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Artikel veröffentlicht am 09.03.2022 um 07:00 Uhr
Adrian Mesek im Interview: "Die Regionalliga ist mein Traum für die Zukunft"
INTERVIEW Adrian Mesek klopft mit seiner Turnerschaft Fürth an das Tor zur Bezirksliga und knüpft damit auch nach seiner Rückkehr nahtlos an die gemeinsame Erfolgsgeschichte an. Im fussballn.de-Interview der Woche spricht der junge Coach über die beachtliche Entwicklung der Fürther, das Aufstiegsrennen, sowie seine persönlichen Ziele und erklärt, warum seine Mannschaft zu den absoluten Frühstartern in der Vorbereitung zählte.
Von Michael Watzinger
Mit der Turnerschaft Fürth hofft Adrian Mesek auf die Bezirksliga, für den jungen Coach selbst soll dort das Ende der Fahnenstange aber noch lange nicht erreicht sein!
fussballn.de / Oßwald
Hallo Adrian, die Vorbereitung endet mit eurem Nachholspiel am Sonntag gegen die SGV Nürnberg-Fürth 1883. Ihr selbst habt nach kurzer Verschnaufpause zu den absoluten Frühstartern im Winter gezählt. Was waren die Hintergründe für den frühzeitigen Trainingsstart deiner Turnerschaft Fürth?

Adrian Mesek (33):
Ich selbst bin ja im Sommer nach meinem Engagement bei Hajduk erst wieder zurück zur Turnerschaft gekommen. Bedingt durch die lange Corona-Pause hatten wir ja eine sehr kurze Sommervorbereitung und das hat man im Lauf der Hinrunde auch deutlich gemerkt - wir waren eigentlich nie so richtig bei 100 Prozent. Deshalb empfand ich es als richtig, im Winter die Zügel nicht zu sehr schleifen zu lassen, sondern fleißig zu arbeiten. Das Angebot haben die Jungs hervorragend angenommen: Egal ob bei den individuellen Läufen zum Start, den Einheiten für die Kraftausdauer auf dem Feld oder auch bei den vielen Terminen im Gym, das Engagement war überragend!

Im online casino mit handy bezahlen: Die harte Arbeit scheint sich ausgezahlt zu haben: In den Testspielen konntet ihr auch höherklassige Gegner wie die beiden Landesligisten Großschwarzenlohe und Vach in überzeugender Manier besiegen. Wie zufrieden blickst du auf die bisherigen Auftritte deines Teams?


Mesek: Das bisherige Auftreten meiner Mannschaft macht mich schon stolz! Wir haben zunächst gegen den Türkischen FK Gostenhof gespielt, um ein wenig reinzukommen und mit 9:2 gewonnen. Anschließend sind wir gegen Großschwarzenlohe, die stark auftretende A-Jugend von Quelle Fürth und den ASV Vach richtig beansprucht worden, haben dort aber bereits sehr viel umgesetzt, was ich mir vorstelle und verdientermaßen drei Siege eingefahren - das war schon richtig gut! Nach ein paar Testspiel-Absagen haben wir jetzt in der letzten Woche gleich drei Spiele absolviert: gegen den TV 48 Erlangen gab es ein 0:0, gegen die DJK-SC Oesdorf verloren wir 2:3 und am Sonntag gegen Weinzierlein zogen wir mit 0:5 deutlich den Kürzeren. Die Jungs haben durchweg wahnsinnig gut mitgezogen, alle haben versucht das Maximum aus sich heraus zu holen. Deshalb sehe ich uns für die anstehenden Aufgaben wirklich gut gerüstet. Wir haben alles getan, um selbstbewusst in die weiteren Partien zu gehen!

Yakup Mert (r.) und die Turnerschaft Fürth ließen unter anderem mit einem Testspielsieg gegen Landesligist ASV Vach (in rot) aufhorchen.
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...klingt fast so, als ginge euch hinten raus ein wenig die Luft aus!

Mesek:
Nein, keine Sorge! Wir haben viele Einheiten absolviert und auch bewusst anspruchsvolle Gegner ausgesucht - da gibt es nicht nur Siege! Gerade was die letzte Partie gegen Weinzierlein angeht, habe ich bewusst einigen Stammspielern eine wohlverdiente Pause gegönnt. Die Ergebnisse spielen in dieser Phase für mich ohnehin keine allzu wichtige Rolle, alles ist auf den Pflichtspielstart ausgelegt.

Nach ohnehin schon guter Vorrunde habt ihr im Winter noch einmal personell nachgelegt. Pascal Tischler, Tolga Toker, Serhat Ülkü und Bünyamin Saaber verstärkten die Mannschaft. Auf der anderen Seite haben euch Mustafa Habib, Abaz Memedi und Eren Karatas verlassen. Wie würdest Du die Veränderungen im Kader einordnen?

Mesek:
Verglichen mit der Vorrunde sehe ich unseren Kader auf jeden Fall stärker aufgestellt! Mit Pascal und Serhat haben wir zwei hervorragende Innenverteidiger hinzubekommen, die uns schon in den Testspielen deutlich mehr Stabilität verliehen haben. Auch Bünyamin sorgt auf der Sechs für mehr Ausgewogenheit in unserem Spiel. Tolgas Rückkehr hat uns deutlich mehr Durchschlagskraft gebracht - als Team wirken wir unheimlich homogen! Auf der anderen Seite haben uns mit Mustafa und Abaz zwei Spieler verlassen, die in der Vorrunde nicht so richtig zum Zug gekommen sind und denen wir deshalb keine Steine in den Weg gelegt haben. Eren kam im Winter mit der Bitte auf uns zu, es in Stadeln in der Landesliga versuchen zu wollen. Diese Möglichkeit wollten wir ihm nicht verbauen.

Tolga Toker (am Ball) gehört zu den Neuzugängen der Turnerschaft, welche die Qualität im Team laut Trainer Mesek noch einmal angehoben haben.
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Deiner Einschätzung nach seid ihr also gut für den Rückrundenstart gerüstet. Gemeinsam mit Germania zählt ihr zu den großen Aufstiegsfavoriten. Könnt ihr dem Spitzenreiter tatsächlich noch einmal gefährlich werden?

Mesek:
Wir wollen auf jeden Fall angreifen! Unser Ziel ist es, den zweiten Platz definitiv zu verteidigen und Druck auf Germania aufzubauen. In der Hinrunde haben wir immer mal wieder gegen vermeintlich leichtere Gegner gepatzt - auch weil die Einstellung in solchen Spielen nicht immer voll da war. Es gilt für uns mit dem gleichen Engagement in die Spiele zu gehen, wie jetzt in der Vorbereitung gegen Groß'lohe und Vach! Den Jungs das zu vermitteln ist in der Rückrunde wohl auch meine Hauptaufgabe als Trainer. Wenn wir voll fokussiert in die Spiele gehen, sehe ich für uns schon gute Chancen, dem Spitzenreiter gefährlich zu werden.

Du selbst warst einer der zentralen Personen der Turnerschaft beim Durchmarsch aus der B-Klasse bis hinauf in die Kreisliga. Ist der Verein aus deiner Sicht nun bereit für die Bezirksliga?

Mesek:
Das denke ich schon! Man muss hier aber ein wenig unterscheiden. Die Mannschaft ist inzwischen richtig gut und ich traue ihr auch eine Liga höher einen Platz im gesicherten Tabellenmittelfeld zu. Was das Strukturelle betrifft, sehe ich die Turnerschaft als guten Kreisliga-Verein, aber mehr als Bezirksliga sehe ich nicht wirklich. Zwar sind viele Leute mit sehr viel Herzblut bei der Sache, aber die Infrastruktur samt dem städtischen Platz lässt aus meiner Sicht nicht viel mehr zu.

Erfolgreiche Zeiten: Hier bejubelte die Turnerschaft 2016/17 den Aufstieg aus der A-Klasse 9 in die Kreisklasse. Letztendlich gelang den Fürthern gar der Durchmarsch von der B-Klasse bis hinauf in die Kreisliga. Kommt nun mit dem Bezirksliga-Aufstieg ein weiteres Kapitel zur Erfolgsgeschichte hinzu?
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Siehst du trotz der strukturellen Nachteile eine Weiterentwicklung im Verein, gerade auch im Vergleich zu deiner ersten Amtszeit bei der Turnerschaft?

Mesek:
Diese Weiterentwicklung sehe ich ganz klar! Ich erinnere mich, dass ich gerade zu meiner Anfangszeit sehr vieles selbst schultern musste. Abgesehen von Osman Özgenc hatte ich niemanden an meiner Seite und musste deshalb viele Dinge selbst machen - als Spielertrainer vor dem Spiel die Coaching-Zone abstecken, oder Bänke für die gegnerischen Auswechselspieler herantragen... da hatte ich wirklich viel zu tun. (lacht) Mittlerweile sind wir sehr viel breiter aufgestellt: Murat Akbas macht als Teammanager einen grandiosen Job, genauso wie Yavuz Öztürk, der sich um die Sponsoren kümmert. Wir haben einen Torwarttrainer, einen Co-Trainer, einen Physiotherapeuten und Spielleiter - das kann man mit damals eigentlich gar nicht mehr vergleichen!

Der Start damals war wohl kein Zuckerschlecken...

Mesek:
Es war schon mit viel Aufwand und Arbeit verbunden, aber das war wohl angesichts der damaligen Spielklasse auch normal. Außerdem denke ich schon, dass mich die Anfangszeit wirklich weitergebracht hat. Es ist ein wenig wie die Ausbildung in einer Firma, in der man alles von Grund auf kennenlernt. Ich habe gemerkt, dass mir das gut getan und mich sowohl als Mensch, aber auch als Trainer vorangebracht hat. Ich habe im Laufe der Jahre viel dazugelernt!

Wird der Trainer Adrian Mesek dann auch zur neuen Saison an der Seitenlinie der Turnerschaft die nächsten Erfahrungswerte sammeln?

Mesek:
Das wird man sehen. Im Moment sind noch viele Dinge, darunter ja auch die zukünftige Spielklasse, noch nicht abschließend klar. Wir werden daher die nächsten Wochen abwarten und dann Gespräche führen. Das wird mit den Spielern genauso gehandhabt und das empfinde ich als sinnvoll - schließlich macht es auch für die Jungs einen Unterschied, ob wir nächstes Jahr Kreis- oder vielleicht doch Bezirksliga spielen werden.

Adrian Mesek knüpft nach seiner Rückkehr weiter an der gemeinsamen Erfolgsgeschichte an. Ob der 33-jährige Trainer auch über die Saison hinaus an der Seitenlinie der Turnerschaft stehen wird, ist derweil noch nicht abschließend geklärt.
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Du selbst bist ja ein junger, aber unheimlich engagierter und ehrgeiziger Trainer. Ginge mit dem Aufstieg auch für dich ein weiterer kleiner Traum als Coach in Erfüllung?

Mesek:
Ein weiterer Aufstieg wäre natürlich etwas Besonderes und eine klasse Sache. Wenn ich ganz ehrlich sein darf, soll das aber nicht das Ende für mich als Trainer sein! Ich habe große sportliche Ziele und möchte es in den nächsten Jahren schon gerne in die Landesliga schaffen, um dort weitere Erfahrungen zu sammeln. Langfristig - vielleicht in zehn, fünfzehn Jahren - ist es mein Traum, es bis hinauf in die Regionalliga zu schaffen! Ich habe große Lust als Trainer weiter zu wachsen und freue mich auf alles, was noch kommen wird.

Große Ziele für die Zukunft! Die Gegenwart sieht mit dem anstehenden Nachholspiel am Sonntag gegen die SGV Nürnberg-Fürth 1883 derweil noch ganz anders aus. Was erwartest du von deiner Mannschaft und wie siehst du den Gegner?

Mesek:
Wir haben mit einem Sieg gegen die SGV die Chance, den Abstand zu Germania auf drei Zähler zu verkürzen. Wie vorhin schon erwähnt, erwarte ich deshalb von meiner Mannschaft volle Konzentration und vollen Einsatz! Mit Uwe Neunsinger ist ein erfahrener Trainerfuchs an deren Seitenlinie, der uns ja die Favoritenrolle schon zugeschoben hat. In meinen Augen wird es ein Spitzenspiel, denn auch unser Gegner muss gewinnen, will er noch einmal vorne heranrücken. Wir gehen dennoch selbstbewusst in das Spiel am Sonntag, denn wenn es uns gelingt unsere Leistung abzurufen, sind wir nur schwer zu schlagen!

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Steckbrief A. Mesek

Adrian Mesek
Alter
36
Nation
Bosnien und Herzegowina
Größe
184 cm
Gewicht
89 kg

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