In den letzten beiden Wochen stand der FSV Erlangen-Bruck im Fokus. Zuerst hatte der Bayernliga-Aufsteiger sein Highlight-Spiel gegen den FC Bayern München vor 4000 Zuschauern, eine Woche darauf folgte die Eröffnung der Bayernliga im Derby gegen den SC Eltersdorf vor 1050 Besuchern. Bruck verlor 2:3. Wenn man es so will, dann stand beim ersten Heimspiel der Saison nun endlich wieder das Geschehen auf und nicht neben dem Platz im Mittelpunkt. Mit dem Würzburger FV wartete ein gestandener Bayernligist auf die Brucker, die ihr erstes Saisonspiel mit 2:0 gegen den FC Schweinfurt 2 gewonnen haben. Brucks Trainer Normann Wagner veränderte seine Mannschaft „notgedrungen“, wie er es nennt, auf vier Positionen. Im Tor stand anstelle von Erdem Ünal der andere neue Torhüter Mathias Beck. Darüber hinaus rückten Rafael Hinrichs, Philipp Viereckl und Marco Napolitano ins Team. Anders der Würzburger FV, der vor der Saison mit der Verpflichtung von Sebastian Fries von den Würzburger Kickers 2 auf sich aufmerksam machte. Trainer Marc Rietmaier hatte nur eine Änderung im Team. Für David Drösler spielte Stefan Wasser, alles andere blieb unverändert.
Schwerer Stand für die Erlanger Offensive. Mario Faoth (li.) hat bei der Ballannahme bereits den Fuß von Tim Lorenz in der Parade.
Uwe Kellner
Natürlich hatten sich die Brucker für das erste Heimspiel nach dem Aufstieg einiges vorgenommen. Alle guten Vorsätze waren jedoch bereits nach zwei Minuten nur noch Makulatur. Bei den Gästen aus Würzburg kam Benjamin Schömig nach einer Minute in Schussposition, zog ab, Marco Napolitano hielt sein Bein in die Schussbahn und anstelle ungefährlich ins lange Eck zu fliegen, rollte der Ball zum 0:1 ins kurze Eck. Fortan entwickelte sich ein optisch ausgeglichenes Spiel, bei dem jedoch stets das Gefühl vorherrschte, dass Würzburg alles unter Kontrolle hatte und den Gegner nur so viel machen ließ, wie sie zulassen wollten. Zu nennenswerten Torraumszenen kam es nicht. Bruck hatte ein wenig mehr vom Spiel, Würzburg lauerte auf Konter und wenn es die Situation ergab, standen sie hoch und setzten den Gegner im Spielaufbau frühzeitig unter Druck, um Fehler zu provozieren. Die eine oder andere Grätsche war auf beiden Seiten von Nöten, um mögliche Offensivaktionen zu unterbinden. Die erste Hälfte war schon beinahe vorüber, da bekam Würzburg noch einen Freistoß zugesprochen. Sebastian Fries trat auf Halbrechts an, schoss den Ball Richtung kurzes Eck, wo ihn Torwart Mathias Beck prallen ließ. Beinahe hätte es im Nachschuss geklappert, doch Stefan Wassers Schuss wurde geblockt. Was ihnen gerade verwehrt wurde, besorgten die Würzburger in der darauffolgenden Ecke. Am langen Pfosten fasste Marc Hänschke den Ball alleinstehend per Fuß volley ab und erzielte das 0:2 mit dem Pausenpfiff.
Marco Napolitano (re.) stemmt sich in den Zweikampf gegen Dennie Michel. Die Brucker waren defensiv bemüht, kassierten am Ende aber dennoch vier Gegentreffer.
Uwe Kellner
Für den FSV Bruck waren die beiden Rückschläge in der ersten Hälfte zu viel des Guten. Würzburg verschob kompakt, war stets rechtzeitig im Zweikampf und ließ den Hausherren keine Räume. Etwas unglücklich fiel sogleich das 0:3. Schlussmann Mathias Beck lief einen Stürmer rechts außerhalb des Sechzehners ab, der Angreifer wendete und schlich sich im Rücken des trödelnden Torhüters wieder an, womit er ihn beim Befreiungsschlag hinderte. So landete der Ball vor den Füßen von Adrian Istrefi, der sich nicht lange bitten ließ und aus 30 Metern den Ball im leeren Tor versenkte. Spätestens jetzt war die Partie endgültig gelaufen und Erlangen-Bruck bot kaum noch Gegenwehr. Patrick Hofmann setzte die Murmel an den kurzen Pfosten, Stefan Wasser schoss im Zuge eines Freistoßes knapp drüber und Sebastian Fries scheiterte mit einem Schuss ins kurze Eck am Torhüter. Erst in der Schlussphase legte Würzburg nochmal Zählbares nach. Patrick Hofmann setzte sich im Laufduell durch, spielte im Strafraum quer auf Adrian Istrefi und dieser schob das Spielgerät problemlos zum 0:4 in die Kiste. Würzburg präsentierte sich am zweiten Spieltag bereits in einer guten Frühform und profitiert von der eingespielten Mannschaft der letzten Jahre. Den Bruckern fehlt offensichtlich noch ein wenig Qualität, die die derzeit verletzten Spieler mitbringen würden.
Der Mann, der die meisten Akzente auf dem Feld setzte, war der Würzburger Sebastian Fries. Auch beim Kopfball stieg er hoch, ansonsten war er eher für die klugen Pässe aus dem Mittelfeld zuständig.
Uwe Kellner
Spielbericht eingestellt am 22.07.2017 20:19 Uhr