Dabei mussten die Altstädter schon vor dem Anpfiff eine Hiobsbotschaft hinnehmen: Abwehrchef Florian Ascherl konnte aufgrund seine Adduktorenbeschwerden nicht auflaufen. Der ihn gegen Valencia schon gut vertretende Miro Zivkovic stand in der Startelf. Kein Grund für Panik also. Schließlich verkaufte man sich im Testspiel sehr gut und hatte Hoffnung, die guten Ansätze auch in den Ligabetrieb mitnehmen zu können. Zumal die Buchbacher sich gegen Fürth II alles andere als gut verkauften und vor allem im Offensivspiel viele Wünschen offen ließen.
Mario Zitzmann versucht Routinier Mijo Stijepic zu bremsen.
Andreas Bär
Bei brütender Hitze machten die ersten 20 Minuten Hoffnung auf mehr. Zwar ging nach vorn bis auf ein auf dem Netz landender Zivkovic-Kopfball nach Heckenbergers Freistoß nicht viel, doch standen die Altstädter defensiv auch kompakt und engmaschig. Ein Bild, das sich schnell ändern sollte. Ein langer Ball aus der eigenen Hälfte, Kayser stand im Abseits, trudelte an Freund und Feind vorbei zum völlig allein vor Sponsel auftauchenden Hamberger, der das Spielgerät locker in die Maschen wuchtete (22.) - Buchbach war im Spiel und kontrollierte Ball und Gegner mit der Führung im Rücken und der Hitze von oben nahezu nach Belieben. Sechs Minuten vor dem Pausentee wurde die spritzigere und schnellere Spielweise der Oberbayern dann auch belohnt. Wieder war es ein Standard und wieder hatten die Altstädter Hintermannschaft einen kollektiven Blackout, weshalb der Flankenball des überragenden Petrovic den Weg zu Youngster Hellinger fand, der ungestört einnetzen konnte. Apropos Hellinger: Der junge, vor zwei Jahren aus der Jugend des TSV 1860 Rosenheim gekommene Offensivmann überzeugte in seinem vierten Regionalligaspiel von Beginn an auf ganzer Linie und konnte einige Impulse setzen. Der Schlusspunkt war dann Routinier Mijo Stijepic vorbehalten. Der einstige Schalker kam blank vor Sponsel ans Leder, wollte ihn noch überspielen, anstatt des vorentscheidende dritte Tor zu markieren. Vorausgegangen war der schönste Angriff des Spiels. Grübl klaute Kayser das Leder in der eigenen Hälfte, zog einen langen Sprint an, bekam von Brucia das Spielgerät erneut mustergültig serviert, um nach einem nächsten Sprint seinen Torjäger perfekt zu bedienen.
Tobias Ulbricht im Duell mit Christian Brucia.
Andreas Bär
Mit Simon Russ anstelle des gelbvorbelasteten Alexander Schreckinger versuchten die Hausherren das Spiel zu drehen. Erfolglos. Auch wenn Dominik Stolz die Chance zum Anschlusstreffer hatte (54.), nachdem Hiemer abgeblockt wurde. Zwei Minuten später die Vorentscheidung. Nach einem gelbwürdigen Foul im Mittelfeld kommentierte Marius Strangl die Entscheidung des Unparteiischen zu heftig und durfte direkt duschen. Die Buchbacher wussten die Überzahl sehenswert zu nutzen. Da lief der Ball schnell und vor allem präzise durch die eigenen Reihen, mehr Anstrengung als notwendig musste aber nicht sein. Man wusste, dass irgendwann der finale Streich folgen könnte. Und er sollte folgen. Torjäger Stijepic kam unbedrängt ans Leder, vollstreckte mühelos. Der Rest war Auslaufen bis zum heftig herbeigesehnten Schlusspfiff von Schiedsrichter Hartmeier. Buchbach musste nicht mehr tun, Bayreuth war nicht mehr in der Lage, mehr als hinterherzulaufen und verunsichert dem Treiben der Gäste zuzusehen. Bitter für die Altstädter: Unnötigerweise kassierte man gleich sechs Gelbe Karten. Dabei war nur eine - ein taktisches Foul Schreckingers nach eigenem Ballverlust - wirklich notwendig. Der Rest war überflüssig wie ein Kropf und resultierte immer wieder daraus, dass man ein oder zwei Schritte langsamer als der Gegner agierte - sowohl was das Tempo als auch was die mentale Schnelligkeit betraf.
Nach dem zweiten sieglosen Spiel in der Saison stehen die Altstädter beim Auswärtskick in Schweinfurt schon unter Druck. Schließlich wird der Verlierer dieser Partie eine längere Aufwärmphase im Tabellenkeller absolvieren dürfen.
Spielbericht eingestellt am 19.07.2014 22:21 Uhr