richtig dramatisch.
Überraschend konnten die stark abstiegsbedrohten Würzburger Kickers
sich 92 Minuten lang stark gegen den SV Wehen Wiesbaden, der vor dem
Spiel berechtigte Aufstiegshoffnungen in die 2. Bundesliga hegte,
behaupten. Dann war es ein weiter Einwurf des in der 86. Minute
eingewechselten Marvin Stefaniak tief in den Strafraum der Hessen,
der die kleine Auferstehung der Rothosen im Abstiegskampf einleitete.
Es ertönte ein Pfiff, Schiedsrichter Martin Petersen zeigte in der
93. Minute auf den Elfmeterpunkt, Wehen Wiesbadens Abwehrmann Ahmet
Guerleyen spielte dann Ball mit der Hand. Acht Minuten vorher, als
Florian Carstens Kickers-Stürmer Marvin Pourié von den Beinen
holte, blieb Petersens Pfeife noch stumm. Pourié schnappte sich den
Ball, lief an, schoss ins linke Eck, Wehen Wiesbadens Keeper Florian
Stritzel tauchte ab und parierte den Strafstoß. Im Durcheinander im
Strafraum behielt David Kopacz die Übersicht und versenkte den
Nachschuss zum 0:1 in den Torwinkel.
Kickers 90 Minuten auf Augenhöhe mit Wehen Wiesbaden
Der
Jubel schien grenzenlos, als die Kickers-Elf vor dem Gästeblock mit
dem mitgereisten Anhang den fünften Saisonerfolg feierte. „Wir
haben uns für eine brutal-kämpferische Leistung belohnt“, freute
sich Siegtorschütze Kopacz. Vorausgegangen war ein enges Duell,
zweier gleichwertiger Teams, auf einem äußerst schlechten Rasen.
„Spielen kann man hier drauf schon die ganze Zeit nicht. Das ist
ein Acker“, raunzte Wehen Wiesbadens Trainer Marcus Kauczinski nach
der Niederlage seiner Mannschaft.
Kopacz und Pourié vergaben Topchancen
Die
besseren Chancen hatte während der 90 Minuten der Gast aus
Unterfranken. Zwei Mal vergab der spätere Siegtorschütze David
Kopacz freistehend vor dem Tor (16., 31.), Marvin Pourié brachte den
Ball einmal nach einem indirekten Freistoß aus sechs Metern (61.)
und bei seinem Abschluss aus 12 Metern auf Zuspiel von
Startelfdebütant Marco Hausjell (53) nicht in Stritzels Tor unter.
Wehen Wiesbaden wurde vor allem nach Standardsituationen und durch
Distanzschüsse gefährlich. In der 91. Minute wäre es beinahe die
Ex-Rothose Emmanuel Taffertshofer gewesen, der den Führungstreffer
für die Hessen erzielte. Sein Abschluss aus kurzer Distanz landete
am Außennetz. Der Rest ist bekannt. Die Kickers dürfen wieder
Hoffnung schöpfen. „Wir haben immer daran geglaubt. Dass wir jetzt
wieder so nah rangekommen sind, ist super“, sagte der „Man of the
Match“ Kopacz nach getaner, endlich mal erfolgreicher Arbeit.
Weiter geht es für die Kickers am Dienstag mit dem Derby im
Totopokal-Viertelfinale beim FC 05 Schweinfurt.
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