Anders als in den bisherigen Regionalliga-Spielen konnte Fürth-Trainer Konrad Fünfstück im Prestigeduell mit dem Nachbarn erstmals auf Unterstützung aus dem Profikader zurückgreifen: Mit Wolfgang Hesl, Zoltán Stieber und Christopher Nöthe standen drei Spieler aus dem Bundesliga-Team in der Startformation. Auch die Nürnberger erhielten trotz des Auswärtsspiels der Ersten Mannschaft Unterstützung aus der ersten Liga.
Felicio Brown-Forbes trifft auf Tuomas Rannankari.
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Von Beginn an sahen die 772 Zuschauer eine Regionalliga-Partie auf sehr hohem Niveau. Das Geschehen spielte sich allerdings im ersten Durchgang hauptsächlich im Mittelfeld ab: Der Grund hierfür waren die beiden hervorragend eingestellten Abwehrreihen. Fürth kam etwas besser ins Spiel, die Bundesliga-Leihgabe Zoltán Stieber sorgte nach fünf Minuten mit einem Freistoß aus 25 Metern erstmals für Gefahr – sein Schuss landete allerdings über dem Kasten von Patrick Rakovsky. Auf Nürnberger Seite erfolgte der erste Warnschuss nach 14 Minuten, Besar Halimis Fernschuss ging allerdings ebenso weit am Tor vorbei wie wenige Augenblicke später Christopher Nöthes Versuch auf der Gegenseite. Der kleine Club erarbeitete sich in der Folgezeit eine leichte optische Überlegenheit, der letzte Pass blieb jedoch stets an der Fürther Hintermannschaft hängen. Auf der anderen Seite kam dieser in der 37. Minute erstmals an: Johannes Geis setzte Stieber schön in Szene, der Ungar versuchte dann, FCN-Keeper Rakovsky zu überlupfen, scheiterte dabei aber recht klar. Die letzten zwei Aktionen vor dem Halbzeitpfiff gehörten den Gästen, beide Male in Person von Jann George: Erst wurde sein Kopfball nach einer Ecke abgefälscht, kurz darauf blockte der Fürther Simon Ernemann seinen Schuss noch ab.
Zsoltan Stieber gegen Sebastian Gärtner und Manuel Bihr, die das Nachsehen haben.
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In der zweiten Hälfte nahm das Spiel deutlich an Fahrt auf, was vor allen Dingen an den Gästen aus Nürnberg lag: Die kamen nämlich druckvoll aus der Kabine und nahmen das Heft in die Hand – mehrere Möglichkeiten waren die logische Konsequenz. Erst schoss Felicio Brown Forbes am Tor vorbei (50.), zwei Minuten später landete ein Kopfball von Geroge in den Armen des Fürther Torwarts Wolfgang Hesl. In der 61. Minute tauchte erstmals das „Phantom“ Marek Mintal im Strafraum des kleinen Kleeblatts auf, seine Direktabnahme nach einem Freistoß des starken Halimi landete jedoch neben dem Tor. Vier Minuten später rückte SpVgg-Torwart Wolfgang Hesl in den Mittelpunkt: Erst parierte er einen Klasse-Freistoß von Halimi, direkt darauf war er auch gegen Mintal Sieger, der eine scharfe Hereingabe von Fabian Scheffer direkt genommen hatte. In der Folge verflachte das Spiel zusehends, bis in der 76. Minute aus heiterem Himmel der Fürther Führungstreffer fiel: Tuomas Rannankari wuchtete einen Freistoß aus halblinker Position in den Strafraum, dort reagierte Lino D’Adamo am schnellsten und schoss zum 1:0 ein. Doch die Freude währte nur kurz: Nur drei Zeigerumdrehungen später steckte FCN-Kapitän Sebastian Gärtner herrlich auf den eingewechselten Antonio Colak durch, der allein vor Hesl die Nerven behielt und einschob. Weitere drei Minuten später entschied sich die Begegnung dann: Nachdem Nöthe auf Fürther Seite den Ball nach einer Rannankari-Flanke noch neben das Tor gesetzt hatte, machten es die Cluberer quasi im Gegenzug besser: Manuel Bihr flankte in den Strafraum, Colak leitete weiter und George schob ein – 1:2. Auf diesen Doppelschlag wussten die Platzherren keine passende Antwort mehr. George hatte in der Nachspielzeit noch die Möglichkeit auf das dritte Nürnberger Tor, sein Schuss strich allerdings knapp am Tor vorbei.
Durch den Sieg hat die Club-Reserve den Rückstand auf den Tabellenführer aus Illertissen auf sechs Punkte verkürzt und liegt zudem nur noch einen Zähler hinter dem Zweiten, SV Seligenporten. Am kommenden Sonntag empfängt die Mannschaft von Michael Wiesinger den SVS und kann diesen durch einen Sieg hinter sich lassen. Die Fürther hingegen haben den Sprung ins vordere Mittelfeld verpasst, zum Viertplatzierten, TSV Rain/Lech, beträgt der Rückstand jedoch lediglich vier Punkte. Für Fünfstück und Co. geht es schon am Samstag weiter - dann gastieren sie beim FC Eintracht Bamberg 2010.
Spielbericht eingestellt am 27.09.2012 00:52 Uhr