von Thomas Steigerwald
Doppelt so viele Tore wie die Viktoria hatten die Bayreuther bisher geschossen, obwohl sie noch ein Nachholspiel zu bestreiten haben. Und diese Bilanz bauten sie gleich nach fünf Spielminuten aus. Bei der Hereingabe von Tim Danhof aus dem Halbfeld war die heimische Innenverteidigung alles andere als wach. Der neu ins Team gekommene Markus Ziereis schaltete schneller und ließ Keeper Max Grün aus kurzer Distanz keine Chance.
Danach kontrollierten die Altstädter zunächst die Partie. Variabel im Angriffsspiel und stellungssicher in der Abwehr ließen sie die Viktoria nicht zur Entfaltung kommen. Die Weiß-Blauen leisteten sich wieder zu viele Ballverluste, da die Zuspiele in die Spitze oft zu ungenau und zu beliebig waren.
Aschaffenburg wacht auf
Erst gegen Mitte der ersten 45 Minuten hielten die Aschaffenburger auch im Mittelfeld besser dagegen, doch mehr als eine Chance durch Benjamin Baiers Flachschuss sprang nicht heraus. Die erste Gelegenheit hatte Daniel Cheron, der in der 31. Minute mit einer Oberschenkelverletzung raus musste, bereits nach drei Minuten.
Zu Beginn der zweiten Hälfte machte der selbst ernannte Aufstiegsaspirant gleich wieder Druck, drängte auf das 2:0 und somit die Vorentscheidung. Einem Distanzschuss von Roberto Desch, der nach seiner Sperre wieder dem Team angehörte, standen gleich drei Chancen der Bayreuther gegenüber: Zweimal durch Verteidiger Tobias Weber und durch Danhof, doch Grün hielt sein Team zweimal reaktionsschnell im Spiel.
Abseitstor durch Hebisch
Offenbar brachten diese gelungenen Rettungsaktionen der Viktoria Selbstsicherheit, denn fortan stand eine ganz andere Mannschaft auf dem Platz. Mutiger, selbstbewusster und aggressiver in den Zweikämpfen: Der Glaube, dem Spiel noch eine Wende geben zu können, wuchs von Minute zu Minute. Und auch Chancen blieben folgerichtig nicht aus. Die erste herausgespielte und somit nicht aus einem Distanzschuss resultierende vergab Stürmer Nicolas Hebisch in der 66. Minute, nur vier Minuten später wurde ein Abseitstor des Ex-Lübeckers nicht gegeben. Die gut 1200 Zuschauer waren schon im Jubelmodus. „Wir hatten meiner Meinung nach die besseren Torchancen, waren aber nicht effizient genug“, bilanzierte der Stürmer. Und weiter ging es im Drei-Minuten-Takt. Hebisch mit einem Kopfball nach Vorarbeit von Benedict Laverty und Elias Niesigk, der aus Mittelstürmerposition zu schwach abschloss, hatten den mittlerweile verdienten Ausgleich auf dem Kopf beziehungsweise auf dem Fuß.
Die Souveränität der Bayreuther war nun völlig dahin, die Viktoria machte immer mehr Druck. In der vierminütigen Nachspielzeit schaltete sich sogar Keeper Max Grün in den Angriff ein, hätte in letzter Sekunde nach einer Ecke fast noch per Kopf das 1:1 erzielt. Doch es sollte nicht sein. So blieb es am Ende bei dem ebenso knappen wie schmeichelhaften Sieg der Gäste.
Spielbericht eingestellt am 18.10.2021 06:47 Uhr