Von einer möglichen Vorentscheidung gegenüber den Klosterern wollte Trainer Bernd Eigner vor dem Spiel nicht sprechen, aber zumindest macht es die Situation für den Gast aus der Unistadt ein bisschen leichter. “Ich denke, dass der Druck bei Seligenporten liegt, wir können mit einem Sieg auf sieben Punkte wegziehen. Wenn wir verlieren sollten, dann haben wir immer noch einen Punkt Vorsprung. Wir können also mehr gewinnen als verlieren”, sagte der Trainer und freute sich auf das Wiedersehen mit seinem ehemaligen Trainer Gerd Klaus, der Eigner einst in Bruck unter seinen Fittichen hatte. Allerdings fehlten bei den Quecken drei wichtige Spieler. Abwehrchef und Ex-Klosterer Kevin Woleman fällt bereits länger mit einem Bänderriss im Knöchel aus, Tobias Herzner mit Bandscheibenproblemen. Angeschlagen war auch Julian Konrad, der Oberschenkel-Probleme hatte und ebenso nicht spielte. Für den Außenbahnspieler rutschte Kapitän Sebastian Schäferlein eine Position nach vorne, dahinter verteidigte Patrick Fuchs. Heimtrainer Gerd Klaus warnte vor der Partie vor den schnellen Angreifern der Eltersdorfern und wollte natürlich den Rückstand auf den Tabellenzweiten verkürzen. Dazu ließ der Übungsleiter ebenso wie die Quecken nur mit einem Stürmer spielen und setzte dabei auf Christian Schrödl als einzige Sturmspitze. Dafür nahm Ex-Profi Bernd Rosinger nur auf der Bank Platz. Der Stürmer war aber im Pokal mit Problemen an der Achillessehne bereits in der Halbzeit ausgewechselt worden.
Marco Janz wird von Calvin Sengül verfolgt.
Sebastian Baumann
Nach einer Gedenkminute für verstorbene Mitglieder des Heimvereins ging es los und Eltersdorf presste gleich die Klosterkicker in die eigene Hälfte. Allerdings stand der Heimverein allgemein sehr tief und versuchte die Gäste auszukontern. Nach eben so einem Konter wurde es im Eltersdorfer Strafraum gleich nach sechs Minuten brandgefährlich. Die Flanke von Kai Neurer brachte die Quecken-Defensive nur mit viel Mühe aus der Gefahrenzone. Als dann auch mal die Gäste konterten, unterband der vorherige Flankengeber das Solo von Jens Wartenfelser und kassierte dafür den Gelben Karton. In der elften Minute spielte dann erneut die Heimelf schnell nach vorne. Christian Schrödl wurde bedient, scheiterte aber am aufmerksamen Tugay Akbakla im Kasten der Gäste. So ging es weiter. Der SVS stand tief und konterte, die Gäste versuchten zu kombinieren. Fast wäre eine dieser Kombinationen erfolgreich gewesen, als Mittelstürmer Calvin Sengül den Ball schön festmachte und weiterleitete. Der Ball kam zu Maximilian Göbhardt, der mit einem raffinierten Schlenzer knapp links am Tor vorbeizielte. Kurz danach kam Sengül nach einem Freistoß zum Kopfball, der Versuch war aber viel zu harmlos. Kurz zuvor hatte allerdings Mergm Bajrami die Führung für die Klosterer auf dem Schlappen. Der Offensivmann zirkelte einen Ball sehenswert direkt ans rechte obere Lattenkreuz. In dieser Phase hatte der SCE einige Male Glück, dass sich die Klosterer bei einigen aussichtsreichen Möglichkeiten im entscheidenden Moment immer einen Haken zu viel machten oder zu lange warteten.
Niclas Egerer spielte heute im Abwehrzentrum und wird hier von Mergim Bajrami bedrängt.
Sebastian Baumann
Die zweite Halbzeit begann mit einem offenen Visier beider Mannschaften. Direkt nach der Pause musste Akbakla bei einem Schuss aus spitzem Winkel retten, dann parierte der Schlussmann im Anschluss daran stark gegen einen Versuch von Bajrami aus knapp 15 Metern. Vier Minuten später konterten die Gäste und Sebastian Schäferlein marschierte auf den Kasten der Klosterer, doch an den präzisen Schuss des Eltersdorfer Kapitäns kam Keeper Paulus noch mit den Fingerspitzen ran und lenkte die Kugel um den Pfosten. Praktisch im Gegenzug war erneut Akbakla auf dem Posten gegen einen Wiedmann-Schuss. Fünf Minuten später startete Manuel Stark ein feines Solo, wurde aber im letzten Moment gestoppt. Nach der Ecke brachte der Offensivmann der Gäste den Fuß nicht richtig an den Ball, sodass der Versuch geblockt wurde. Kurz danach landete ein Eltersdorfer nach einem Tackling von Matthew Loo in der Bande, der Übertäter kassierte daraufhin die zweite Gelbe Karte und musste vom Feld. Die Überzahl nutzte der Gast zu längeren Ballstafetten, bis auf ein paar Ecken wurde es aber nicht gefährlich vor dem Seligenportener Kasten. Die Hausherren waren trotz der Unterzahl aber immer brandgefährlich und so musste die Quecken-Defensiv trotz der Überzahl immer aufpassen, dass nicht passierte. So auch in der 69. Minute, als die Eltersdorfer nach einem Doppelwechsel des SVS auf einmal unsortiert wirkten, aber im letzten Moment klären konnten. Bis fünf Minuten vor dem Ende passierte dann nicht mehr viel vor dem Tor, doch dann hatte Sebastian Schäferlein die riesen Chance auf den Führungstreffer. Kevin Bar spielte mit Jens Wartenfelser Doppelpass und passte präzise in die Mitte. Dort kam der Eltersdorfer Kapitän herangerauscht und hatte freie Schussbahn. Doch den Abschluss von Schäferlein parierte Paulus im Kasten der Hausherren sensationell und verhinderte den Einschlag. In der Nachspielzeit, als die Nebelschwaden schon über den Rasen zogen, war auf einmal der eingewechselte Rafael Kobrowski alleine vor dem Kasten des SCE und wurde beim Abschluss in den Beinen getroffen. Der Offensivmann schloss aber dennoch ab anstatt zu fallen. Anstelle eines Elfmeters konnte Akbakla die Kugel festhalten, kurz danach pfiff der gute Schiedsrichter die Partie ab.
Bernhard Neumayer verteidigt Maximilian Göbhardt.
Sebastian Baumann
Klar war nach dem Spiel, dass den Gästen der Punkt mehr schmeckte als den Hausherren, die nun weiterhin vier Zähler hinter den Quecken liegen. Die Zuschauer sahen allerdings ein Bayernligaspiel, das Werbung für den Amateurfußball machte - auch das kann es geben, wenn keine Tore fallen.
Spielbericht eingestellt am 30.09.2020 22:00 Uhr