Der SC Eltersdorf feierte am Dienstag vor dem Derby eine gelungene Generalprobe. Mit 4:0 gewann die Eigner-Elf im Totopokal gegen den FC Eintracht Bamberg, auch dank etlicher Stammkräfte. Acht Spieler, die am Freitag gegen den FSV Erlangen-Bruck von Beginn an aufliefen, waren auch in Bamberg gestartet. Fraglich war, ob dies drei Tage später eher einen Vor- oder Nachteil darstellen würde. Calvin Sengül, Tobias Herzner und Manuel Stark rückten zusätzlich für Denis Damjanovic (Kreuzbandriss), Kevin Köhler und German Elperin (beide Bank) nach. Bastian Herzner, Thomas Dotterweich und Sebastian Lindner standen verletzungsbedingt nicht im Kader.
Vorsichtig optimistisch ging der FSV Erlangen-Bruck ins Derby. Die Hausherren rangierten vor Anpfiff mit sieben Punkten über dem SC Eltersdorf (fünf Punkte), dies sollte im Idealfall auch nach der Partie so bleiben. Im Vergleich zur unglücklichen 1:2-Niederlage in Vach veränderte Heimtrainer Normann Wagner seine Elf auf vier Positionen. Florian Fromholzer, Moritz Fischer, Simon Drießlein und Rafael Hinrichs begannen für Jan Sperber, Tim Basener, Firat Cagli und Richard Vidal-Camejo.
Marvin Skach (li.) klärt vor Calvin Sengül (re.).
Matthias Hofmann
Vor guter Kulisse begann die Partie direkt mit einem Paukenschlag. Eltersdorf eröffnete das Spiel mit einem langen Ball, der Oliver Janz erreichte. Von der Grundlinie flankte der SC-Angreifer nach innen, über Umwege kam das Spielgerät zu Patrick Fuchs. Der Gästekapitän fackelte nicht lange und traf aus etwa 24 Metern sehenswert ins Kreuzeck (1.). Bruck zeigte sich in der Folge geschockt und suchte im kompletten ersten Abschnitt nach dem eigenen Rhythmus. Einzig einen Schuss von Bastian Lunz (19.), sowie eine strittige Szene, in der Fischer in guter Position von Woleman ungeahndet gehalten wurde (22.), konnten die Gastgeber auf der Habenseite verbuchen. Ansonsten kam offensiv so gut wie nichts. Ganz anders Eltersdorf. Dank eines aggressiven und konsequenten Pressings gelang dem Gegner kaum ein geregelter Spielaufbau. Im Angriff präsentierten sich die Quecken zielstrebig und kreativ. Nach der frühen Führung verpassten Janz (9.), Tobias Herzner (17.) und Maximilian Göbhardt (27.) den zweiten Treffer, ehe Kevin Woleman per Kopf am Gebälk scheiterte (28.). Es folgte eine weitere, etwas undurchsichtige SC-Chance. Janz, Woleman und Göbhardt stocherten gemeinsam mit Verteidiger Hayri Özdemir und Torwart Mathias Beck um die Wette, zum Leidwesen der Grün-Weißen flog der Ball am Ende über das Ziel hinaus (31.). Lange ärgern mussten sich die Gäste allerdings nicht. Nur fünf Minuten später fand Manuel Starks Zuspiel Calvin Sengül, der am herauseilenden FSV-Keeper Beck vorbeiging. Vor dem leeren Tor, aber aus spitzem Winkel bediente der auffällige SC-Außenspieler den im Zentrum lauernden Oliver Janz mustergültig. Frei vor dem Tor hatte dieser wenig Mühe, zu vollenden (36.). Bis zum Pausenpfiff trat der Torschütze nochmals fulminant in Erscheinung, als er mit einem spektakulären Volleyschuss an Beck scheiterte (45.).
Maximilian Göbhardt (am Ball) sucht nach Anspielstationen.
Matthias Hofmann
Nach Wiederanpfiff wirkte Eltersdorf weiterhin reifer, wenngleich es zu keinem erneuten Blitzstart kam. Tommy Kind (47.) und Manuel Stark (49.) sorgten für Torannäherungen, zwingend waren beide Möglichkeiten nicht. Deutlich näher kam Thomas Roas einem Treffer auf der Gegenseite. Von Firat Cagli bedient, setzte der Brucker das Leder nur knapp über die Latte (52.). Das 2:1 lag auch in den zweiten 45 Minuten nicht unbedingt in der Luft, doch nur drei Minuten später war es soweit. Cagli zog eine eher ungefährliche Flanke mit rechts aufs Tor, Freund und Feind verpassten. SC-Keeper Turgay Akbakla bekam das Leder nicht zu fassen, Rafael Hinrichs roch den Braten, setzte nach und kam zu Fall. Zum Entsetzen des Eltersdorfer Torwarts ertönte der Elfmeterpfiff, eine zweifelhafte Entscheidung. Bastian Lunz interessierte dies wenig. Er schritt zur Tat und verwandelte abgeklärt (55.). Das Tor tat dem Spiel merklich gut. Im weiteren Verlauf ging es ausgeglichener zu, Bruck agierte offensiv etwas mutiger. Tobias Herzner vergab für den SCE eine aussichtsreiche Kontergelegenheit (60.), die Heimelf kam in Person von Torjäger Oliver Seybold dem 2:2 nah (60./62.). In der Folge neutralisierten sich beide Teams zunehmend, kein Team wollte mit einem unnötigen Fehler den Spielverlauf gravierend beeinflussen. Erst zehn Minuten vor dem Ende ließ Manuel Stark den Puls der Fans wieder höher schlagen, als sein Schuss im letzten Moment von einem Brucker Abwehrbein entschärft wurde (80.). Drei Minuten nach dieser Szene war die Partie dann entschieden. Zunächst sah Oliver Seybold für ein Foulspiel an Sengül die Ampelkarte (81.), ehe Manuel Stark zum 1:3 traf (83.). Er staubte nach einem zentral getretenen Woleman Freistoß, den Beck wohl wegen der tiefstehenden Sonne nicht zu fassen bekam, reaktionsschnell ab (83.). In den Schlussminuten verpasste Stark noch eine Hereingabe von Schäferlein, ansonsten passierte nichts mehr (90.).
Marvin Skach (li.) wird hier von Oliver Janz (re.) verfolgt.
Matthias Hofmann
Spielbericht eingestellt am 11.08.2018 00:51 Uhr