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SV Losaurach

Kreisklasse 2 Nürnberg/Frankenhöhe - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 13.07.2024 um 12:00 Uhr

Meister der Kreisklasse 2: Die Krönung für den eingeschworenen SV Losaurach

Im Prinzip war es ein Start-Ziel-Sieg, den der SV Losaurach in der Kreisklasse 2 in der Saison 2023/24 hingelegt hat. Nur an einem Spieltag grüßte das Team um Spielertrainer Jonas Scheuenstuhl mal nicht von der Tabellenspitze. Und auch wenn sich die Meisterschaft bis zum vorletzten Spieltag hinziehen sollte, konnte der SVL den Matchball verwandeln und nach fünf Jahren die Rückkehr in die Kreisliga ausgiebig feiern.

Von Marco Galuska

SV Losaurach, Meister Kreisklasse 2, Saison 2023/24

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Ein wirklich überraschender Meister war der SV Losaurach nicht. Denn nach dem Abstieg aus der Kreisliga in der Saison 2018/19 gehörte der SVL immer zur Spitzengruppe in der Kreisklasse. 2021/22 verpasste man erst im finalen Relegationsspiel den Aufstieg nach der Niederlage gegen den heutigen Bezirksligisten Fortuna Neuses. Und obwohl man in der folgenden Saison knapp die Relegationsteilnahme verpasst hatte, wurden die Losauracher auch vor dem vergangenen Spieljahr zum engeren Favoritenkreis gerechnet.

In der eigenen Erwartungshaltung sollte es schon wieder ein Platz unter den Top 5 der Liga werden, freilich träumte auch der ein oder andere vom Aufstieg. "Aber wir wussten auch, dass es dafür eine nahezu perfekte Saison braucht und man von Spiel zu Spiel schauen muss. Dass wir eine überragende Qualität besitzen, war uns bewusst. Dass dies jedoch dann auch nicht immer das Entscheidende ist, mussten wir in der Vorsaison erfahren, als wir eben nur einen vierten Platz erreicht hatten", erinnert sich Spielertrainer Jonas Scheuenstuhl zurück.

Jonas Scheuenstuhl und der SV Losaurach wurden recht früh vom Mitfavoriten zum Gejagten in der Kreisklasse 2.

SV Losaurach / Rene Hofmockel

Gezielte Sommervorbereitung, eingeschworener Haufen und ein großer Verlust

Die Mammutrelegation in der Saison 2022/23 hatte beim SV Losaurach Spuren hinterlassen und wirkte nach, was auch der im Sommer 2023 neu vom SV Neuhof/Zenn zu seiner ersten Station als Spielertrainer gekommene Jonas Scheuenstuhl erfahren musste. Zudem gab es im Laufe der Saison die schwere Knieverletzung von Stammkeeper Niklas Stahringer. Letztlich stand ein vierter Rang, der zumindest den Vorteil hatte, dass man im Sommer eine gezielte Vorbereitung, inklusive eines überzeugenden 4:2-Sieges zur Kärwa gegen den Kreisligisten TSV Marktbergel, absolvieren konnte. Außerdem bekam der SVL durch Christoph Kraft auch noch einen starken Keeper als externen Neuzugang dazu. Niklas Stahringer wurde in der laufenden Saison wieder fit. So war auch wieder ein sicherer Rückhalt für den "eingeschworenen Haufen, der im Großteil auch privat so gut wie jedes Wochenende zusammen ist", gegeben.

Mit dem Ziel gestartet, dass man in der Winterpause noch in Schlagdistanz zu den vordersten Plätzen liegen würde, wurde der SV Losaurach schließlich selbst zur Dauerbesetzung auf dem Platz an der Sonne, auf dem man auch überwintern konnte. Dass es auch Schattenseiten abseits des sportlichen Erfolges gibt, musste man beim SVL im Februar umso schmerzhafter erfahren, als SVL-Vereinslegende und Ehrenmitglied Rainer Thomas, der noch in der Hinrunde voll mitgefiebert hatte, nach kurzer, heftiger Krankheit verstarb. Die enge Verbindung zur Mannschaft drückte sich bei der Meisterfeier in Uffenheim aus, als die Legende in der Stunde des Aufstiegs mit einem T-Shirt besonders gewürdigt wurde.

Mit einem T-Shirt erinnerten die Kicker des SV Losaurach an die im Februar verstorbene Vereinslegende Rainer Thomas.

SV Losaurach / Rene Hofmockel

Schlüsselszenen einer Meistersaison

In der Rückschau auf das erfolgreiche Spieljahr bleibt als Schüsselspiel der Auftakt nach der Winterpause gegen Wernsbach-Weihenzell hängen, den der SVL überzeugend mit 5:1 gewinnen konnte und somit gleich gut ins neue Jahr startete. Direkt danach musste der Primus dann bei sehr widrigen Bedingungen zum „kleinen Derby“ nach Neustadt/Aisch. Auf dem dortigen Sandplatz geriet der Favorit schnell in Rückstand und verschoss auch noch einen Elfmeter. Trotzdem zeigte der SVL eine überragende kämpferische Moral und gewann das Spiel schlussendlich knapp mit 2:1 - auch dank einer heldenhaften Grätsche von Lukas Ruppe in der 90. Minute, bei der er sich beide Knie blutig aufschlug. Besonders in Erinnerung bleibt den SVL-Jungs das Heimspiel gegen den SV Neuhof/Zenn an einem Freitagabend. Kurz zuvor hatte sich Dominic Meyer im Training zum zweiten Mal das Kreuzband gerissen. Vor dem Spiel hielt der Torjäger eine sehr ergreifende Rede in der Kabine, um dem Team noch den letzten Push in Richtung Meisterschaft zu geben. "Jeder weiß, dass Domi für seinen SVL und seine Kumpels jahrelang höherklassige Angebote - die es bis zur Bayernliga gab - ausschlug, da sein großes Ziel der Kreisliga-Aufstieg mit seinem SVL war", stellt Scheuenstuhl die besondere Personalie des umworbenen Goalgetters heraus. Nach dieser Ansprache überzeugte das Team allen voran kämpferisch und es gelang gegen ein gutes und bissiges Neuhof ein überzeugender 3:0-Sieg.

Nicht nur die moralische Unterstützung für den verletzten Torjäger gab es beim SV Losaurach, auch umgekehrt fand Dominic Meyer selbst die Worte, um sein Team zum Aufstieg zu pushen.

SV Losaurach / Rene Hofmockel

Vermeintliche Vorentscheidung vs. Laubendorfer Siegesserie

Einen großen Schritt in Richtung Meisterschaft konnte Losaurach im folgenden Heimspiel gegen die unangenehm zu bespielende SG Flachslanden/Rügland mit einem 2:0-Sieg machen, während zugleich sich die Verfolger Stadeln III und Dietenhofen mit einem Unentschieden selbst die Punkte wegnahmen. So hatte der SVL neun Punkte Vorsprung (bei einem Spiel mehr) auf den neuen Zweiten aus Laubendorf. Die Rechnung in Losaurach war klar: vier Punkte mussten aus den letzten drei Partien (darunter die Spiele gegen zwei Absteiger) noch her, gleichzeitig hätte Laubendorf alles gewinnen müssen, was zu diesem Zeitpunkt auch nicht gerade realistisch erschien. "Dass wir besser auf uns als auf die Konkurrenten schauen sollten, wurde uns dann in Scheinfeld aufgezeigt. Dort lagen wir gegen das abgeschlagene Tabellenschlusslicht zwischenzeitlich sogar hinten, jedoch rettete uns der in der Schlussphase eingewechselte A-Jugend Spieler Reuthlingshöfer dann mit einem Doppelpack doch noch die drei Punkte", erinnert sich der Coach, der in der Folge kampflos mit seinem Team das Ligapokalfinale gegen Raitersaich gewann, ehe es nach einem spielfreien Wochenende und einer witterungsbedingten Absage noch ein paar Tage später nach Uffenheim ging.

Zwischenzeitlich hatte die 2. Mannschaft ihre Meisterschaft in der B-Klasse 3 schon eingefahren. Nach diversen Feierlichkeiten im Verein und einer zweieinhalbwöchigen Pause tat sich der SV Losaurach im Matchball-Spiel in Uffenheim entsprechend schwer und lag früh im Rückstand. Ein gewisser Druck war zu spüren, zumal Laubendorf tatsächlich eine bemerkenswerte Siegesserie gestartet hatte und man ein Entscheidungsspiel gegen die Laubis am abschließenden Spieltag vermeiden wollte - was auch gelingen sollte. Dass die Laubendorfer in der Relegation am Ende den Kürzeren ziehen sollten und weiter der Kreisklassen-Dino bleibt, bedauert man in Losaurach ausdrücklich: "Das ist eine junge und sympathische Truppe, mit denen wir uns in den letzten Wochen trotz der sportlichen Rivalität gut verstanden haben", heißt es seitens des SVL, wo man sich gerne erinnert an das letzte (unbedeutende) Spiel in Losaurach, als man danach noch einige Zeit gemeinsam bei Speis und Trank auf der Terrasse saß. "Wir haben dort immer eine sehr gute Gastfreundschaft erleben dürfen und fahrtechnisch wäre natürlich Laubendorf auch ideal gewesen. Wir hoffen und denken, dass wir die Laubis auf kurz oder lang in der Kreisliga sehen werden – am besten natürlich gemeinsam mit uns!"

Den SF Laubendorf hätte der Meister den Aufstieg in die Kreisliga absolut gegönnt.

Stephan Schmidt

Welche Rolle wird der SVL in der Kreisliga spielen?

Auf die eigenen Ziele in der kommenden Saison angesprochen, will der SVL-Coach den Ligaerhalt an erster Stelle sehen: "Uns erwartet wohl eine sehr ausgeglichene Liga mit einer guten Leistungsdichte, in der wir einer von drei Aufsteigern sind. Wir sind gespannt auf die Liga und trauen uns den Klassenerhalt auch auf alle Fälle zu."

Personell ändert sich in Losaurach traditionell nicht allzu viel. Jedoch: Stefan Heinlein hat seine Karriere mit Ablauf der Saison beendet. "Er war über fast ein Jahrzehnt eine starke Stütze in der Mannschaft und wird uns sicherlich fehlen", so Scheuenstuhl. Unabhängig von der Verletzung von Dominic Meyer ist ohnehin noch nicht ganz klar, ob es den Torschützenkönig der Liga (30 Saisontore) durch sein Referendariat weiter weg verschlagen wird. "Deshalb war uns auch schon länger vor seiner Verletzung bewusst, dass er uns durchaus in der kommenden Saison wegbrechen kann. Auch das wäre natürlich, wie bei Stefan Heinlein, ein enormer sportlicher und menschlicher Verlust. Hier muss man einfach abwarten, ob und wie er für uns auch in der Kreisliga auf Torejagd gehen kann. Allerdings sind wir nichtsdestotrotz weiterhin personell sehr gut aufgestellt. Auch in unserer 2. Mannschaft, die ja den Aufstieg in die A-Klasse geschafft hat, lauern viele junge Talente. Außerdem bekommen wir aus der Jugend drei Spieler raus, denen wir es durchaus zutrauen, schon früh in ihrer Karriere in der Kreisliga Fuß fassen zu können."