Nicht mehr viel lief bei den Schweinfurtern zuletzt zusammen. Vier Niederlagen setzte es für die Elf des scheidenden Coaches Marc Reitmaier in den vergangenen fünf Partien. Damit rutschten die Kugellagerstädter sogar in die untere Tabellenhälfte, nachdem sie lange im oberen Drittel standen. Dennoch hatten die Schnüdel vor heimischer Kulisse die Möglichkeit, am viertletzten Spieltag den Klassenerhalt endgültig einzutüten und auch rechnerisch alle Zweifel an einem weiteren Jahr Regionalliga auszuräumen.
Auch bei den Aubstädtern läuft es aktuell eher durchwachsen. Nur drei Siege holten die Grabfelder in zehn Partien nach der Winterpause. Zu Hause verloren sie jüngst sogar zum zweiten Mal seit Jahreswechsel gegen den direkten Kontrahenten aus Illertissen und drohen Platz Drei auf der Zielgerade noch zu verspielen. Dementsprechend motiviert schickte Julian Grell seine Kicker auf den Rasen des Sachs-Stadions, das aufgrund mehrerer Aktionen mit rund 1800 Zuschauern eine Top-Kulisse bot.
Leonard Langhans im Infight mit Fabio Bozesan.
Alexander Rausch
Und vor der kamen die Grabfelder deutlich besser aus den Startlöchern. Einen eigentlich harmlosen Langhans-Schuss hielt Nico Stephan im Nachfassen (4.). Kurz darauf kam Marvin Weiß aus elf Metern frei zum Abschluss, traf aber den Ball nicht richtig (6.). Die Grell-Elf bestimmte die Anfangsphase, ließ aber gute Gelegenheiten weiter verstreichen. Nach einem Stellungsfehler Julius Landecks zog Martin Thomann in den Strafraum, jagte das Leder aber drüber (17.). Spätestens, als das Leder, abgefeuert von Adrian Hatman an den linken Pfosten knallte und Michael Dellinger den Abpraller zu mittig abschloss, wäre die Führung fällig gewesen (20.).
Doch die fiel dann völlig überraschend auf der anderen Seite. Dominik N’gatie enteilte links, passte quer auf Fabio Bozesan, der Maximilian Weisbäcker aus fünf Metern überlupfte (21.). Was für ein Stimmungskiller für die Aubstädter, die in der Folge die Klarheit in ihren Offensivaktionen vermissen ließen. Schweinfurt verteidigte nun konsequenter und hatte kurz vor der Pause sogar zweimal die Chance nachzulegen. Wieder setzte sich Dominik N’gatie durch, sein Querpass fand Elias Wehner. Der Youngster, der sein Startelfdebüt feierte jagte das Spielgerät aber aus acht Metern drüber (43.). Mit dem Pausenpfiff bediente Kevin Fery Eduard Mahmuti. Aber auch der verfehlte das Gehäuse (45.).
Michael Dellinger jubelt über seinen zweiten Treffer. Am Ende reichte es nur zu einem Remis.
Alexander Rausch
Vor allem die letzten 25 Minuten des ersten Durchgangs konnten Julian Grell nicht gefallen haben. Dementsprechend reagierte er und brachte mit Marco Nickel und Marcel Volkmuth frische Kräfte. Doch zunächst war es Kevin Fery, der das Leder rechts oben an Knick vorbeisetzte (49.). Allerdings waren die Gäste dann wieder gut drin in der Partie und Michael Dellinger köpfte Leonard Langhans‘ Freistoß aus dem Halbfeld zum Ausgleich ein (55.).
Und der TSV-Kapitän hätte die Partie wenig später beinahe gedreht. Marco Nickel eroberte hoch den Ball, Michael Dellinger war durch, machte nahezu alles richtig. Doch das Leder sprang vom Innenpfosten zurück ins Feld (61.). Wenig später scheiterte Markus Thomann an Nico Stephan (70.). Die Grabfelder hatten die Spielkontrolle wieder an sich gerissen, aber die Schnüdel blieben mit Nadelstichen gefährlich. Severo Sturm spielte Fabio Bozesan frei, der aus 14 Metern, völlig blank, verzog (72.).
So ging es pari in die Schlussphase. Und in der hatten dann die Aubstädter verdientermaßen die Nase vorn. Nach einer Flanke Leon Heinzes setzte sich Michael Dellinger resolut gegen Luca Trslic durch und köpfte zum 2:1 ein (81.). Nicht unverdient zu diesem Zeitpunkt. Doch die Schweinfurter waren noch nicht geschlagen. Nach feiner Kombination mit Fabio Bozesan schloss Adan Jabiri zu zentral ab (84.).
Marco Nickel überspielt Luca Trslic.
Alexander Rausch
Wenig später hatte erneut der Routinier seine Füße im Spiel, bediente Taha Aksu, der aber an Maximilian Weisbäcker scheiterte (89.). Die Schnüdel schienen auch das zweite Derby der Saison zu verlieren, aber Adam Jabiri hatte dann doch das letzte Wort. Einen weiten Einwurf Taha Aksus köpfte er fulminant ins linke untere Eck zum späten Ausgleich in der Nachspielzeit (90.+5).
Ein letztlich verdientes Remis, mit dem hernach aber beide Trainer nicht glücklich waren. Die Schweinfurter schafften aufgrund der Niederlage Schalding-Heinings zwar endgültig den Ligaverbleib, warten aber ebenso wie die Aubstädter, die zumindest Platz Drei verteidigten, weiter auf einen Sieg seit geraumer Zeit. Der TSV holte im gesamten April keinen Dreier, die Schnüdel mittlerweile schon seit Mitte März.
Spielbericht eingestellt am 28.04.2024 10:16 Uhr