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Artikel veröffentlicht am 03.03.2022 um 16:15 Uhr

Heilsbronn im Abstiegskampf: Es kommt auf den Start an

Mit zwei Nachholpartien erwacht die Kreisklasse 2 am Sonntag aus ihrem Winterschlaf. Während in Marktbergel ein echtes Spitzenspiel mit dem Gast SC Wernsbach-Weihenzell steigt, erwartet der FC Heilsbronn den TSV Flachslanden und will für seinen Abstiegskampf unbedingt etwas Zählbares an der Ketteldorfer Straße behalten.

Von Marco Galuska

Martin Klemm will mit dem FC Heilsbronn die Klasse halten und könnte sich gut vorstellen, auch über die Saison hinaus in der Klosterstadt zu bleiben.

Heidi Huber

Als Martin Klemm in der Winterpause 2019/20 als Trainer zum 1. FC Heilsbronn zurückkehrte, war die Welt noch eine andere. "Wir sind eigentlich ganz gut gestartet, hatten eine hohe Trainingsbeteiligung - was bei einem neuen Trainer sicher auch nicht ganz ungewöhnlich ist - und eine gute Vorbereitung", erinnert sich der FCH-Coach an die erste Etappe bei seinem Comeback nach gut fünf Jahren.

Jubiläumsjahr in Pandemiezeiten

Was dann vom März 2020 bis 2022 folgte, hatten auch die Heilsbronner kaum noch in der eigenen Hand. Das große Programm zum hundertsten Vereinsjubiläum konnte 2020 nur teilweise durchgeführt werden und auch die Aktivitäten auf dem Platz beschränkten sich im Ergebnis auf vier Partien im Spätherbst. Diese allerdings verliefen ziemlich erfolgreich. "Wir waren da gut drauf mit unserer jungen, spielerisch guten Mannschaft, da kam das Selbstvertrauen zurück", blickt Klemm in den Rückspiegel. Allerdings kam auch die erneute Unterbrechung durch die Pandemie zurück, welche letztlich im Saisonabbruch mündete. Der Klassenerhalt war am Grünen Tisch geschafft. Die Hoffnung für das Spieljahr 2021/22 lag irgendwo zwischen regulärem Spielbetrieb und einem Platz im gesicherten Mittelfeld.

Ersteres sollte bislang ganz gut klappen, doch der Tabellenkeller, der ließ die Heilsbronner in der Kreisklasse 2 bislang nicht mehr los. "Wir hatten am Anfang schon einige Urlauber, dazu kamen dann noch teilweise schwere Verletzungen, was wir im Ergebnis nicht kompensieren konnten", begibt sich der Trainer auf Ursachenforschung. Zudem zeigte sich zwar, dass man über eine junge Truppe mit Potential verfügt, allerdings eben auch die Konstanz abgeht durch das Fehlen "der Haudegen früherer Jahre, wie Jakob und Otto Kupfer oder Matthias Gößmann, die besonders in solchen Situationen die Führungsrolle hatten."

Nach dem Fehlstart kam der FCH nur schwer in die Spur.

1. FC Heilsbronn

Wochen der Wahrheit stehen bevor

Mit nur sieben Punkten gehören die Heilsbronner vor dem Re-Start mit Weißenbronn und Lehrberg zu einem punktgleichen Trio im Tabellenkeller. Der Wiederbeginn 2022 wird den Weg weisen. Nach dem Start im Nachholspiel gegen Flachslanden am Sonntag kommen ab 20. März die Wochen der Wahrheit mit den Spielen gegen Fichte Ansbach, Lichtenau, Elpersdorf und Lehrberg - aus dem Dreikampf am Tabellenende könnte auch noch ein Vier- oder Fünfkampf werden. "Unser Fokus liegt erst einmal darauf, dass wir vom direkten Abstiegsplatz wegkommen. Sollten wir gut punkten, können wir sicher noch auf Schlagdistanz gehen und den ein oder anderen runterziehen", sagt Klemm.

Am Sonntag kommt mit dem TSV Flachslanden ein Gegner aus dem Niemandsland, den der Heilsbronner Coach vor der Saison zu den Titelkandidaten hinzugerechnet hat: "Das ist eine erfahrene Truppe und auch ein cooler Verein. Die werden zu uns kommen und wollen beim Letzten freilich einen Dreier mitnehmen, aber ich rechne mir schon was aus! Wir haben bei unserem letzten Spiel vor dem Winter gegen Sachsen gut dagegengehalten, nun wollen wir auch was Zählbares haben."

Zu oft stand die Null auf Seiten der Heilsbronner auf der Anzeigentafel. An der Offensivkraft gilt es besonders zu arbeiten, um die Liga zu halten.

1. FC Heilsbronn

Neunsinger-Aussage als Muster - Tendenz geht zum Weitermachen

In der Vorbereitung gab es für Heilsbronn Licht und Schatten. Auf zwei Niederlagen folgten zwei Siege, die gut fürs Selbstvertrauen waren: "Vor allem haben wir endlich auch Tore geschossen, das war ja unser großes Manko bisher. Allerdings könnte die Trainingsbeteiligung schon größer sein, das muss ich bemängeln. Der harte Kern ist immer da und zieht voll mit, das macht sich dann in einem unterschiedlichen Fitnesszustand bemerkbar. Da kann ich die Aussage von Uwe Neunsinger nur teilen, der ja gesagt hat, dass Fußball für einige nur noch eine Option ist. Aber ich glaube, da geht es einigen meiner Kollegen so."

Nichtsdestotrotz betont der Heilsbronner Trainer auch, dass ihm "die Arbeit mit den Jungs weiterhin Spaß" mache und er von der Qualität der Truppe überzeugt ist. Personelle Veränderungen gab es während des Winters im Kader bewusst nicht: "Wir sind uns da im Verein einig, dass wir mit unseren Langzeitverletzten planen und diesen auch eine Perspektive geben wollen." Wie Klemms eigene Perspektive über die Saison hinaus aussieht, wird sich noch klären, die Zeichen stehen aber aktuell eher auf Verlängerung: "Ich bin kein Trainer, der abhaut. Ich will der Mannschaft schon was mitgeben und da habe ich heute das Gefühl, dass ich noch nicht fertig bin."