Die Forchheimer hatten ja ihre erste angesetzte Partie gegen Aschaffenburg verlegt, weil sie selbst wie auch die Viktoria nach einer langen Relegation letzte Saison ein bisschen länger Pause haben wollten. Die Aubstadter traten vergangenen Samstag bereits an und wurden in Ansbach mit einem heftigen 0:4 überrascht. Sascha Bäcker urlaubend, Jens Trunk kurzfristig aus dem Kader gestrichen, Martin Thomann rotgesperrt - und schon wurde aus dem so üppig besetzten Team der Grabfelder ein etwas kleineres. Allerdings eines, das mit Julian Grell, Philipp Kleinhenz und Christoph Schmidt im Laufe der Partie drei Mann einwechseln konnte, nach denen sich manch andere Vereine die Finger lecken würden.
Aubstadts Dominik Grader hat das Nachsehen gegen Forchheims Kapitän Andi Mönius.
Michael Horling
Halbzeit Eins war geprägt von der da noch großen Hitze. Und von einer relativ ausgeglichenen Partie mit freilich einem Mehr an Chancen für die Hausherren. Seitens der Gäste sorgte nur der Kopfball von Andi Möniu auf Flanke von Firat Güngor für halbwegs Gefahr. Rund eine halbe Stunde war da bereits ins Land gezogen. Auf der anderen Seite lag das 1:0 weitaus intensiver in der Luft. Beispiele gefällig? Schon in der achten Minute rutschte Forchheims Keeper Patrick Oeser weg, Max Schebak kam aber etwas zu spät, um daraus Kapital zu schlagen. Fünf Minuten später tauchte er sogar frei vor Oeser auf - doch der Torwart rettete den Gästen das 0:0, das sich die Oberfranken zur Pause auch verdienten, weil sie gut mitspielten und sich keinesfalls ängstlich zeigten vor dem Favoriten.
Forchheims Dennis Weiler setzt sich gegen Aubstadts Christoph Schmidt durch.
Michael Horling
Und dann dieser Paukenschlag gleich nach Wiederanpfiff: Kaum mehr als eine Minute war gespielt, als Philipp Nagengast flankte und Kapitän Mönius volley den Ball flach ins lange Eck schickte. Dieses überraschende 0:1 schockte Aubstadt zunächst, doch die Forchheimer konnten kaum länger als zehn Minuten die Führung genießen. Als Firat Güngör im Strafraum David Noack umriss, gab es zu Recht einen Strafstoß, den Ingo Feser lässig verwandelte. Doch nur fünf Minuten später sah es nach dem 1:2 aus: Wieder stand Andi Mönius im Mittelpunkt, den Kopfball aber ergatterte diesmal der fliegende Torwart Christian Mack, der in höchster Not zur Ecke lenken konnte. Es folgte ein Rumpeln, ein immer dunkler werdender Himmel, schließlich Blitze und ein furchtbarer Regenschauer. Ob des Gewitters musste Schiedsrichter Potemkin beide Mannschaften in die Kabinen schicken. Genau 23 Minuten dauerte die Unterbrechung, ehe die Sonne wieder herauskam. Der Platz hatte die heftige Nässe von oben bestens verkraftet. Und Aubstadt war nun furchtbar heiß darauf, die Partie komplett zu drehen. Mit Philipp Kleinhenz kam noch ein frischer Akteur, dessen Distanzschuss zunächst Patrick Oeser auf die Probe stellte. Ehe Kleinhenz fünf Minuten später flankte und den Kopf von Christian Köttler fand. Der Innenverteidiger überwand Oeser, riss sich danach das Trikot vom Leib und ließ sich feiern für sein 2:1. An diesem Stand änderte sich nichts mehr.
Aubstadts Julian Grell läuft dem Forchheimer Dennis Weiler davon.
Michael Horling
Weiter geht´s für den TSV Aubstadt schon am Mittwoch auswärts bei der Aschaffenburger Viktoria, die mit dem 4:0 gegen Amberg glänzend aus den Startlöchern kam. Da prallen zwei Aufstiegsanwärter aufeinander. Nächstes Wochenende müssen die Grabfelder zu Hause gegen eben diese Amberger ran und reisen dann nochmals zuhause gegen Don Bosco Bamberg, den Gast unter der Woche in Forchheim. Weil der Jahn kommenden Sonntag zum FC Schweinfurt 05 2 reist, schaute sich Schnüdel-Trainer Ulli Baumann die Partie diesen Samstag an und sah somit auch Aubstadter, die am Samstag, den 12. August, in Schweinfurt antreten. Wenngleich diese Partie dann auf der Kippe stehen könnte, falls der Antrag der Würzburger Kickers durchgeht, die eine neue Heimstätte für ihr Pokalspiel am selben Tag gegen Werder Bremen suchen. Das Willy-Sachs-Stadion steht da noch in der engeren Auswahl.
Spielbericht eingestellt am 23.07.2017 12:43 Uhr