Das Wochenende hatten sie frei. Weil parallel Großbardorf gegen Forchheim spielte, verlegte Aubstadt das Derby auf einen Mittwoch Ende August. Spontan traf sich das Team zu einem Mannschaftsabend auf dem Bad Kissinger Rakoczyfest. Und schwor sich ein auf diesen Mittwochabend. Da war ja klar: Wenn Großbardorf nicht in Ansbach siegt, dann würde eine der beiden Mannschaften mit einem Dreier an die Spitze stürmen. Aubstadt oder Hof.
Vor dem Aubstadter Christian Köttler tritt der Hofer Ondrej Chocholousek auf den Ball.
Michael Horling
Die ersten 45 Minuten sah es vor den offiziell immerhin 550 Zuschauern rein gar nicht nach einem Erfolg der Hausherren aus. Die hatten eigentlich nur eine gute Szene, als Kapitän Julian Grell von Heron Miranda Spelleken gelegt wurde und Martin Thomann den Freistoßball knapp am Kasten vorbei setzte. Irgendwie lief´s nicht so recht für die Unterfranken, was freilich auch an starken Hofern lag. "Verdammt nochmal", fluchte Trainer Joseph Francic von draußen, als Malik McLemore von rechts flankte, Tom Feulner schießend nach 20 Minuten knapp vergab. Frühzeitig musste Aubstadts David Bauer nach einem Schlag auf die Wade verletzt vom Feld. Es kam Steffen Schmidt, der sieben Minuten vor der Pause Patrik Kavalir nicht ausreichend deckte. Der wiederum setzte nach einer erneuten McLemore-Flanke den Ball ziemlich freistehend in die Wolken. Ein 0:1 wäre zu diesem zeitpunkt gerecht gewesen. "Also, Jungs, anstrengen!", motivierte der Stadionsprecher, als er gerade den Zwischenstand aus Ansbach meldete: Großbardorf ging kurz vor der Pause in Führung. Auch das noch...
Aubstadts Christoph Schmidt setzt sich gegen den Hofer Heron Miranda Spelleken durch.
Michael Horling
Was dann passierte, wird die Hofer wohl noch ein paar Tage rätseln lassen. Aubstadt konnte sich ja den Luxus erlauben und die beiden jeweils schon zweifachen Torschützen Markus Thomann und Christoph Schmidt zunächst auf die Bank zu setzen. Beide kamen nun. Allerdings durfte zunächst Michael Dellinger seinen dritten Saisontreffer erzielen. Er setzte sich auf halbrechts durch und schoss ins lange Eck zum erlösenden 1:0 ein. Nach Flanke von Martin thomann vergab Christoph Schmidt dann zwar freistehend. Aber als wiederum Dellinger den Hofer Keeper prüfte und David Guyon den Ball nicht festhalten konnte, da staubte Martin Thomann ab. Der erhöhte neun Minuten später auf 3:0 und auch sein Torekonto auf drei: Christoph Schmidt bediente Philipp Kleinhenz, der passte auf Thomann - Schlussmann Guyon war da längst auf Kleinhenz zugelaufen und der Kasten frei. Schließlich noch der Schlusspunkt: Nach einem Konter umspielte Christoph Schmidt den Torwart der Gäste und schob im Fallen ein. Wer zur Pause ernsthaft auf ein 4:0 getippt hätte, wäre da wohl noch ausgelacht worden.
Für den Hofer Heron Miranda Spelleken ist Aubstadts Martin Thomann viel zu schnell.
Michael Horling
14:1 Tore und optimale zwölf Punkte sind natürlich eine geniale Ausbeute des TSV Aubstadt. Ausruhen darf sich "die Macht im Grabfeld" frelich nicht. Schon am Samstag steht das erste von zwei Auswärtsspielen in der Liga an: Beim Aufsteiger ATSV Erlangen, der einen guten Punkt holte beim Absteiger SV Seligenporten, zu dem der TSV danach muss. Dazwischen geht´s gegen Ansbahc im Pokal, diese Partie findet schon kommenden Sienstag statt, acht tage danach trifft man sich im Schulstadion erneut - dann um Punkte und drei Tage vor dem nächsten heimspiel gegen Ammerthal, ehe Aubstadt nach Abtswind muss. Das "A-Team" steht also vor "A-Wochen". Bei der Spvgg Bayern Hof heißt es: Mund abputzen und an die guten ersten Wochen mit den zehn Punkten aus vier Partien anknüpfen. Es geht am Samstag schon gegen Ammerthal, eine Woche später dann nach Abtswind, dazwischen im Pokaleinsatz zu den Kickers nach Selb. alles sicher keine unlösbaren Aufgaben.
Spielbericht eingestellt am 02.08.2018 08:53 Uhr