Gleich mit fünf ehemaligen Club-Akteuren begann Ludwig Preis die Mission Regionalliga beim Gastspiel in Nürnberg. Überraschend vor allem, dass er sich gegen den letztjährigen Stammkeeper Mathias Lang entschieden hatte und so Kevin Pradl nach dem Spiel im Pokal gegen Dergahspor auch gegen den kleinen Club im Kasten stand. Michael Wiesinger auf Heimseite hatte eine neuformierte Mannschaft auf ein Rasen geschickt, bei denen sicherlich die bekanntesten Namen Keeper Rakovski, Markus Mendler und Philipp Klement waren. Nicht im Einsatz war im Übrigen die Legende des Clubs, Marek Mintal, der einen Tag nach seinem Abschiedsspiel nicht mit von der Partie war, sich aber wie aus Club-Kreisen zu vernehmen war, per SMS-Ticker auf dem Laufenden halten ließ.
Das war kein Foul - zumindest in den Augen von Referee Marx, der weiterlaufen ließ, als Rico Röder gehalten wird.
Sebastian Baumann
Das Spiel begann verhalten. Beide Mannschaften wollten scheinbar erst einmal abwarten, wobei anfangs der Club den aktiveren Eindruck machte. Doch Eltersdorf hatte die besseren Chancen. Serkaj schickte Rico Röder am linken Flügel und der Stürmer setzte sich schön durch. Dann kam der Ball nach innen und senkte sich halb Flanke, halb Schuss knapp am Gehäuse vorbei ins Aus. Wenig später dann aber die Überraschung. Sven Röwe legte sich den Ball zu einem Freistoß zurecht und zirkelte die Murmel aufs lange Eck. Patrik Rakovsky im Kasten der Clubberer ließ das Spielgerät nach vorne prallen anstatt zur Seite, und so reagierte Kapitän Tobias Straß blitzschnell und schob die Murmel in die Maschen. Eltersdorf hatte Lunte gerochen und hatte erneut nach einem Röwe-Standard eine gute Gelegenheit, doch der Ball segelte an Freund und Feind vorbei. Vom Club schien nichts zu kommen, doch auf einmal stand es 1:1. Ähnlich wie sein Gegenüber ließ Debütant Kevin Pradl den Ball nach einem Scheffer-Schuss prallen und Markus Mendler, der auffälligste Club-Akteur, staubte ab. Jetzt wurde der Club stärker und hatte gleich die Chance zur Führung. Einen hohen Ball in die Schnittstelle der Viererkette nahm Antonio Colak perfekt mit dem hohen Bein an, zimmerte die Kugel aber knapp am rechten Pfosten vorbei. Die Nürnberger Defensive machte allerdings beileibe auch keinen sicheren Eindruck. So spielte Innenverteidiger Florian Ballas gefühlte fünf Fehlpässe in Serie und hatte Glück, dass der Sportclub kein Kapital daraus schlagen konnte. Danach geriet der Schiedsrichter verstärkt in den Mittelpunkt, der keinen souveränen Eindruck hinterließ. Bester Beleg darüber war eine Szene aus der 42. Minute. Nach einem langen Abschlag von Pradl setzte sich Röder auf der rechten Seite durch und gab den Ball in die Mitte. Patrick Rakovsky im Club-Kasten verschätzte sich und so konnte der heranstürmende Seybold an ihm vorbeilaufen. Den folgenden Zweikampf mit einem Club-Spieler ahndete der Referee dann als Stürmerfoul, so dass der Treffer durch Jonczy, der den Ball in die Maschen schob, die Anerkennung verweigert wurde. So recht nach Foul sah der Zweikampf allerdings nicht aus. Kurios war eine Szene in der 45. Minute, als ein Pfiff ertönte, den alle beteiligten Spieler als Abseitspfiff deklarierten. Doch Referee Marx hatte nicht in sein Werkzeug geblasen und entschied folgerichtig auf Schiedsrichterball. Glücklich in diesem Moment für die Gäste, denn Mendler war durch gewesen.
Sebastian Schulik kam für Michael Jonczy und kommt hier einen Tick zu spät. Keeper Rakovsky packt beherzt zu.
Sebastian Baumann
Nach dem Pausentee wurde der Club sichtlich stärker. Eine erste Gelegenheit hatte Noah Korczowski, der im Starfraum von Kevin Pradl touchiert wurde und zu Fall kam. Nachdem Pradl auch den Ball nicht spielte, hätte der Referee durchaus Starfstoß geben können. Bis auf einen Schuss von Seybold über den Kasten (55.) gab es kaum noch Offensivaktionen. Danach hatte der Sportclub Glück, als der Club zwei Gelegenheiten hatte, die Führung zu erzielen, aber immer noch ein Abwehrspieler in höchster Not klären konnte. Erneut nach einem Standard hatte dann Eltersdorf seine Möglichkeit, als Weiler knapp am Kasten vorbei köpfte. Jann George vergab danach ebenso wie Rico Röder, der knapp am kurzen Pfosten vorbeischoss. Eben diesen traf danach der kurz zuvor eingewechselte Felicio Brown Forbes mit einem schönen Kopfball. Mit einem Doppelschlag binnen sechs Minuten war dann die Hoffnung auf Seiten der Gäste - denen wie es schien nach und nach der Saft auszugehen schien - dahin. Eine schöne Flanke von links köpfte Mendler ins lange Eck. Kevin Pradl reagierte erst glänzend, als er die Murmel aus dem bedrohten Eck holte und musste dann doch noch die Kugel aus dem Netz holen. Mendler setzte nach und schoss das Spielgerät aus spitzem Winkel in die Maschen. Mit einem schönen Volleytreffer durch Antonio-Mirko Colak machte der Club dann den Sack zu.
Spielbericht eingestellt am 22.07.2012 23:05 Uhr