Spiel des Jahres für Pattex & Co: Pokalhelden erwarten Drittligisten - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 21.08.2017 um 06:00 Uhr
Spiel des Jahres für Pattex & Co: Pokalhelden erwarten Drittligisten
Wahrhaft sensationell besiegte Bezirksliga-Aufsteiger TSV Meeder in der 1. Runde im Verbandspokal den Bayernligisten SpVgg Bayern Hof. Nun kommt der nächste dicke Brocken ins Kastanienstadion, denn die 3:1-Helden empfangen Zweitliga-Absteiger FC Würzburger Kickers. Tim Knoch blickt mit anpfiff.info auf das Spiel des Jahres.
Von Bernd Riemke
Etwa 300 Zuschauer sahen vor knapp zwei Wochen DIE Pokalsensation schlechthin als der letztjährige Kreisliga-Meister und Kreispokalsieger TSV Meeder den schier übermächtigen Absteiger aus der Regionalliga Bayern SpVgg Bayern Hof in der 1. Hauptrunde des Verbandspokals mit 3:1 wieder nach Hause schickte. Mann des Tages war zweifelsohne Tim Knoch, der den haushohen Favoriten mit drei Treffern aus dem Kastanienstadion schoss. In der Runde der letzten 32 hatte der TSV als einer der verbliebenen Kreispokalsieger Wahlrecht und zog mit Zweitliga-Absteiger FC Würzburger Kickers den dicksten Fisch aus der Lostrommel. anpfiff.info wirft gemeinsam mit Pokalheld Tim Knoch einen Blick auf die Pokalsaison des TSV Meeder in der laufenden Spielzeit.

Herr Knoch, beim 3:1-Sieg gegen Hof von einer Sensation zu sprechen ist beinahe noch untertrieben. Wie ist Ihnen dieses Spiel in Erinnerung geblieben?
Tim Knoch: Wir haben wie immer hinten mit einer Viererkette gespielt, sind aber ein wenig tiefer gestanden als sonst und haben auch nicht großartig gepresst. Was will man gegen einen Bayernligisten auch sonst machen, der natürlich klar spielerisch überlegen war. Nach dem 0:1 nach fünf Minuten habe ich nur gedacht, dass es hoffentlich nicht zu viel Gegentore waren. Hof hatte zum Teil im vier bis fünf Minutentakt 10%%ige-Chancen. Die haben sie ausgelassen und wir haben das bestraft. Zum Schluss haben sich alle den Allerwertesten aufgerissen, um das Ding nach Hause zu holen.

Sie avancierten mit drei Toren zum Mann des Tages. Allerdings blieb Ihnen wohl auch nichts anderes übrig als die Bälle, die Sie bekamen, ins Tor zu schießen, denn zahlreich hinten rausgerückt sind Ihre Kollegen verständlicherweise kaum…
Tim Knoch (lacht):
So ungefähr kann man das sagen. Beim Ausgleich bekomme ich tatsächlich etwa 30m vor dem Tor den Ball und habe zwei bis drei Abwehrspieler vor mir. Dass mein Versuch gleich im Netz landete war natürlich umso schöner. Beim zweiten Tor haben wir mal gut gepresst. Die anschließende Flanke kam genau auf mich und ich treffe den Ball wieder punktgenau. An dem Tag war das Glück einfach auf unserer Seite.

Kompromisslos, leidenschaftlich, effektiv: Moritz Engelhardt (re.) im Pokalfight gegen die Hofer Bayern. In der 2. Runde wartet mit dem Drittligisten aus Unterfrankens Regierungssitz ein noch dickerer Brocken.
anpfiff.info

Mit dem Abpfiff begannen die Feierlichkeiten noch auf auf dem grünen Rasen.
Tim Knoch (schmunzelt): Ich bin erst früh um vier Uhr nach Hause. Die letzten Fans angeblich erst am nächsten Morgen um halb zehn. Es war die Hölle los im Sportheim

Für die 2. Runde hatten Sie das Wahlrecht. Wer hat denn vereinsintern entschieden, dass es der Drittligist wird?
Tim Knoch: Wir alle – Mannschaft und Vorstand – waren einstimmig dafür, dass wir die Würzburger Kickers nehmen. Wenn wir schon einmal die Gelegenheit auf so ein Spiel haben, dann wählen wir auch den dicksten Fisch!

Gegen SpVgg Bayern Hof waren Sie schon klarer Underdog. Von den Unterfranken trennen Sie nun sogar vier Ligen…
Tim Knoch: Wir freuen uns einfach, dass wir so einen Gegner zu Hause in unserem Kastanienstadion haben und überhaupt so weit gekommen sind. Auch die Fans und Zuschauer sind schon im Vorfeld extrem aufgeregt. Unsere Chancen auf ein Weiterkommen liegen sicher irgendwo unter einem Prozent…

Realistischer ist vielleicht in der Tat, dass Sie wieder ein Tor schießen. Und dann…?
Tim Knoch: Das weiß ich wirklich nicht. Wenn das wirklich passieren würde, wäre das wie ein Sechser im Lotto und ich würde vermutlich extrem ausflippen...

Bei welchem Ergebnis sprechen Sie von einem Erfolg gegen die Kickers?
Tim Knoch: Wir müssen realistisch bleiben. Die Chance aufs Weiterkommen liegt wie gesagt irgendwo unter einem Prozent. Ich denke, wenn wir unter fünf Gegentoren bleiben, ist es auf jeden Fall ein Erfolg. Wir hoffen auf eine große Kulisse von vielleicht mehr als 1000 Zuschauern, denn das spornt noch einmal zusätzlich an mehr Gas zu geben.

Planen Sie insgeheim schon einen Trikottausch nach dem Spiel?
Tim Knoch (lacht): Wenn mein Vorstand erlaubt, dass mein eigenes Trikot danach weg ist, dann würde ich mit dem Kapitän gerne tauschen, denn wer hat schon das Trikot eines Drittligisten in der Wohnung hängen, gegen den er selbst gespielt hat. Obwohl: Vielleicht würde ich mein eigenes neues Trikot dafür auch bezahlen…

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Steckbrief T. Knoch

Tim Knoch
Spitzname
Pattex
Alter
31
Geburtsort
Coburg
Wohnort
Oberlauter
Familie
in Beziehung
Nation
Deutschland
Größe
189 cm
Beruf
Maler und Lackierer
Hobbies
Feuerwehr
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
Sturm


Pokalfight der 1. Runde

TSV Meeder: Komm M. 2,1, Maisel C. 2,1, Heilingloh 2,0 (72. Riedelbauch H. 2,4), Engelhardt 1,7, Pietsch 2,3, Krumm 1,9, Klose 2,1, Schorr 2,0 (90. Mujanovic D.), Schubert F. 1,8, Knoch T. 1,1 (82. Dreßel), Wächter Pa. 1,9 / Maisel B., Schultheiß, Gleißner D.
SpVgg Bayern Hof: Guyon 3,4, Seiter 3,5, Oxenfart 3,3, Schraps 3,4, Knoll 2,9, Fleischer 3,8, Müller 3,4, Feulner 3,5 (63. McLemore 3,3), Petracek 2,8 (74. Özdemir Kaa. 3,6), Strößner 2,9, Kyndl 3,8 (45. Sturm 3,5) / Schulz C., Vogel
Tore: 0:1 Knoll (5., Feulner), 1:1 Knoch T. (11., Heilingloh), 2:1 Knoch T. (38., Heilingloh), 3:1 Knoch T. (74., Krumm)
Gelbe Karten: - / Schraps (77.)
Zuschauer: 300 | Schiedsrichter: Marcel Geuß (SV Sylbach) 2,5

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