von Michael Watzinger
Neuendettelsau II fand zunächst klar besser in die Partie und machte gegenüber den Germanen den mutigeren Eindruck. Nach drei Minuten sorgte TSC-Akteur Krug aus gut 20 Metern für den ersten Abschluss des Spiels, doch Germania-Schlussmann Licina hatte keine Mühe. Sechs Zeigerumdrehungen später setzte ein guter Diagonalball auf links Bischoff in Szene, dessen scharfe Hereingabe Krug am kurzen Pfosten denkbar knapp verpasste. Auf der anderen Seite machte Germania das erste Mal offensiv auf sich aufmerksam, als Viteritti aus der Distanz abzog, dabei allerdings TSC-Torhüter Frei vor keine größeren Probleme stellte (14.). Strafraumszenen blieben weiter Mangelware, doch der auffällige Erkan Ali probierte sich ebenfalls aus der Ferne, schoss jedoch links am SCG-Tor vorbei (18.). Keine 60 Sekunden später hatte Neuendettelsau aber doch Grund zum Jubeln: Ein Rückpass von Viteritti brachte Schlussmann Licina gegen Florschütz in Bedrängnis, sodass dieser nur noch unkontrolliert in die Mitte klären konnte. Dort stand jedoch Ricardo Mountzouris goldrichtig und traf anschließend aus 18 Metern unter die Latte.
In der Folge taten sich beide Teams im Spiel nach vorne reichlich schwer, sodass kaum Torchancen zustande kommen sollten. Folgerichtig benötigte es einen ruhenden Ball, um Gefahr zu erzeugen: Nach einer Ecke von rechts kam dabei der aufgerückte Ohoundegnon recht unbedrängt zum Kopfball, brachte allerdings nicht genug Druck hinter das Spielgerät, sodass TSC-Keeper Frei parieren konnte (36.). So blieb es bei der knappen, aber nicht unverdienten Pausenführung von Neuendettelsau.
Lediglich 120 Sekunden nach Wiederbeginn tauchte der äußerst auffällige Erkan Ali links im Germania-Strafraum auf. Sein Querpass auf den einschussbereiten Florschütz wurden aber von Licina abgefangen. Der TSC behielt zunächst den Schwung bei und vergab eine Doppelchance auf das 2:0: Erst scheiterte Ali frei vor Licina an einer starken Abwehraktion des Torhüters, anschließend konnte Bruckner den Nachschuss durch Florschütz spektakulär von der Linie kratzen (52.). Von Germania kam weiterhin nach vorne zu wenig, vielmehr konnte Licina nach 66 Minuten erneut einen höheren Rückstand verhindern, als er nach einem Mountrouris-Schuss per sehenswerter Flugparade klären konnte. Erneut nur 180 Sekunden später köpfte der eingewechselte Schlund nach einem Eckball von links denkbar knapp am Germania-Tor vorbei. Die Aufgabe gestaltete sich für die Germanen unmittelbar danach noch schwieriger, als der bereits verwarnte Ohoundegnon einen Konter des TSC unterbinden musste und dafür zu Recht per Ampelkarte vorzeitig zum Duschen geschickt wurde (69.). Die Unterzahl schien beim SCG fortan aber neue Kräfte freizusetzen: Nach 74 Minuten kam dann Karipidis an die Kugel und traf mit einem leicht abgefälschten Direktschuss trocken in die linke untere Ecke zum 1:1-Ausgleich.
Sechs Minuten später ging der Angreifer dann etwas zu vehement in den Zweikampf, spielte anschließend den Ball von der Grundlinie in Richtung Tor und sah dafür vom Unparteiischen Bauer umgehend eine Zehn-Minuten-Strafe. In zwischenzeitlich doppelter Überzahl suchte Neuendettelsau nach der abermaligen Führung, Alis Freistoß aus 18 Metern flog dabei jedoch knapp über die Querlatte hinweg (89.) und Krug bugsierte in der Nachspielzeit nach einem Eckball das Spielgerät aus kürzester Distanz über die Latte. Ansonsten ließ Germania nicht viel zu, stemmte sich aufopferungsvoll gegen die TSC-Angriffe - und haderte dabei zunehmend mit den Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns, welches fortan eine klare Linie vermissen ließ und eine zu einseitige Zweikampfauslegung in Form von persönlichen Strafen an den Tag legte. So sah unter anderem der erst 15 Minuten zuvor eingewechselte Moritz Moser nach einem normalen Foulspiel in der Nachspielzeit umgehend eine Zeitstrafe, weshalb der SCG auch in der Verlängerung in doppelter Unterzahl startete.
In dieser Verlängerung prüften Lukes (91.) und zweimal Krug (92., 97.) Germania-Schlussmann Licina, der stets auf dem Posten war. In der 103. Minute schlenzte Lukes knapp rechts am Germania-Tor vorbei, ehe Moser auf der Gegenseite in der 105. Minute eine Freistoß denkbar knapp über das Neuendettelsauer Gehäuse setzte. Die letzte Gelegenheit im ersten Abschnitt hatte dann noch einmal der TSC, als eine Flanke über Absis Scheitel rutschte und dieser so eine aussichtsreiche Chance liegen ließ (108.).
Nach dem abermaligen Seitenwechsel ging TSC-Akteur Kristenko deutlich zu hart in den Zweikampf und sah hierfür ebenfalls eine Zeitstrafe. Lange war die numerische Gleichzahl allerdings nicht von Dauer, denn der Unparteiische zeigte nach einem Dreikampf um den Ball an der Außenlinie sehr zum Unverständnis des Germania-Lagers Karipidis nur wenige Momente später abermals eine harte Ampelkarte (107.). Trotz der Überzahl fehlten Neuendettelsau in der Folge oftmals die zündenden Ideen, um die Germania-Defensive zu knacken. Ein Schlund-Distanzschuss segelte klar drüber, ansonsten wehrte sich die Laiker-Elf weiter nach Kräften. In der 118. Minute fand dann aber eine Flanke von links am langen Pfosten Yaman Absi, der flach ins kurze Eck traf und so mit dem 2:1 den Lucky Punch setzte.
Anschließend kochten die Emotionen mächtig über, führten letztendlich zu weiteren Hinausstellungen, einem verstärkten Einsatz der Ordner, welche das Gespann unter Bedrängnis in die Kabinen geleiteten, und am Ende gar zu einem Hinzuziehen der Polizei.
Spielbericht eingestellt am 18.06.2024 06:42 Uhr