von Marco Galuska
Die Vorzeichen waren alles andere als gut für den ASV Vach. Neben einer Reihe von verletzter oder aufgrund von Urlaub fehlender Spieler hatte eine desolate zweite Halbzeit beim 2:4 in Bruck wertvolle Punkte und möglicherweise auch Selbstvertrauen geraubt. Entsprechend bescheiden ging es auch gleich los. Drei Minuten waren bei herrlichen äußeren Bedingungen gespielt, da foulte Kapp hörbar Dütsch im Strafraum und Jahn-Kapitän Noppenberger durfte sich den Ball schnappen und sicher vom Punkt verwandeln. Kurz darauf brannte es erneut vor dem ASV-Tor, als Hoffmann per Kopf gegen den Lauf abschloss und Draws auf der Linie für seinen Keeper retten musste (7.). Wer nun eine Fortsetzung der Vacher Schmach aus den zweiten 45 Minuten der Vorwoche erwartete, sah sich aber getäuscht. Die Truppe um den omnipräsenten Kapitän Nico Ott krempelte sprichwörtlich die Ärmel hoch und zeigte spielerische gute Ansätze. Gerade über links mit Pulkrabek kam Schwung in die Offensive. Der fleißige Meleleo blieb beim Dribbling im Strafraum an einem Abwehrbein hängen (20.), Ott prüfte den sicheren Hofmann aus der Distanz (30.) und Schepis (41.) schoss drüber, so dass es bei der knappen Führung der nach den Anfangsminuten nur noch auf Konter lauernden Gäste zur Pause blieb.
Dass für die Vacher an diesem Abend durchaus etwas drin war, zeichnete sich bei Halbzeit schon ab, nach der zweiten Hälfte muss man Vach-Coach Rambau zustimmen, dass sogar der Sieg verdient gewesen wäre. Denn die Hausherren legten in allen Belangen noch einen Gang zu, während vom Gast nicht mehr allzu viel kommen sollte. Als in einer Szene Pulkrabek, Gkenios und dann Ott nacheinander über den Ball stolperten, mochte manch Vacher Anhänger der Verzweiflung nahe gewesen sein. Doch eine Zeigerumdrehung später, es war die 56. Minute, durfte in Mannhof gejubelt werden. Die Jahn-Abwehr präsentierte sich reichlich konfus, Gkenios schnappte sich die Kugel, setzte sich im Strafraum auf engstem Raum durch und traf zum 1:1-Ausgleich. Es folgte die beste Phase der Vacher, die nun wirklich alles in die Waagschale warfen. Nachdem Schepis von Tim Hofmann auf dem Weg zum Tor am Trikot gehalten wurde, trat Gkenios den Freistoß aus dem Halbfeld, Pulkrabek sprang in den Ball, aber Axel Hofmann im Gäste-Tor parierte mit einem Reflex sensationell (66.). Ott, Meleleo, Gkenios, Schepis und Pulkrabek gaben noch einmal richtig Gas in der Offensive und versuchten wirklich alles. Doch als Meleleo einmal zu Boden ging, erkannte Referee Hellert richtigerweise auf Weiterspielen (70.), Gkenios schoss noch einmal drüber (73.). Das kräfteraubende Spiel der Vacher machte sich in der Schlussphase dann doch bemerkbar. Und so muss man in der Nachspielzeit sogar noch eine Schrecksekunde überstehen, als Dütsch plötzlich frei vor Izbudak auftauchte, dieser aber mit einer Klassetat die Niederlage abwenden konnte. Das wäre dann auch ein zu bitterer Nackenschlag gewesen für den ASV Vach, der - obwohl weiterhin sieglos - auf diese Leistung aufbauen kann.
Spielbericht eingestellt am 20.08.2021 21:53 Uhr