Seit dem 22.05.2010 (damals gegen Seligenporten 1:4) ist der VfL Frohnlach nun zu Hause im Punktspiel ungeschlagen und wollte diese imponierende Serie natürlich weiter ausbauen. Trainer Dieter Kurth setzte dabei auf Angriffsfußball und gab dem offensiven, wieder genesenen Tayfun Özdemir auf dem linken Flügel das Vertrauen und natürlich kehrte auch Mittelstürmer Thomas Karg zurück in die erste Elf. Dafür mussten Sebastian Hofmann und Marcel Burkhard zu Beginn auf der Bank Platz nehmen. Ansonsten gab es keinen Grund am gewohnten 4-4-2 mit Kapitän Bastian Renk als „Sechser“ etwas zu ändern. Die Gäste, immerhin noch ungeschlagen, reisten ohne „Sieben“ an. Im Kader von Michael Hochrein waren dadurch sogar neun U23-Spieler zu finden. Im Vergleich zum Samstagsspiel gegen Schweinfurt (2:2) musste der Würzburger Coach schon wieder zwei Veränderungen vornehmen, wusste aber dennoch, dass seine Mannschaft sicherlich nicht chancenlos sei.
Andre Zapf und Christian Beetz hatte nur zu Beginn ihre Probleme mit den "hellblauen" Stürmern.
Bastian Bieberbach
Schon nach wenigen Minuten war zu sehen, dass die Heimmannschaft in der Spielgestalterrolle war und der Gast tief stehen würde. Die Kurth-Elf übernahm vom Anpfiff weg das Zepter im Mittelfeld und wollte mit temporeichen Offensivfußball dort weiter machen, wo man im letzten Heimspiel gegen Großbardorf (4:0) aufhörte. Allerdings blieben die Angriffszüge in der Anfangsphase zumeist vor dem Strafraum stecken und die logische Folge war, dass Distanzschüsse die ersten Aufreger brachten. Nach einer schönen Kombination über Paul Scheller und Bastian Renk zog Christian Brandt aus knapp 20 Metern zu hoch ab (10.). Im nächsten Angriff flankte der agile Paul Scheller mit dem Außenrist, die Kopfballabwehr landete wieder bei Christian Brandt, aber auch dessen zweiter Versuch ging über das Gehäuse. In der 14. Minute zeigten die Gäste aus Unterfranken Fußball aus dem Lehrbuch: Über drei Stationen mit direktem Spiel bediente Stürmer Pascal Kamolz kurz hinter der Mittellinie den schnellen Steffen Krautschneider, der mit Ball am Fuß über fast 30 Meter nicht von der Frohnlacher Abwehr gestoppt werden konnte und überlupfte Christian Horcher im Kasten des VfL zur 1:0-Gästeführung. Auch in den folgenden Minuten deuteten die Würzburger ihre Spielstärke an, vor allem Rechtsaußen Pascal Rausch sorgte mit seinen Dribblings für Unruhe in der Hintermannschaft der Gastgeber. Der VfL brauchte einige Zeit, um die Ordnung und die Sicherheit im Spiel wieder zu finden. Oft fehlte der letzte Pass oder das Auge für den besser postierten Nebenmann, aber der Wille der Schillig-Schützlinge war unverkennbar. Nach fast einer halben Stunde die größte Möglichkeit zum Ausgleich, als Sinan Bulat von rechts in die Strafraum zog und seinen Schuss der Keeper Jan-Peter Grunz nach vorne prallen ließ, wo Tayfun Özdemir stand, aber dieser mit seinem Flachschuss an einem Abwehrspieler scheiterte. Zwar forderten die VfL-Akteure einen Handelfmeter, aber Schiedsrichter Lothar Ostheimer ließ die Partie laufen. Die Gastgeber drängten nun auf den Ausgleich und nach guter Kombination vergab erst Thomas Karg (33.) und wenig später wurde Kristian Böhnleins Versuch gerade noch zur Ecke geblockt. Die Würzburger deuteten immer mal wieder ihre Spielstärke bei Kontern an und der trickreiche Pascal Rausch tanzte am linken Flügel zwei Abwehrspieler aus, legte den Ball zurück und den Abschluss von Pascal Kamolz kann Christian Beetz gerade noch zur Ecke klären (38). Daraus resultierte ein Konter für die Frohnlacher über Bastian Renk, der den Ball auf die linke Seite zu Kristian Böhnlein passte, dessen Flanke wurde per Kopf zu kurz abgewehrt und Thomas Karg verwandelte in gewohnter Mittelstürmermanier aus 14 Metern zum 1:1 (39.). In der 45. Spielminute eine Szene, über die sich Würzburgs Trainer Michael Hochrein nicht unberechtigt ärgerte: Der mit gelb verwarnte Innenverteidiger Christian Beetz behinderte in einer Kontersituation als letzter Mann den Würzburger Stürmer im Mittelkreis, aber der Referee ließ, für die meisten Zuschauer überraschend, weiterspielen.
Paul Scheller (l.) schirmt den Ball ab gegen Daniel Drenkard (r.).
Bastian Bieberbach
Der VfL kam wieder motiviert und engagiert aus der Kabine. Gleich nach Wiederanpfiff wurde Paul Scheller an der linken Außenlinie, zehn Meter in des Gegners Hälfte gefoult und der fällige Freistoß war eine Sache für Bastian Renk. Der Kapitän zog den Ball gefährlich vor das Würzburger-Tor und Tayfun Özdemir veränderte mit leichter Berührung die Richtung des Balles, sodass der Keeper nur mit einem starken Reflex gerade noch den Ball von der Linie kratzen konnte, doch vor ihm stand ausgerechnet Christian Beetz und erzielte das 2:1 für seine Farben. Fortan hatte der VfL Ball und Gegner im Griff. Vor allem die Zentrale mit Bastian Renk und Christian Brandt spielten clevere Bälle in die Spitzen und die linke Seite mit den offensiv-starken Kristian Böhnlein und Tayfun Özdemir erarbeiteten Chancen im Überfluss. Lediglich mit der Verwertung konnte Dieter Kurth in dieser Phase nicht zufrieden sein. Es dauerte bis zur 73. Spielminute, ehe Tayfun Özdemir nach mustergültiger Scheller-Flanke von rechts am langen Pfosten per Volleyschuss das Leder in den Maschen versenkte. Auch in der Schlussphase ließ die Abwehr um Andre Zapf nichts mehr anbrennen und gönnte den Würzburgern im zweiten Abschnitt keinerlei nennenswerte Tormöglichkeit.
Mit nun zwölf Punkte aus sieben Spielen steht der VFL Frohnlach zumindest bis morgen Abend auf dem 2. Tabellenplatz. Mit schon 17 erzielten Treffern stellt man zudem den besten Angriff der Liga und es gibt zur Zeit wirklich kaum einen Grund, dass man nicht die Spiele des VfL Frohnlach besucht. Technisch versiert, offensiv orientiert, aggressiv und diszipliniert ist die Spielweise des VfL. Am kommenden Samstag gastiert man zum Spitzenspiel beim TSV Rosenheim, der ebenfalls schon zwölf Zähler auf dem Konto hat.
Spielbericht eingestellt am 17.08.2011 07:17 Uhr