von SV Seligenporten
Unglaublich: Bis neun Minuten vor dem Ende sah alles danach aus, dass der SV Seligenporten seinen höchsten Saisonsieg einfahren würde, um dann nur einen Zähler mit in die Kabine nehmen zu können.
In der ersten halben Stunde boten die Klosterer ihre beste Leistung seit langem und suchten mit forschem und variablem Spiel den Torerfolg. Dieser sollte sich nach einem Lattentreffer von Dominik Räder (8.) auch einstellen. Vignon Amegan lief auf dem rechten Flügel allen davon, um mit einem flachen Zuspiel den im Strafraum lauernden Marco Christ zu bedienen, der mit seinem ersten Saisontreffer zum 1:0 (22.) abschloss. Nach einem Ballverlust des Schaldingers Franz Philipp Zacher schaltete Rico Röder am schnellsten. Die Nummer acht der Klosterer spurtete durch die gegnerische Hälfte und versenkte die Kugel links unten in die Maschen (26.). Fortan verstärkten die bis dorthin recht harmlosen Gäste ihre Angriffsbemühungen. Der SVS war nun vornehmlich mit Abwehraufgaben beschäftigt und kam kaum mehr aus der eigenen Hälfte heraus. So war es durchaus etwas glücklich, dass der kurz vorher eingewechselte Ibrahim Devrilen einen weiten Ball von Christ zum 3:0 (75.) in den Kasten spitzelte.
Nachdem mit Marco Christ der Denker und Lenker wegen Wadenproblemen raus musste, begann das, was Trainer Florian Schlicker hinterher mit „die Angst frisst die Seele auf“ bezeichnete. Denn statt den vermeintlich uneinholbaren Vorsprung über die Zeit zu schaukeln, lud der SVS seine eigentlich schon geschlagenen Gäste förmlich zum Toreschießen ein. Nach einem zu kurz abgewehrten Eckstoß, war es Gallmaier, der aus kurzer Distanz zum 1:3 (81.) verkürzte. Röder hätte die Lage beruhigen können, visierte aber im direkten Gegenzug mit einem Schuss aus fast 50 Metern nur das Gebälk an. So aber nahm das Unheil seinen Lauf, als Christian Brückl nach einem von der SVS-Abwehr produzierten Querschläger abzog, Brunnhübner diesen nur abklatschen konnte und Pillmeier zum 2:3 abstaubte (83.). Nun ging es in der Kloster-Defensive drunter und drüber. Kurz nachdem Brunnhübner gegen Gallmaier (86.) mit einer absoluten Glanztat rettete, war es Brückel, der mit dem 3:3 (88.) die Sieben-Minuten-Katastrophe der Klosterer perfekt machte.
Spielbericht eingestellt am 21.04.2015 16:18 Uhr