von fc-memmingen.de
Am Ende haben sich die Reisestrapazen mit insgesamt 740 Kilometern gelohnt. Der FC Memmingen ist mit einem 3:1 (2:0) Auswärtssieg vom Schlusslicht SpVgg Bayern Hof zurückgekehrt. Die Begegnung im Stadion „Grüne Au“ wurde 18 Minuten verspätet angepfiffen, weil der Mannschaftsbus auf der sechsstündigen Anreise immer wieder im Stau steckte.
FCM-Trainer Stefan Anderl freute sich über den dritten Saisonerfolg mit dem eine Durststrecke von vier sieglosen Spielen zu Ende ging (3 Unentschieden, 1 Niederlage), gestand aber auch spielerische Defizite an diesem Abend ein: „Was gut war, war das Umschaltspiel und die Chancenverwertung. Wir hatten aber auch das notwendige Glück“. Die Memminger brauchten in der Tat erst einige Minuten, um sich einigermaßen zu sortieren, waren froh nicht in Rückstand geraten zu sein, erzielten dann aber bereits selbst früh den ersten Treffer. David Anzenhofer kam nach einem weiten Freistoß nahezu ungehindert zum Kopfball (11. Minute). "Ein Bundesliga-Kopfball", lobte Anderl hinterher. Die Hofer, die nach dem Auftaktsieg gegen Bayreuth alle weiteren sieben Begegnungen verloren hatten, brachte das aus dem Konzept. Im Spiel war viel Leerlauf.
Nach einer halben Stunde ging es beim Memminger Stefan Heger wegen Leistenproblemen nicht mehr, Fabian Krogler übernahm die rechte Außenbahn und Branko Nikolic rückte dafür in die Mittelfeld-Zentrale. Die letzten Minuten vor der Pause kam wieder etwas Begegnung in die Partie. Nachdem Krogler noch an Hofs Torhüter Erik Arkenberg scheiterte (41.), machte Muriz Salemovic zwei Minuten später das zweite Tor. Auf der rechten Seite setzte er sich in seiner unnachahmlichen Art durch, ging in den Strafraum und zirkelte den Ball ins linke Kreuzeck (43.). "Dieser Spieler hat heute den Unterschied gemacht", meinte der Hofer Coach Miloslav Janovsky zur Leistung von Salemovic.
Gleich nach dem Wechsel hätten die Allgäuer durch Krogler (47.) und Stefan Schimmer (50.) alles klarmachen können. Hof kam noch einmal auf, verpasste aber zunächst den Anschluss. Der auffälligste Spieler der Gastgeber Martin Holek machte dann doch noch das 1:2 (80.) und sorgte damit für eine hektische Schlussphase. Angelo Hauk sah hier Gelb-Rot. Der FCM-Neuzugang stand nach seiner Einwechslung bei seinem Regionalliga-Debüt nur sechs Minuten auf dem Platz. In Unterzahl galt es noch einige bange Situationen zu überstehen. Den Schlusspunkt setzte Kapitän Dennis Hoffmann mit Treffer Nummer drei in der Nachspielzeit. Danach war Schluss und Hof nach der achten Pleite in Serie im Tal der Tränen.
"Das Positive war das Chancenverhältnis von 5:1, aber wir stehen ohne Punkte da. Wir können mit allen Gegnern mitspielen, aber was nützt das, wenn wir beste Chancen liegen lassen“, zeigte sich Bayern-Trainer Janovsky frustriert. Sein Gegenüber Anderl bescheinigte den Hofern durchaus Wettbewerbsfähigkeit: „Es ist schon bitter, wenn man sieht, was hier abgeht. Ich habe die Spiele der Hofer im Internet analysiert. Bis auf eine Ausnahme waren sie in jedem Spiel ebenbürtig“.
Wieder mit dem in Hof noch Rotgesperrten Daniel Zweckbronner, aber ohne Hauk, gilt es für den FC Memmingen nun am kommenden Freitag (19.30 Uhr) auch gegen die SpVgg Greuther Fürth II voll zu punkten. Zuvor steht am Dienstag (17.45 Uhr) aber das bayerische Pokal-Achtelfinale beim Landesligisten SV Mering an.
Spielbericht eingestellt am 03.09.2016 10:13 Uhr