von Viktoria Aschaffenburg
Am 22. Spieltag der Regionalliga Bayern musste das Team von Slobodan Komljenovic nach dem Abpfiff im Ingolstädter ESV-Stadion ein Triple zur Kenntnis nehmen, auf das es mit Sicherheit keinen gesteigerten Wert legt: Als Bilanz aus den letzten drei Partien, in denen ausschließlich Profi-Reserveteams die Gegner waren, stehen drei Niederlagen zu Buche. In Ingolstadt hatte der knappe 1:2-Halbzeitstand noch Wünsche und Hoffnungen geweckt, die aber unter dem paralysierenden Einfluss von einsetzenden Reagy-Rhythmen alsbald in einen heiteren Gleichmut aufgelöst wurden.
Die Partie begann denkbar schlecht für die Weiß-Blauen, denn bereits in der ersten Minute lag das Leder auf dem Elfmeterpunkt im Aschaffenburger Strafraum. Torjäger Karl Heinz Lappe, erst unlängst zum Stipic-Team zurückgekehrt, hatte aus seiner ersten Konfrontation mit Soheyl Alipour-Rafi fast das Maximalergebnis für seine Farben eingefahren. Aber eben nur fast, denn Stefan Müller verschoss den fälligen Elfmeter. Die Strafe folgte auf dem Fuße und wurde exekutiert durch den allmählich wieder zu seiner alten Treffsicherheit findenden Giulio Fiordellisi. In der 15. Minute erlief er einen Steilpass und vollstreckte aus zehn Metern flach ins lange Eck zum überraschenden 0:1. Leider pflegen Führungen beim SVA derzeit nicht lange Bestand zu haben, und so war`s auch diesmal: Nachdem Reagy Ofosu in der 15. Minute noch am erneut glänzend aufgelegten Stefan Steigerwald scheiterte, klingelte es in der 18. Minute erstmals im Viktoria-Kasten: Knasmüller, durch die Mitte freigespielt, konnte Steigerwald bezwingen. Knasmüller war auch Ausgangspunkt des 2:1-Führungstreffers der Gastgeber, die bis zu diesem Zeitpunkt mehr vom Spiel hatten. Seine Freistoßflanke konnte Michael Denz per Kopfball ins lange Eck verwerten. Auf der anderen Seite profilierte sich Denz als Retter in höchster Not, als er bei der besten SVA-Chance einen Schuss von Zino Zampach auf der Linie klären konnte. In einem nun offenen Schlagabtausch boten sich beiden Teams noch weitere Chancen, die aber ungenutzt blieben.
Mit großer Wahrscheinlichkeit kamen die Weiß-Blauen mit der Order aus den Kabinen, weiter so couragiert nach Vorne zu spielen, wie sie das insbesondere in den letzten 20 Minuten vor der Pause getan hatten. Doch daraus wurde nichts, denn nun begann sich jener hypnotische Reagy-Zauber über die ESV-Kampfarena zu legen, der aus streitlustigen und aggressiven Viktorianern strickende und leicht bedröhnte Peace-Jünger werden ließ. Reagy Ofosu traf alleinverantwortlich zum 4:1-Endstand (56., 86.), aber Reagy übte sich auch in Assists, wie in der 79. Minute, als er Knasmüller schön in Szene setzte, der den Ball aus 16 Metern an den Pfosten hämmerte. Für einen nur noch sporadisch in der Offensive anzutreffenden SVA hätte es auch noch bitterer kommen können, doch dank gegnerischen Unvermögens – Lappe brachte den Ball aus einem Meter nicht über die Linie (66.) – und eines ungemein nervenstarken Stefan Steigerwald blieb der Schönbusch-Truppe eine neuerliche demoralisierende Erfahrung erspart, die besonders in dieser Saisonphase keiner braucht.
Fazit: Mal wieder reif für den Dreadlock Holiday, unsere weiß-blauen „Men at Work“. Wir wissen jetzt, dass unsere Diva keinen Reggae (Reagy) mag (I don’t like Reggae). Aber jede Wette drauf, dass ihr „a zünftige Buchbacher Blosmusi“ am nächsten Wochenende viel besser runtergeht.
Spielbericht eingestellt am 10.11.2013 18:45 Uhr