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Artikel veröffentlicht am 08.04.2022 um 11:36 Uhr

Post II Captain Moritz Herrlein: Wir werden noch das ein oder andere Spiel gewinnen

Der Post SV Nürnberg II steht zwar aktuell mit zwölf Punkten Rückstand auf das rettende Ufer abgeschlagen am Tabellenende, doch ein Aufgeben gibt es bei den Mannen vom Ebensee nicht. fussballn.de hat mit Kapitän und Co-Trainer Moritz Herrlein über die schwierige Situation im Abstiegskampf, die Gründe der schlechten Saison und die Aussichten, doch noch die Klasse zu halten, gesprochen.

Von Daniel Karnbaum

Post-Kapitän Moritz Herrlein möchte solange es rein rechnerisch möglich ist, alles geben, um den Klassenerhalt noch zu schaffen.

fussballn.de

Fehlende Erfahrung in einer jungen Mannschaft

Obwohl Moritz Herrlein mit 24 Jahren selbst noch ein junger Spieler ist, übernimmt er bei der Zweitvertretung des Post SV in der Kreisklasse 4 schon einiges an Verantwortung. So führt er nicht nur seine Mannschaft als Kapitän aufs Feld, sondern unterstützt Cheftrainer Frank Kiendl zudem als Co-Trainer. Spielführer zu sein und bereits ein Führungsspieler zu sein, ist für Herrlein deshalb auch etwas Besonderes: "Es bedeutet mir sehr viel. Es ist immer wieder speziell, die Mannschaft als Kapitän aufs Feld zu führen und voranzugehen, als Vorbild für junge oder neue Spieler zu fungieren und diese zu integrieren. Aktuell versuche ich wieder mehr als Spieler beziehungsweise als Kapitän Teil der Mannschaft zu sein und helfe dem Coach nur gelegentlich. Da wir einige Wechsel im Kader hatten, sehe ich mich als eine der Stützen der Mannschaft und versuche natürlich dadurch Konstanz und Sicherheit auszustrahlen, auch wenn es sportlich nicht die beste Saison ist, die wir bis jetzt gespielt haben."

In der Tat läuft sportlich aktuell nur wenig rund und man steht mit deutlichem Abstand zum rettenden Ufer auf dem letzten Tabellenplatz der Kreisklasse 4. Warum es soweit gekommen ist, liegt für Moritz Herrlein auf der Hand: "Wir haben als Mannschaft gute Spiele abgeliefert, das aber leider zu selten. Davon, dass wir eine sehr junge Mannschaft sind die technisch in der Kreisklasse mithalten kann, sind wir überzeugt. Bei fast allen Spielern fehlt uns die ausreichende Erfahrung im Herrenbereich, um auch mal knappe Spiele für uns zu entscheiden. Diese Saison zeigt uns bis jetzt gnadenlos auf, wo unsere Fehler liegen und wir arbeiten wöchentlich daran, dass uns sowas in den verbleibenden Spielen nicht mehr passiert, damit wir diese Spielzeit ordentlich zu Ende spielen und vor allem noch ein paar Erfolgserlebnisse feiern können. Definitiv fehlt uns die Erfahrung am Platz, dadurch dass wir mit Frank Kiendl einen Spielertrainer haben, der diese mitbringt, aber natürlich eher als Coach an der Seitenlinie stehen will oder muss. Wir müssen uns da als Mannschaft verbessern und selbst zu diesen erfahrenen Spielern werden."

Kapitän Moritz Herrlein (in gelb) will in dieser schwierigen Phase als Beispiel voran gehen und alles dafür tun, den Klassenerhalt doch noch zu realisieren.

B. Fromm

Obwohl die Erfolgserlebnisse am Sportpark Ebensee aktuell ausbleiben, steckt man den Kopf nicht in den Sand und schaut weiter positiv nach vorne und arbeitet hart daran, den Bock umzustoßen. Woche für Woche trotz ausbleibenden Erfolgs die Motivation hochzuhalten, ist für Herrlein hingegen kein Problem: "Wir wollen einfach Fußball spielen und Spaß haben. Natürlich macht es keinen Spaß, dauernd zu verlieren bzw. nicht zu gewinnen. Aber es sind die kleinen Dinge, an denen wir uns hochziehen. Nach jedem ordentlich gespieltem Spiel, nach dem wir uns selbst sagen können, wir haben alles versucht, jeder hat alles reingehauen und gekämpft bis zum Ende, nehmen wir das als Motivation für die Trainingswoche und das kommende Spiel mit."

Nach 1:7-Hinspielpleite gegen Türkspor II - Post II will Wiedergutmachung

Trotz der aktuell aussichtslos erscheinenden Situation ist ein Aufstecken für den Kapitän und seine Team keine Option, auch wenn die Chancen auf den Klassenerhalt doch relativ gering sind. Trotzdem möchte er mit seinem Team bis zum Ende alles raushauen, um sich nichts vorwerfen zu müssen: "Solange es rechnerisch noch möglich ist die Klasse zu halten, werden wir alles versuchen, um die nötigen Punkte zu holen. Mein Ziel ist es, irgendwie die Klasse zu halten, was natürlich sehr, sehr schwer wird. Und auch wenn es am Ende nicht klappen sollte, möchte ich die Saison ordentlich abschließen, um dann sagen zu können: Wir haben alles versucht, aber es hat halt nicht gereicht."

Auf irgendwelche Rechenexempel oder Wahrscheinlichkeiten gibt Herrlein hingegen nichts, hat man den Klassenerhalt doch schon seit einiger Zeit nicht mehr in der eigenen Hand: "Ich stelle keine Rechnungen auf, da es ja nicht nur an uns liegt, die Punkte zu holen, sondern auch an den Konkurrenten Punkte liegenzulassen. Uns bringt es nichts jedes Spiel zu gewinnen, wenn die anderen auch ständig punkten. Das Wichtigste ist aber als Mannschaft aufzutreten, egal ob wir verlieren oder gewinnen." Über seine persönliche Zukunft hat er sich "noch keine Gedanken gemacht" und ist aktuell auch "kein Thema" für ihn.

Im Hinspiel setzte es für den Post SV II (in gelb) eine 1:7-Klatsche bei Türkspor II. Am Sonntag steht man sich erneut gegenüber, diesmal soll es für die Posterer erfolgreicher enden.

B. Fromm

Am Sonntag steht vor heimischer Kulisse das Rückspiel gegen Türkspor II auf dem Programm. An das Hinspiel denken die Mannen vom Ebensee nur sehr ungern zurück: "Im Hinspiel wurden wir mit 1:7 abgeschossen. Das hat man natürlich noch im Hinterkopf." Trotzdem gibt sich Herrlein vor der Partie am Sonntag kämpferisch: "Wir wollen mit breiter Brust und Selbstvertrauen versuchen unser Spiel zu machen, viele Chancen zu kreieren und hinten möglichst wenig zulassen. Ich bin mir sicher, wir werden diese Saison noch das eine oder andere Spiel gewinnen und den Abstiegskampf noch einmal spannend machen."