Defensive Grundordnung, Zentrum dicht, Gegner nach Außen verteidigen, diszipliniert und fokussiert auftreten, einfache Fehler vermeiden - und immer wieder Nadelstiche setzen. Das dürfte in Schlagworten in etwa die Ausrichtung gewesen sein, mit der die DJK in das Spiel gegen die favorisierten Eltersdorfer ging. "Wir sind Außenseiter und haben nichts zu verlieren.", befand der Sportliche Leiter Holger Denzler vor der Partie.
In die ging Quecken-Trainer Bernd Eigner ohne Herzner, Woleman und Konrad. Ausfälle, "die uns natürlich weh tun."
DJK-Mittelfeldmann Nicolas Wunder (li.) kann mit Ball vor Jens Wartenfelser kreuzen und Tempo aufnehmen.
Markus Schütz
Weh tat seine Mannschaft dann allerdings den Bambergern. Die setzten sich zwar bewusst tief - gerieten aber dennoch immer wieder in Schwierigkeiten gegen die Eltersdorfer, die einen guten und druckvollen Beginn hinlegten. Und sich für diesen früh belohnen konnten. Einen Diagonalball legte Kapitän Sebastian Schäferlein per Kopf auf Calvin Sengül ab, der blieb mit etwas Glück bei der Annahme am Sechzehner im Ballbesitz, zog nach einer Drehung sofort mit links ab und setzte das Leder unhaltbar mit links ins rechte untere Toreck. Die Gäste blieben weiterhin hoch und gingen an jedem Punkt des Feldes bei Ballverlusten sofort in die Rückeroberung. Und es gab weiterhin auch Chancen, so für die beiden in der Anfangsphase auffälligen Sengül und Schäferlein. Don Bosco änderte natürlich auch nach dem Rückstand so früh im Spiel erst einmal nichts an seiner grundsätzlichen Ausrichtung. Wurde aber im Spiel nach vorne jetzt mutiger und genauer. Zwei, drei Mal gab es über Hümmers rechte Seite sogar ein Durchkommen, aber im Zentrum passten die Gäste jeweils auf. Der erste vielversprechende Abschluss dauerte dann doch bis zur 37. Minute, als Simon Allgaier aus 20 Metern volley abzog, aber der Ball ging einen Meter am langen Pfosten vorbei. Auch, wenn Don Bosco jetzt besser drin war, gefährlicher blieben die Eltersdorfer. Nach starker Fuchs-Flanke zog Calvin Sengül aus dem Hintergrund ab, aber er traf den Ball nicht voll. Pech hatte dann Maximilian Göbhardt in der 45. Minute, als er nach einem schnell und direkt vorgetragenen Angriff über Sebastian Schäferlein und Calvin Sengül, der den Ball schließlich ablegte, nur den rechten Pfosten traf. Das war's aber tatsächlich noch nicht vor der Pause. Im Gegenteil: Die letzte Aktion des ersten Durchganges brachte die dickste Möglichkeit für die Gastgeber. Nach einem Ballgewinn steckte Nicolas Wunder sofort durch auf den startenden Dominik Sperlein, der alleine aufs SCE-Gehäuse zulief. Tugay Akbakla verkürzte jedoch den Winkel und blieb in diesem Eins-gegen-Eins siegreich.
Vor dem eingewechselten Bamberger Sayko Trawally (re.) bekommt Kevin Bär noch eine Fußspitze an den Ball. Der DJKler brachte nochmal Schwung und Tempo in das Spiel seiner Elf.
Markus Schütz
Die DJK bestätigte im Verlauf des zweiten Durchgangs nicht nur die guten Ansätze ab Mitte des ersten, sondern legte sogar noch einen Zahn zu. Und tauchte gefährlich vor dem SCE-Gehäuse auf, Lukas Köhn brachte allerdings keinen Druck mehr hinter seinen Abschluss von halblinks und die Hereingabe von Marco Haaf verfehlte das Tor nur knapp. Eltersdorf musste nun um seine Ordnung kämpfen und darum, den Gegner vom eigenen Tor wegzuhalten. In der 54. und in der 57. Minute gelang dies zwar überhaupt nicht, wurde aber auch nicht bestraft. Zunächst verpasste Dominik Sperlein eine Hereingabe von Sayko Trawally, der mittlerweile im Spiel war und über rechts für Tempo sorgte, zentral vor dem Tor wirklich nur um Zentimeter. Und kurz darauf setzte sich der junge Timo Gittel, der eine gute und abgeklärte Leistung hinlegte, über die linke Seite bis zur Grundlinie durch. Seinen Rückpass fasste Dominik Sperlein aus kurzer Distanz ab - aber Keeper Tugay Akbakla tauchte ab und parierte überragend! Das hätte der Ausgleich sein müssen. War es aber nicht. Eltersdorf agierte nach vorne mittlerweile eher sparsam, hatte der Gast doch in der Defensive nun einiges zu tun. Dennoch: Eine Einzelaktion von Calvin Sengül, die DJK-Keeper Julian Glos allerdings vor keine großen Probleme stellte und ein Freistoß an den Fünfer, wo ihn Daniel Krapfenbauer über die Latte verlängerte, sorgten zumindest für Lebenszeichen. Auf der Gegenseite wuchtete nach einer Ecke Innenverteidiger und Kapitän Christopher Kettler den Ball per Kopf aus sieben Meterns aufs Tor - aber zu zentral, als dass Akbakla vor größere Probleme gestellt wurde. Da ging es Julian Glos schon anders, als Daniel Krapfenbauer von den in Richtung Spielende nun größer werdenden Räumen profitierte, einlief und sofort abzog. Aber der DJK-Keeper spielte stark mit und hielt sicher. Die letzte Viertelstunde brach an und die Bamberger versuchten alles, um zum mittlerweile durchaus verdienten Ausgleich zu kommen. Aber die Zeit lief den Gastgebern mehr und mehr davon, zu einer weiteren großen Gelegenheit kam es nicht mehr. Im Gegenteil: Als Sayko Trawally in seinem Vorwärtsdrang an der Mittellinie gestoppt wurde, schaltete Eltersdorf über drei Stationen bis zum Abnehmer Daniel Krapfenbauer schnell um, der in der Nachspielzeit letzte Zweifel am Auswärtssieg beseitigte.
Von Marco Haaf (li.) angelaufen spielt Gästespieler Maximilian Göbhardt den Ball ab.
Markus Schütz
Schlussendlich profitierte der SC Eltersdorf über die gesamte Spielzeit von seinem starken Beginn, der die frühe Führung brachte. Und gerade in der ersten Hälfte gab es auch weitere Chancen für die Gäste. Nachdem Don Bosco stärker wurde, sich Anteile und Möglichkeiten erarbeitete, war Keeper Tugay Akbakla in den entscheidenden Momenten zur Stelle. Und verhinderte damit zumindest einen Punktgewinn für die DJK, den sie sich durch die Steigerung auch verdient gehabt hätten.
Spielbericht eingestellt am 05.10.2020 03:37 Uhr