Die 40-Punkte-Marke bedeutet in der Bayernliga mit den zahlreichen Relegationsplätzen nicht unbedingt den sicheren Klassenerhalt, aber für den FSV Erlangen-Bruck wäre das Erreichen dieser Grenze mit Sicherheit ein großer Schritt. Gegner SpVgg SV Weiden hatte nach sieben Niederlagen in Folge die Trennung von Trainer Stefan Fink nach dessen Rücktritt bekannt gegeben und Sportlicher Leiter Florian Schrepel übernahm. Er holte zwar gegen den FC Schweinfurt 2 ein Unentschieden, verlor jedoch das Heimspiel unter der Woche gegen die SpVgg Jahn Forchheim sofort wieder mit 1:5. Weiden scheint damit nicht mehr so gut aufgelegt zu sein, wie in der Vorrunde, als die Brucker im Hinspiel mit 1:4 den Kürzeren zogen. Zum Samstagsspiel musste FSV-Coach Normann Wagner nur auf Thomas Roas aufgrund von Kniebeschwerden verzichten. Nicht einmal Hayri Özdemir fehlte, der am Vorabend seine standesamtliche Hochzeit feierte - herzlichen Glückwunsch auf diesem Weg.
Ups, durchgerutscht. Bei den Bruckern um Stürmer Tom Jäckel funktionierte in der ersten Hälfte so einiges nicht. Kein Wunder, dass Weiden auf einmal mit zwei Toren vorne lag.
Uwe Kellner
Die Ausrichtung der Gäste aus Weiden war von Beginn an nicht zu übersehen. Mit zwei Viererketten staffelte sich der zuletzt häufig abgewatschte Gegner in der eigenen Hälfte und wurde durch Anweisungen wie „stehen bleiben“ oder „stellt euch tiefer“ von Außen in dieser Taktik bestärkt. Bei Pass- oder Stockfehlern der Brucker ging es jedoch rasant. Dann steckte Weiden den Ball sofort auf seine schnellen Offensiven durch. Bereits nach elf Minuten klingelte es auf diese Weise. Adam Hajek lief nach einem Fehler der Hausherren und dem folgenden Steilpass allein auf Torwart Mathias Beck zu und schob zum 1:0 ein. Das spielte den Gästen in die Karten und teilweise waren nun 21 Spieler in der Spielfeldhälfte der Weidener, nur FSV-Keeper Mathias Beck fehlte dort. Der FSV fand nicht wirklich ein Mittel gegen dieses Bollwerk und leistete sich stattdessen eigene Passfehler, oder verlorene Zweikämpfe, wenn Weiden es für den ballführenden Spieler eng machte. So kam es zum nächsten Konter. Patrik Kavalier rannte über rechts durch, brachte den Ball in die Mitte zu Adam Hajek und dieser erwies sich als effizient, indem er seine zweite Möglichkeit ebenfalls im Tor unterbrachte. Dieses Mal per Schuss neben den Pfosten. Trotzdem kam Erlangen noch vor dem Seitenwechsel heran. Aus 18 Metern schlenzte Tom Jäckel einen Freistoß über die Weidener Mauer Richtung Torwinkel zum 1:2. Pünktlich zum Pausenpfiff.
Wieder war ein Weidener nicht zu halten. Patrik Kavalir (li.) rennt auf und davon und trifft zum 3:3. Hayri Özdemir kann ihn nicht halten.
Uwe Kellner
Direkt vor der Pause und direkt nach der Pause. Wieder war es ein Freistoß aus gut 20 Metern, leicht links versetzt. Simon Drießlein trat für Bruck an und zirkelte die Murmel mit Lattenberührung zum 2:2 über die Mauer ins Netz. Auf einmal war die Partie auf den Kopf gestellt, auch ohne die beiden ausgewechselten Bastian Lunz und Tom Jäckel. Weiden reduzierte seine Defensivtaktik, um vielleicht doch noch ein Tor zu erzielen. Brucks Torhüter Mathias Beck rettete das Unentschieden kurz darauf gegen einen Schuss von Adam Hajek, der damit zum ersten Mal an diesem Tag eine Chance liegen ließ. Wieder nur zwei Minuten darauf verlängerte Benjamin Werner einen weiten Ball nur knapp neben das FSV-Tor. In dieser Phase entlastete sich Bruck mit einem Angriff, der bei Daniel Arapoglu im gegnerischen Sechzehner landete, wo er von Christoph Hegenbart gefoult wurde. Oliver Seybold verwandelte den unumstrittenen Strafstoß zum 3:2. Diese Führung kam überraschend, aber Weiden steckte nicht auf. Immerhin geht es um den direkten Klassenerhalt. Den verdienten Ausgleich erzielte Patrik Kavalir, erneut nach einem Weidener Ballgewinn im Mittelfeld, der durchgesteckt wurde. Patrik Kavalir war nicht mehr zu halten und schob den Ball zum 3:3 ein. Ein Kopfball von Michael Busch hätte die Partie erneut drehen können. Torwart Mathias Beck rettete jedoch zum wiederholten Male für die Erlanger auf der Linie. Nach aufregenden 90 Minuten hielt sich Bruck durch das Unentschieden einen kämpferischen Gast in der Tabelle vom Leib.
Gerettet. Torwart Mathias Beck tat was er kann, dass der FSV Erlangen-Bruck gegen den direkten Konkurrenten aus Weiden zumindest einen Punkt daheim behielt.
Uwe Kellner
Spielbericht eingestellt am 14.04.2018 20:05 Uhr