Ludwig Preis hatte wie so oft eine neue Mischung in der Mannschaft versucht. Manni Krotz, der noch in der Vorwoche auf der Sechs brilliert hatte, rutschte in die Innenverteidigung und Schippo Skeraj nahm seinen Posten ein. Hinten links durfte dafür Christian Helmreich ran. Auf Seiten der Gäste spielte die Bestbesetzung mit einigen klangvollen Namen. Das Wacker die Partie ernst nahm, konnte man schon daran sehen, dass die Gäste zum einen einen Tag früher anreisten und zum anderen schon um 14.30 Uhr den Sportpark in Eltersdorf in Augenschein nahm. Lediglich das Wetter schien dem Endspiel um den letzten DFB-Pokal Startplatz einen Strich durch die Rechnung machen zu wollen, was dann auch den Gästetrainer Reinhard Stumpf zu der süffisanten Bemerkung veranlasste, dass es wohl gerade in Burghausen schneien würde. Trotz der wiedrigen Wetterbedingungen wollten aber erneut 1500 Zuschauer die Partie sehen.
Vor Tobias Herzner klärt Omodiagbe mit dem hohen Bein. Wenig später musste der Innenverteidiger verletzt raus.
Basti Baumann
Das Spiel begann sehr verhalten. Burghausen wollte Ball und Gegner laufen lassen. Eltersdorf setzte auf Konter. So wanderte die Murmel von links nach rechts, ohne dass sich viel tat vor dem Gehäuse von Mathias Lang. Lediglich Fabian Aupperle per Kopf brachte einen Ball in Richtung Eltersdorfer Kasten, doch das Spielgerät ging am Gehäuse vorbei. Danach hatte Youssef Mokthari einen seiner wenigen Auftritte. Doch der ehemalige Greuther köpfte aus zentraler Position den Ball am Tor vorbei. Eltersdorf hatte wenig zu bestellen und traf auf einmal aus dem Nichts. Michael Jonczy wurde am rechten Flügel frei gespielt, der seinen Gegenspieler Markus Grübl versetzte und Tobias Herzner den Ball vor die Füße flankte. Der Ex-Ansbacher vollstreckte eiskalt. Doch Burghausen hatte postwendend die Chance auf den Ausgleich. Erneut Aupperle verfehlte mit einem wuchtigen Kopfball das Gehäuse. Burghausen versuchte weiterhin die Eltersdorfer Defensive zu knacken, aber biss sich regelmäßig die Zähne am Defensivriegel des Sportclubs aus. Bezeichnend zwei Versuche von Sahr Senesi und Youssef Mokthari, die in die Wolken gingen. Mit einem schönen Spielzug hätte dann doch noch der Ausgleich fallen können. Einen langen Ball von der linken Seite köpfte Kapitän Ebeling in Richtung langer Pfosten, wo Nicki Adler abzog, aber nur das Außennetz traf. Und dann hatte noch einmal Youssef Mokthari eine Gelegenheit. Frei im Strafraum fischte dem Regisseur der Gäste aber Mathias Lang die Murmel vom Fuß.
Skeraj klärt vor Mokthari.
Basti Baumann
Kurz nach der Halbzeit hatte erneut Burghausen eine schöne Gelegenheit. Mathias Lang und Marco Janz behinderten sich gegenseitig, doch Mokthari schoss die Murmel genau in die Arme des Eltersdorfer Keepers. Burghausen wurde stärker, aber aus dem Spiel wurden keine richtigen Chancen herausgespielt. So mussten Standards her. So köpfte in der 52. Minute Josef Cinar den Ball nach einer Ecke freistehend vorbei. Von Eltersdorf kam herzlich wenig. Florian Gräf war es, der dann einmal zumindest den Ball über das gegnerische Tor schoss. Ein weiterer Freistoß sollte dann den Ausgleich bringen. Von der linken Seite getreten, vollendete Thomas Leberfinger per Kopf. Doch fast gleich im Gegenzug hatte Michael Jonczty eine richtig gute Gelegenheit. Ken Kishimoto hatte sich per Doppelpass nach vorne getankt und flankte auf seinen Sturmführer, der aber den Ball nicht richtig traf, auch weil Markus Grübel den Kopf noch leicht an den Ball brachte. Immer wieder haderte die Heimelf mit Schiedsrichter Eduard Beitinger, der - je länger das Spiel dauerte - immer alle strittigen Entscheidungen für die Gäste auslegte. Genau so eine Situation führte dann zum schlussendlichen Führungstreffer. Nach einem vermeintlichen Foul entschied der Schiedsrichter an der Strafraumkante auf Freistoß und der bis dato blasse Youssef Mokthari schlenzte die Murmel sensationell ins rechte obere Dreieck. Die Zuschauer quitierten den Führungstreffer mit lauten Schieber-Rufen in Richtung des Schiedrichters, der dann nach drei Minuten Nachspielzeit die Partie abpfiff und vorher sogar Ludwig Preis aus der Coaching-Zone verbannte.
Am Ende haderte ganz Eltersdorf mit dem Schiedsrichter, der in einigen Szenen unglücklich agierte. Burghausen war aber auf keinen Fall zwei Klassen besser und gewann nur dank seiner Standards. Denn aus dem Spiel heraus agierte der Drittligist pomadig und mit wenig Kreativität. Da hätten sich die Zuschauer sicherlich mehr Leidenschaft erwartet. Eltersdorf kann stolz sein auf die beiden letzten Partien im Pokal - auch wenn es am Ende nicht gereicht hat für den große Wurf, sprich den Einzug in die DFB-Pokal-Hauptrunde.
Spielbericht eingestellt am 16.05.2012 23:19 Uhr