Das von den Zuschauern ersehnte Derby kam für die Kickers zur Unzeit. Viele Verletzungen und ein negativer Trend sorgen dafür, dass man sich bei den Gastgebern einen anderen Zeitpunkt für dieses Duell gewünscht hätte. Die Röslauer hingegen haben einen starken Lauf und hätten mit einem Derbysieg wieder vorübergehend an die Tabellenspitze der Landesliga Gruppe A springen können.
Anthony Hofweller (re.) wird von Petr Rehak (li.) gelegt.
Thomas Schrems
Der erste Durchgang begann sehr verhalten, was Offensivszenen betraf. In Sachen Kampf ließen beide Teams keine Zweifel aufkommen, dass sie dieses Spiel unbedingt gewinnen wollten. Es dauerte jedoch lange, bis das erste Mal so etwas wie Gefahr aufkommen sollte. Dabei verschätzte sich Sebastian Blechschmidt bei einem weiten Ball und Maximilian Christl kam mit dem Kopf vor dem Schlussmann an die Kugel. Er verfehlte sein Ziel letztlich aber deutlich. Auf der Gegenseite hatte Julian Ponader den ersten kleineren Aufreger, doch beim Abschluss versprang ihm der Ball noch entscheidend, so dass er das Leder in den Selber Abendhimmel jagte. Spielerisch überzeugender waren zu diesem Zeitpunkt aber die Gäste, die immer wieder versuchten ihre schnellen Außenbahnspieler einzusetzen. Vor allem Kaan Gezer war dabei in der Zentrale immer wieder anspielbereit und setzte dann seine Flügelflitzer ein. Zum Erfolg führte dies nach knapp einer halben Stunde, als sich Lima auf der Außenbahn durchsetzte und in der Mitte seinen durchgestarteten Außenverteidiger Kevin Krassa fand. Der ehemalige Mitterteich knallte den Ball anschließend humorlos zum 1:0 für die „Vorwärts“-Elf in die Maschen. Die Kickers antworteten mit wütenden Angriff, doch es fehlte die Präzision im Abspiel. Meist war ein Röslauer Bein dazwischen oder Torhüter Blechschmidt grätschte dazwischen und konnte die Situation klären. Die Lang-Elf zog sich dagegen zurück und versuchte nun vermehrt über Konter gefährlich vor den Kasten zu kommen. Aber auch Lang im Kickers-Tor musste bis zum Halbzeitpfiff nicht mehr eingreifen, auch wenn ein Schuss von Lima noch knapp am Gehäuse vorbeistrich. Beide Trainer mussten in der Halbzeit auch noch verletzungsbedingt wechseln. Beim Gast ging es für Herman nicht weiter. Bei der Damrot-Elf zog sich Bösel kurz vor der Pause eine Zerrung zu. Dafür kamen Röthlingshöfer auf Gästeseite und Christoph Peschek für die Kickers auf den Platz.
Johannes Hamann (li.) attackiert Tobias Benker (re.).
Thomas Schrems
Auch der zweite Abschnitt hat vorerst nur wenig zu bieten. Röslau ließ die Kickers kommen und versuchte selbst mit dem entscheidenden Konter den Deckel auf die Partie zu machen. Gefährlich vor dem Kasten von Blechschmidt wurde es dabei aber vorerst nicht. Vermehrt kam die Damrot-Elf nun über die eigene rechte Seite und Ege Özkan, der sich gegen Krassa jedoch nur selten entscheidend durchsetzen konnte. Auf der Gegenseite hatte Dominic Kubinec nach einem schön vorgetragenen Angriff die Entscheidung auf dem Kopf, doch er verpasste. Den Willen konnte man der Heimmannschaft beileibe nicht absprechen. Sie fanden jedoch einfach kein Mittel gegen die sehr gut organisierte Defensive der Gäste. Auf der Gegenseite schwächte man sich nach mehr als einer Stunde dann auch noch selbst. Als sich Seidel gegen den durchgestarteten Brunner nur noch mit einem Foul zu helfen wusste, entschied der Unparteiische zu Recht auf Platzverweis für den Selber. Nun musste die Damrot-Elf mit einem Spieler weniger auskommen und das war nicht der letzte Nackenschlag für die Heimelf. Araci musste drei Minuten nach seiner Auswechslung auch schon wieder verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Dennoch hatte man in dieser Phase die einzige größere Möglichkeit den Ausgleich zu erzielen. Röslau brachte dabei den Ball nicht aus der Gefahrenzone und Root traf bei seinem Schuss lediglich das Außennetz. In der Schlussphase wurde die Partie härter und Hamann packte in der fünften Minute der Nachspielzeit noch einmal die Grätsche aus. Der bereits verwarnte Mittelfeldmann der Hausherren sah dafür die Rote Karte und wird nun in den nächsten Wochen auch noch fehlen.
Julian Ponader (re.) im Zweikampf mit Alexander Seidel (li.).
Thomas Schrems
Unterschiedlicher hätten die Gefühlswelten nach der Partie gar nicht sein können. Während die Röslauer mit ihrem Anhang den Derbysieg feierten, lagen auf der anderen Seite die Selber niedergeschlagen auf dem Platz. Für Kickers-Coach Damrot stand nach der Partie fest, dass man dort nur zusammen rauskommen kann und man dafür hart arbeiten muss. Die Chance zur Wiedergutmachung besteht in der kommenden Wochen beim Überraschungsteam aus Münchberg. Die angespannte Personalsituation macht die Aufgabe aber natürlich nicht einfacher,
Spielbericht eingestellt am 13.08.2021 22:04 Uhr