von Stefan Landgraf
Endlich: Der Fußball-Regionalligist FC Amberg hat wieder den regulären Spielbetrieb aufgenommen. Nach den Absagen der Partien gegen den FC Ingolstadt II und den SSV Jahn Regensburg, das Oberpfalz-Derby findet übrigens nun am Dienstag, 12. April, um 18 Uhr im Stadion am Schanzl statt, kassierte die Mannschaft um Trainer Timo Rost am Dienstagabend im Nachholspiel bei der Bundesliga-Reserve der „Schanzer“ trotz eines starken Auftrittes ein 0:1 (0:0). „Für uns ist das eines der 13 Endspiele, die wir auf unserem Weg zum Klassenerhalt noch vor uns haben“, hatte der Amberger Coach vor dieser Partie gesagt. Ihm standen fast alle Akteure zur Verfügung, wobei Andreas Graml wegen eines Blutergusses im Schienbein fehlte. Zudem waren die wegen fünf gelber Karten gesperrten Marco Wiedmann und Kai Hempel nicht mit dabei – vielleicht ein Grund, warum der FCA in Oberbayern leer ausging.
Der Amberger Coach wählte etwas überraschend dann eine ungemein offensiv ausgerichtete Anfangsformation, in der mit Michael Dietl, Junior Torunarigha, Tobias Wiesner und Sebastian Hauck gleich vier nominelle Stürmer standen. Und die Oberpfälzer erwischten dabei fast einen Start nach Maß, als nach 120 Sekunden Frank Lincke das Leder an die Latte hämmerte – das wäre fast die frühe Führung gewesen. Knapp eine Minute später hatte Ingolstadts Fabian Rasch das 1:0 auf dem Fuß, doch sein Versuch wurde von der vielbeinigen Amberger Abwehr geklärt.
„Ein flottes Spiel, das rauf und runter geht“, lautete dann treffend die Halbzeitbilanz von Ambergs Teammanager Hubert Kirsch. Du nach 45 Minuten stand es so auch völlig leistungsgerecht 0:0, wobei beide Mannschaften ihre Möglichkeiten hatten. Die gastgebenden Oberbayern hatten nach gut einer Viertelstunde schon fünf Ecken auf ihrem Konto, die aber allesamt wirkungslos verpufften. Ebenso Tobias Wiesners Schuss (18.), der weit vorbeisegelte.
So richtig gefährlich wurde es aber in der 33. Minute, als ein Freistoß für die immer selbstbewusster auftretenden Oberpfälzer von Thomas Schneider von der Seitenlinie aus Kevin Kühnlein fand. Bei dessen Kopfballverlängerung reagierte FCI-Schlussmann Florian Schwaiger aber glänzend. Auf der Gegenseite stand ihm Matthias Götz im Kasten der Amberger in Nichts nach: Kurz vor dem Seitenwechsel entschärfte er den 16-Meter-Hammer von Ryoma Watanabe, ehe Sammy Ammari einen Schritt zu spät kam. Kurz davor hatte Torunarigha in Schwaiger seinen Meister gefunden (39.). „Das Remis nach 45 Minuten ging von den Chancen her absolut in Ordnung“, so Kirsch.
Der sah, wie im zweiten Durchgang die Ingolstädter zunächst mehr den Weg nach vorne suchten. Doch FCA-Defensive stand sicher und ließ kaum Möglichkeiten zu. So gegen Ammari in der 50. und 53. Minute, als sich der Stürmer der „Schanzer“ zunächst im Strafraum festlief und dann ebenfalls erfolglos blieb. Die Oberbayern waren in dieser Phase etwas aktiver, Amberg verlegte sich auf Konter. Einer davon wurde in der 59. Minute von der FCI-Abwehr entschärft, die die Flanke von Oliver Gorgiev klärte.
Besser machten es die Platzherren sechs Minuten später: Nach einer Hereingabe von links von Leo Büch stand – wer sollte es auch anders sein – Ammari goldrichtig und hatte aus kurzer Distanz keine Mühe, das 1:0 zu markieren. In der 70. Minute dann beinahe das 2:0 für die „Schanzer“, als auf Zuspiel von Watanabe Aloy Ihenacho einen Schritt zu spät gegen Torwart Götz kam. Aber auch der FC Amberg hatte in der Schlussphase seine Chancen: Wiesners spektakulärer Fallrückzieher wurde nahezu genauso spektakulär von Ingolstadts Keeper Schwaiger geklärt (74.).
Der Weckruf, denn die Gäste ließen in der letzten Viertelstunde nichts unversucht und wollten den Ausgleich. Dem FCI boten sich somit Kontermöglichkeiten. So in der 82. Minute, als Ihenacho nach einer Flanke von Andreas Buchner aus wenigen Metern Götz anköpfte. Die letzte nennenswerte Szene eines Spiels, in dem die Ingolstädter den ersten Dreier im Jahr 2016 einfuhren. Trost für Amberg hingegen bedeutet die Tatsache, dass trotz des Punktverlustes der Abstand zu den Abstiegsrängen gleich blieb.
„Wir waren die erste halbe Stunde nach dem Wechsel vielleicht zu passiv“, sagte nach dem Schlusspfiff Kirsch. Fügte aber an: „Die Leistung unserer Jungs war gut, wenn wir die in den nächsten beiden Begegnungen abrufen, sind wir nicht chancenlos.“ Bereits am Freitag um 19 Uhr geht es für den FC Amberg nun im wichtigen Duell beim abstiegsbedrohten 1. FC Schweinfurt darum, diese Niederlage vergessen zu machen, ehe am 19. März um 14 Uhr im Heimspiel gegen den ebenfalls gefährdeten FC Augsburg II der ganz große und vielleicht schon vorentscheidende Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht werden kann.
Spielbericht eingestellt am 09.03.2016 11:26 Uhr