von infranken.de
"Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen!" Das, so behaupten Biographen, sei das Lebensmotto von Giovanni Bosco, genannt Don Bosco, gewesen. Mit dem Fröhlichsein war es aber bei der DJK Bamberg, die den Namen des italienischen Geistlichen und Ordensgründers im Vereinsnamen trägt, nach dem Ausflug zur SpVgg Ansbach nicht weit her. Beim gastgebenden Fußball-Bayernligisten schon. Nach drei Spielen ohne Sieg gelang der SpVgg Ansbach mit dem 2:1 (0:0) wieder ein "Dreier".
Nach dem Abpfiff schritt Christoph Hasselmeier wie eine Verkörperung des optimistischen Lebensmottos bestens gelaunt vom Platz. Dem Ansbacher Kapitän waren beide Tore gelungen, darunter einer per Freistoß. "Da hat sich das viele Üben endlich mal ausgezahlt", strahlte er. Sein erster Versuch in Hälfte 1 ging noch knapp vorbei, der zweite nach 81 Minuten saß. "Wir haben heute schlechter Fußball gespielt als in anderen Spielen, die wir verloren haben. Aber wir haben heute kaum Torchancen zugelassen, das war das große Plus", so Hasselmeier.
Tatsächlich war es nicht so, dass die Zuschauer bestens unterhalten und deshalb fröhlich pfeifend den Xaver-Bertsch-Sportpark verließen. Das Spiel war vom Kampf geprägt, den die Mehrzahl der Akteure recht intensiv betrieb (neun Gelbe Karten). Wer mochte, konnte Freude an der intelligent interpretierten Grundformation der Bamberger finden, die mit dem Fünfer-Mittelfeld vor der Dreier-Abwehrkette auf frühe Ballgewinne aus waren. Die gab es zwar, aber sie führten zu nichts.
"Uns hat in diesem von Zweikämpfen geprägten Spiel die Durchschlagskraft in der Offensive gefehlt", sagte DJK-Trainer Gerd Schimmer, der sein Team gegenüber dem 2:1-Erfolg gegen Aschaffenburg auf einer Position geändert hatte (Alexander Eckert rückte für Ulrich Spies in die Startformation). "Der Unterschied zwischen beiden Teams war nicht so groß." Ein Freistoß von Markus Fischer landete zwar im ersten Durchgang im Tor, wurde aber wegen Abseits nicht gegeben. SpVgg-Stürmer Patrick Kroiß hatte zwei von drei glücklosen Abschlüssen in der ersten Halbzeit.
Der Impuls, der das ausgeglichene Spiel in Richtung Ansbach schubste, kam von der Bank. Zur zweiten Halbzeit wechselte SpVgg-Trainer Andreas Heid seine rechte Seite aus. Michael Belzner und Szymon Phouthavong ersetzten den beim Startelf-Debüt verhalten auftretenden Eric Friedlander (einst beim FC Eintracht Bamberg aktiv) und den Gelb-Rot-gefährdeten Max Störzenhofecker. Die beiden Neulinge waren mit Ballgewinn und Pass auf den Torschützen Hasselmeier prompt am Führungstreffer Sekunden nach dem Wiederanpfiff beteiligt.
"Trainerglück", freute sich Heid und fand Lob nicht nur für Phouthavong bei dessen erstem Bayernliga-Spiel, sondern auch für Torhüter Sebastian Heid, der, sonst nicht gerade für sichere Strafraumbeherrschung bekannt, viele Flanken pflückte und bei einem Kopfball von Pascal Niersberger aus kurzer Distanz stark reagierte (63. Min.). Heid handelte damit im Sinne des Kirchenpädagogen Don Bosco, der wusste: "Ein Blick der Liebe und ein Wort der Ermunterung erreichen mehr als viele Vorwürfe." In der Nachspielzeit gab es einen Elfmeter (Belzner war das Leder an die Hand gesprungen), den Fischer souverän verwandelte. "Ohne Elfmeter hätten wir heute kein Tor geschossen", so Schimmer, "der Sieg für Ansbach war nicht unverdient."
Spielbericht eingestellt am 18.10.2016 14:28 Uhr