Start verpatzt, Lehren gezogen, Ende geglückt! Auf diesen einfachen Nenner lässt sich der erste Heimauftritt des VfL Frohnlach in der Bayernliga bringen. Obwohl man schnell mit 0:1 hinten lag, gab es nach 90 Minuten doch noch einen recht souveränen Dreier. Was auch daran lag, dass Trainer Dieter Kurth, der direkt von einem internationalen Trainerkongress in Bochum zum Spiel kam, die richtigen Lehren aus der schwachen Anfangsphase zog.
Der 48-Jährige hatte zunächst den gleichen elf Spielern, wie beim 2:2 in Buchbach das Vertrauen geschenkt. Im Tor ersetzte Oldie Alexander Weber ein weiteres Mal den angeschlagenen Christian Horcher. Neuzugang Kristian Böhnlein agierte links defensiv und in der Offensive setzte Dieter Kurth erneut auf Stoßstürmer Thomas Karg und eine Dreier-Mittelfeldreihe mit den Außen Tayfun Özdemir und Sinan Bulat sowie Christian Brandt auf der Zehner-Position. "Wir wollen offensiv agieren", gab er vor dem Anpfiff als Devise aus.
Augen zu und durch. Nach einem frühen 0:1-Rückstand gelang es dem VfL Frohnlach doch noch die Partie gegen den TSV Aindling zu drehen
Marco Heumann
Eine Ankündigung, die schon nach 120 Sekunden dringlicher denn je werden sollte. André Zapf leistete sich bei einem versuchten Rückpass einen Querschläger, den Tobias Völker zum 0:1 verwertete. Genau diese Fehler, darauf hatte der Trainer nach dem Buchbach-Spiel noch einmal hingewiesen, gelte es in der Bayernliga zu vermeiden. Der frühe Rückstand verunsicherte den VfL sichtlich. Schwächen im Aufbau waren augenscheinlich. Die Heimelf fand nicht zu ihrem Spiel und zu den vom Trainer gewünschten langen und sicheren Ball-Passagen. Es wurde in dieser Phase viel zu hektisch agiert. Dieter Kurth reagierte und brachte nach einer guten halben Stunde mit Paul Scheller für Sebastian Hofmann einen zweiten Stürmer. Christian Brandt rückte neben Bastian Renk auf die Sechser-Position, um mehr Ruhe und Sicherheit ins Spiel zu bringen. Ein Schachzug, der aufging.
Dennoch fiel das 1:1 nach 38 Minuten eher überraschend. Ein einstudierter Eckstoß fand über Paul Scheller und Thomas Karg, der den Ball durchließ, Kristian Böhnlein, welcher wiederum überlegt vollendete. Der Beginn der Wende im Spiel.
Mit Köpfchen und Kopf. Nach einer schwachen Anfangsphase bekam der VfL die Partie immer besser in den Griff.
Marco Heumann
Nach der Pause setzte sich der Aufwärtstrend des VfL fort. Die Gastgeber agierten nun mutiger und viel ruhiger. Folge: Der Aufsteiger setzte die Aindlinger mehr und mehr unter Druck und bekam die Partie immer besser in den Griff. Schon in der 48. Minute setzte Thomas Karg einen Kopfball aus aussichtsreicher Position über die Querlatte. Eine knappe halbe Stunde später durfte der Goalgetter dann jubeln. 75 Minuten waren gespielt, als sich Tayfun Özdemir mit einer feinen Einzelleistung durchsetzte und ins Zentrum flankte. Thomas Karg war zur Stelle und netzte per Flugkopfball ein. Die zu diesem Zeitpunkt hochverdiente Führung für die Heimelf. Ein Treffer, der den VfL zudem zu beflügen
Keine vier Minuten später war es Paul Scheller, der nach seiner Einwechslung viel Leben und viele Ideen ins Spiel brachte und an allen drei Treffernbeteiligt war, der gekonnt für den starken Kristian Böhnlein auflegte. Der hatte aus kurzer Distanz keine Mühe zum 3:1 und zur Vorentscheidung zu vollenden.
Die Aindlinger versuchten zwar noch einmal alles, aber es gelang ihnen nicht mit langen Bällen die Defensive des VfL ernsthaft in Gefahr zu bringen. Bis zur 90. Minute. Da nahm der kurz zuvor eingewechselte Ebeling einen Abpraller auf und traf mit einem herrlichen Schuss aus 20 Metern. Letzendlich nicht mehr als ein Schönheitsfehler. Der VfL brachte die jetzt wieder knappe Führung über die Runden.
Mit vier Punkten und bereits fünf erzielten Toren können die Frohnlacher am Samstag selbstbewusst zum FC 05 Schweinfurt fahren, der am Mittwoch zu einem Last-Minute-Sieg gegen den FC Eintracht Bamberg kam. Eines allerdings dürfte Trainer Dieter Kurth, trotz der guten Endresultate nur wenig gefallen haben. Zweimal geriet sein Team nach leichten Fehlern in Rückstand. Zweimal kassierte es zwei Gegentreffer. Auf Dauer eigentlich zu viel, um in der Bayernliga erfolgreich bestehen zu können.
Spielbericht eingestellt am 28.07.2011 11:01 Uhr