Zur Standortbestimmung in der Bayernliga erwartete der ATSV Erlangen die SpVgg Bayern Hof und wollte mit dem bestmöglichen Ergebnis in die neue Saison starten. Nachdem es bei den Erlangern in der ersten Bayernliga-Saison mit dem Klassenerhalt geklappt hat und es bei den Vereinen aus der näheren Umgebung wie SpVgg Jahn Forchheim, FSV Erlangen-Bruck sowie ASV Vach nicht gereicht hat, gab es beim ambitionierten ATSV im Sommer einen Umbruch. Die Startaufstellung gegen Hof spiegelte das wider, denn mit Sebastian Lindner, Bastian Herzner, Yuri Meleleo, Josip Bajic, Zoran Maksimovic und Tarik Sormaz fingen gleich sechs Neuzugänge an. Bei Bayern Hof standen die Neuzugänge zwar auf dem Spielberichtsbogen, jedoch nur auf der Ersatzbank. Einzig Ferdinand Seifert schaffte den sofortigen Sprung in die erste Elf. Diese Voraussetzungen sprachen für eine bessere Eingespieltheit bei den Gästen, allerdings hat Hof ein sehr junges Team und beim ATSV Erlangen war mit seinen erfahrenen Fußballern davon auszugehen, dass sie sich schnell zu einer Mannschaft finden.
Der Hofer Adam Sevcik (Mi.) findet keinen Weg an Tarik Sormaz (li.) und Yuri Meleleo vorbei. Die Gäste hatten genauso viele gute Chancen wie die Erlanger, trafen aber nicht.
Uwe Kellner
Die Hausherren bauten Druck auf und zeigten sofort eine geschulte Spielanlage, als hätte es keine großen Umstellungen im Kader gegeben. Die SpVgg Bayern Hof hatte allerhand damit zu tun, in jeder Situation eine Lösung zu finden, um den Ball aus der Gefahrenzone zu bringen. An einen kontrollierten Spielaufbau war nicht zu denken. Den ersten Schuss hatte Lucas Markert per Freistoß, bei dem Hofs Torwart Jonas Lang Grip-Probleme mit seinen Handschuhen hatte. Kurz darauf schlug es auch schon ein. Neuzugang Yuri Meleleo schlug eine Flanke von der linken Seite. Der Ball segelte weit und lang auf den zweiten Pfosten, wo Neuzugang Zoran Maksimovic goldrichtig stand und per Kopf zum 1:0 erfolgreich war. Direkt im Anschluss war der Ausgleich möglich. Vom Anstoß weg steckte Ege Özkan zu Patrik Kavalir durch. Er war alleine vor Torhüter Michael Kraut, doch dieser rettete die Führung mit einem schnellen Fußreflex. Stattdessen leistete sich Hof einen Abwehrschnitzer. Erst verlor die SpVgg ein Kopfballduell auf der rechten Seite gegen Zoran Maksimovic, Lucas Markert brachte die Flanke in die Mitte, dort köpfte ein Verteidiger mit dem Hinterkopf zu kurz vor die Füße von Bastian Herzner und als hätten sich die Hofer in dieser Aktion nicht schon dumm genug angestellt, dribbelte sich Herzner in Begleitung dreier Verteidiger in den Sechzehner, konnte nicht vom Ball getrennt werden und kam bedrängt zum Abschluss. Unter dem Torwart hindurch rollte der Ball zum 2:0 ins Tor. Danach verflachten die Offensivbemühungen der Erlanger und die Gäste schafften es mit zunehmender Spieldauer, das Spielgeschehen in die Erlanger Hälfte zu verlagern. Aber auch die neu sortierte Abwehrreihe des ATSV stand seinen Mann und ließ kaum etwas durch. Erst mit dem Pausenpfiff hatte Hüseyin Durkan nach einem durchgesteckten Ball die Riesenmöglichkeit auf den Ausgleich, aber wieder war Michael Kraut sensationell schnell am Boden und klärte im Eins-gegen-Eins mit der Hand.
Hofs Adam Hajek schießt, aber an der vielbeinigen Abwehr der Erlanger blieben zu viele Bälle hängen - oder am Rücken des eigenen Mitspielers.
Uwe Kellner
Hofs Trainer Alexander Spindler wechselte in der Pause aus und nahm die beiden Spieler vom Feld, die jeweils eine Hunderprozentige vergeben hatten. Das war aber sicherlich nicht ausschließlich der Grund für deren Auswechslung. Neu aufgestellt knüpften die Gäste an die letzten Minuten des ersten Durchgangs an und spielten sich gefällig in die gegnerische Hälfte. Ein Schuss von Adam Hajek zischte am Pfosten vorbei und ein weiteres Mal wurde der Hofer Stürmer im letzten Moment von einer Grätsche von Sebastian Lindner gebremst. Die aus der Personalnot geborene Dreier- bzw. Fünferkette des ATSV Erlangen hielt. Offensiv hatten die Erlanger, neben den beiden Toren, noch eine weitere gute Tormöglichkeit. Als Lucas Markert von Bastian Herzner steil angespielt wurde, scheiterte er an einer schnellen Parade von Torwart Jonas Lang. Hof war bemüht, hatte aber keine Durchschlagskraft, so dass es beim verdienten Heimerfolg des ATSV Erlangen blieb.
ATSV-Neuzugang Sebastian Lindner grätscht im letzten Moment gegen Adam Hajek. Die Räume im ATSV-Strafraum waren nach der frühen 2:0-Führung sehr eng, so dass die Gäste nicht zum Torerfolg kamen. Das Auftaktspiel ging an die Hausherren.
Uwe Kellner
Spielbericht eingestellt am 13.07.2019 20:21 Uhr